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SdG 12 - Der Goldene Herrscher

SdG 12 - Der Goldene Herrscher

Titel: SdG 12 - Der Goldene Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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ausweichen könntest.
    »Stimmt, das würde ich. Und genau darum geht es mir. Du hast dir den Falschen ausgesucht, Wind. Denn ich bin ein Soldat.«
    Lass uns ein Spiel spielen.
    »Lieber nicht.«
    Um nochmal auf die Gefallenen zurückzukommen, wer … »Die Antwort lautet Kinder, Wind. Mehr Kinder als sonst irgendjemand.«
    Und wo ist jetzt deine Verzweiflung?
    »Du verstehst überhaupt nichts«, sagte er und blieb stehen, um auszuspucken. »Damit Männer oder Frauen überhaupt erwachsen werden können, müssen sie zuerst das Kind in ihrem Innern töten.«
    Du bist ein sehr bösartiger Mann, Soldat.
    »Du verstehst es immer noch nicht. Ich habe meine Verzweiflung gerade zugegeben, Wind. Du gewinnst das Spiel. Du gewinnst jedes Spiel. Aber ich werde weitermarschieren, in deinen eisigen Atem hinein, denn das ist es, was Soldaten tun.«
    Seltsam. Es fühlt sich überhaupt nicht an, als hätte ich gewonnen.
     
    Auf einem flachen Streifen aus kaltem, aber nicht gefrorenem Schlamm stieß er auf Spuren. Breite, flache, knochige Füße - eine Spur, die in die gleiche Richtung führte, in die er unterwegs war. Irgendjemand … der vielleicht das Gleiche suchte, was er suchte. In den tiefen Abdrücken sammelte sich Wasser, das unbewegt den bleiernen Himmel spiegelte.
    Er kauerte sich hin, musterte die tiefen Abdrücke. »Mach dich nützlich, Wind. Sag mir, wer da vor mir hergeht.«
    Ein Schweigender. Einer, der nicht spielt.
    »Ist das alles, was du draufhast?«
    Ein Untoter.
    Er starrte blinzelnd auf die Spuren hinunter, bemerkte den breitbeinigen, nicht richtig fluchtenden Gang, die kleinen Streifen, die von herunterbaumelnden Leder- oder Fellstreifen oder wovon auch immer stammten. »Ein T’lan Imass?«
    Er ist zerbrochen.
    »Zwei, vielleicht auch drei Längen vor mir.« Mehr. Das Wasser ist hier langsam. »Ich rieche Schnee und Eis.«
    Mein Atem verrät alles, was ich verschlinge. Dreh dich um, und du wirst einen süßeren Kuss bekommen, Geliebter.
    »Du meinst den Gestank nach fliegenverseuchtem Sumpf, den ich die letzten beiden Monate ertragen habe?« Er richtete sich auf, rückte seinen schweren Packen zurecht.
    Du bist grausam. Der da vorne sagt wenigstens nichts. Und denkt nichts. Spürt nichts.
    »Dann ist er ganz sicher ein T’lan Imass.«
    Er ist zerbrochen.
    »Ja, das habe ich schon beim ersten Mal verstanden.« Was wirst du nun tun?
    »Wenn nötig, werde ich dir etwas schenken, Wind.«
    Ein Geschenk? Oh, was denn?
    »Ein neues Spiel - du musst raten.«
    Ich werde nachdenken und nachdenken und…
    »Beim Atem des Vermummten - oh - oh! Vergiss, was ich da gerade gesagt habe!«
    … und nachdenken und nachdenken …
     
    Sie ritten schnell, zuerst nach Westen, hielten sich fast zwei Tage lang parallel zum großen Fluss, bis sie die Verbindungsstraße erreichten, die nach Norden führte - nach Almas, einer bescheidenen Stadt, die nur wegen ihrer Garnison und ihrer Ställe eine gewisse Bedeutung hatte. Dort würden Atri-Preda Yan Tovis, Varat Taun und ihre Begleiter sich ausruhen, ihre Vorräte auffüllen und die Pferde wechseln können.
    Varat Taun erkannte eine Flucht, wenn er Zeuge einer solchen wurde oder selbst daran teilnahm. Weg von Letheras, wo einen Tag vor ihrer Abreise der Palast und die Truppenunterkünfte in einem anschwellenden Sturm der Anspannung gefangen zu sein schienen; der Geruch von Blut hing berauschend in der Luft, tausend Gerüchte breiteten sich in alle Richtungen aus, aber keines davon hatte viel Substanz, abgesehen von den Nachrichten über zwei Familien, die hinausgeworfen worden waren, die Witwen und Kinder zweier Männer, die dem Kanzler als Leibwächter gedient hatten und die offensichtlich nicht mehr am Leben waren.
    Hatte jemand versucht, Triban Gnol zu ermorden? Darüber hatte er am Anfang ihrer Reise laut nachgedacht, und seine Kommandantin hatte einfach nur vor sich hingebrummt, als würde sie an dieser Vorstellung nichts überraschen oder womöglich gar beunruhigen. Natürlich wusste sie mehr, als sie erkennen ließ, aber Zwielicht war noch nie besonders freigiebig mit Worten umgegangen.
    Und bei mir ist es nicht anders, wie sich herausstellt. Die entsetzlichen Dinge, die ich in jener Höhle mit ansehen musste - nein, nichts, was ich sagen kann, könnte das … schiere Ausmaß dessen, was da geschehen ist, vermitteln. Also lasse ich es am besten. Diejenigen, die dabei sein werden, werden ihre Erfahrung nicht lange überleben. Was wird dann vom Imperium übrig bleiben?
    Und ist

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