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SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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Tatsache, dass er Chief Harlan ersetzt hatte. Er wappnete sich gegen Vorwürfe, aber es kamen keine. Sie blieb gefasst, bis er ihr berichtete, wie Nikko aufgrund des Blutverlusts das Bewusstsein verloren und Curry mit zu Boden gerissen hatte. Während er zu Ende erzählte, füllten sich ihre braunen Augen mit Tränen.
    »Dann hat er nichts gespürt«, schlussfolgerte sie, während sie nach einem Taschentuch griff, um es an ihre bebenden Lippen zu pressen.
    »Nein, das hat er nicht.«
    Mit vor Kummer verzerrtem Gesicht nickte sie. Joe verlor die Fassung. Der Kloß in seinem Hals war unerträglich.
    »Danke, dass Sie mir das gesagt haben.«
    Ihre Dankbarkeit erschütterte ihn. In seinen Augen brannten Tränen, nahmen ihm die Sicht. »Es tut mir leid«, fügte er hinzu und bemerkte entsetzt, dass ihm die Stimme versagte. »Es tut mir so leid. Ich konnte nichts für ihn tun.«
    »Es war nicht Ihre Schuld«, beruhigte sie ihn mit einem gütigen, versöhnlichen Blick. Dann griff sie über den Tisch nach seiner Hand, hielt sie fest. »Machen Sie sich keine Vorwürfe«, fügte sie hinzu. »Er starb, als er das tat, was ihm so viel bedeutet hat.«
    Ihr Verständnis beschämte ihn. Nun konnte er die Tränen nicht mehr zurückhalten.
    Victoria bot ihm an, im Gästezimmer zu übernachten, doch Joe lehnte ab. Eine Stunde später verließ er das Haus in seiner inzwischen trockenen Hose und fühlte sich, als wäre ihm eine Riesenlast von den Schultern genommen worden.
    Er glitt in sein Auto, um sich auf die Suche nach einem Motel zu machen, da fiel ihm Penny ein.
    Sie hatten recht, Lieutenant. Das hat mir gutgetan .
    Joe war zurück.
    Penny parkte vor ihrem Haus und musste lächeln, als sie die unverschämt grinsenden Kürbisgesichter bemerkte, die aus der Dunkelheit zu ihr herüberleuchteten. Er hatte sie absichtlich in ihre Richtung gedreht, sodass sie sie unmöglich übersehen konnte.
    Entschuldigung angenommen, Commander . Ihr wurde ganz warm ums Herz, während sie zu seinen Fenstern hinüberspähte und sich fragte, wie seine Reise wohl verlaufen sein mochte. Ein bläuliches Flackern verriet ihr, dass der Fernseher lief. Dann entdeckte sie hinter seinem Jeep ein zweites Fahrzeug, und ihr Glücksgefühl verpuffte. Der grüne Volkswagen gehörte sicher einer seiner Freundinnen.
    Er ging also wieder zur Sache. Na ja, dachte sie, immer noch besser, als sich bis zur Besinnungslosigkeit zu besaufen.
    Trotzdem hüllte Einsamkeit sie ein, als sie ihre Einkäufe aus dem Kofferraum nahm und in ihr dunkles, verwaistes Haus schleppte. Lia war zur Arbeit gegangen und hatte keine einzige Lampe angelassen.
    Penny wuchtete die Tüten mit den Lebensmitteln auf den Küchentresen und ging in den Flur, um ihre Jacke an die Garderobe zu hängen. War es zu viel verlangt, dass sie einen hilfsbereiten Mann wollte, mit dem sie die Widrigkeiten des Alltags meistern und auf dem Sofa schmusen konnte? Sie dachte an Steven Parks, den Chirurgen, der in der vergangenen Woche jeden Tag mit ihr Mittag essen gewesen war. Er hatte versprochen, sie an diesem Wochenende anzurufen, sich aber bisher noch nicht gemeldet. Vielleicht hatte er ja angerufen, während sie unterwegs gewesen war.
    Schnell ging sie in die Küche, um den Anrufbeantworter abzuhören. Angesichts des blinkenden Lämpchens stieg ihr Puls. »Sie haben eine neue Nachricht«, kam die automatische Ansage. Doch nach dem Piepton sprach niemand. Stattdessen ließen schwere Atemgeräusche Pennys Erwartungen platzen.
    Es war Eric, wieder einmal. Zu ihrer Verblüffung begann er zu sprechen. »W-w-w-warum macht ihr das? Ihr werdet s-s-s-sterben … wie euer Vater!« Es klickte, und die Digitalstimme teilte Penny mit: »Ende der Nachricht.«
    Penny konnte nur still dastehen, erschrocken darüber, wie schnell ihr Herz schlug. Dann ging ihr auf, dass der Anruf der Beweis war, den sie benötigten.
    Sie griff nach dem Telefon, um das FBI zu verständigen. Die Visitenkarte von Special Agent Lindstrom hatte sie an die Pinnwand geheftet. Direkt daneben hing ein Zettel, auf den in Lias Handschrift Joes Name und Telefonnummer gekritzelt waren.
    Penny starrte darauf, während sie Hannah anrief. Wie war Lia an die Nummer ihres Nachbarn gekommen? Und warum?
    Sie wurde auf die Mailbox der FBI -Agentin weitergeleitet und hinterließ eine knappe, aber aufgewühlte Nachricht, in der sie um Rückruf bat.
    Dann legte Penny auf und wartete. Mit einem Mal fiel ihr auf, wie dunkel und still das Haus dalag. Und wenn sie gar nicht

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