SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)
wissen ?
»Ihre Schwester versucht, Sie zu erreichen«, erklärte er und gab ihr sein Mobiltelefon.
»Meine Schwester?«
»Hier, sprechen Sie mit meiner Frau. Ihre Schwester hat gemeint, Sie seien heute mit Vinny unterwegs. Und Hannah wusste zum Glück, dass er mit mir verabredet war.«
Hannah Lindstrom? Die FBI -Agentin? Du liebe Zeit, war die Welt doch klein!
Während der Lieutenant aufstand, um sich einen Extrawurf zu verdienen, hörte Lia von der Agentin, dass Eric Tomlinson tot war und sein Mörder es nun auf sie und Penny abgesehen haben könnte.
»Was?«, ächzte sie und sank auf ihren Platz. »Warum sollte jemand Eric umbringen? Ich dachte, er wäre der Böse.«
»Davon sind wir ausgegangen«, korrigierte sie die Agentin, »aber wie’s aussieht, wurden ihr Vater und jetzt Eric von demjenigen umgebracht, der das Rizin gekauft hat. Sie fahren jetzt besser nach Hause, dort kann die Polizei Sie bewachen.«
Ihre Hochstimmung war verflogen. »Ich mach mich sofort auf den Weg«, antwortete sie und bemerkte aus den Augenwinkeln Vinnys ernsten Blick.
Nachdem sie aufgelegt hatte, blieb sie einen Moment sitzen und versuchte, die schreckliche Erkenntnis zu verarbeiten, dass nicht Eric, sondern ein Unbekannter ihren Vater ermordet hatte. Vielleicht war Eric die ganze Zeit nur darauf aus gewesen, sie zu warnen und nicht etwa zu bedrohen! Das wird euch noch leidtun , hatte er gesagt und damit absolut recht gehabt.
»Lia?« Vinny näherte sich ihr und legte ihr einen Arm um die Schultern. »Was ist denn los?«
»Ich muss nach Hause«, teilte sie ihm mit vor Entsetzen schwacher Stimme mit.
»Wieso?«, wollte er wissen, während er ihr das Telefon aus der eiskalten Hand nahm.
Um seine Kraft zu spüren, lehnte sie sich kurz gegen ihn. »Es ist nur, äh …« Angetrunken, wie sie war, konnte sie nicht mehr klar denken. »Ich muss los.«
»Okay.« Er nickte. »Sir, ich muss sie nach Hause bringen«, meldete er dem Lieutenant, wobei er ihm das Telefon zurückgab.
»Das Spiel ist so gut wie gelaufen«, stellte Lieutenant Lindstrom fest. »Gehen Sie nur. Und danke, dass Sie für uns eingesprungen sind, Ma’am«, fügte er an Lia gewandt hinzu.
»Oh, selbstverständlich«, antwortete sie geistesabwesend.
Sie wechselten wieder in ihre Straßenschuhe und gingen dann zum Parkplatz. Lia brachte keine Unterhaltung mehr zustande. Auch Vinny sagte kein Wort, er half ihr einzusteigen und fuhr los.
Auf halbem Weg nach Hause hatte sie sich so weit von dem Schock erholt, dass ihr wieder einfiel, wo ihr Wagen stand, nämlich vor Vinnys Haus. »Oh nein, nicht schon wieder. Diesmal hätte ich aber gut selbst nach Hause fahren können.«
»Kein Problem«, versicherte er ihr.
»Aber jetzt müssen Sie wieder Ihren Kumpel bitten, Ihnen zu helfen, und ich hasse es, anderen Leuten Unannehmlichkeiten zu bereiten. Ihr Freund hält mich bestimmt für eine kindische –«
»Hören Sie«, fiel ihr Vinny ins Wort. Angesichts seiner ruhigen, aber bestimmten Art verschlug es ihr die Sprache. »Es ist wirklich kein Problem«, sagte er noch einmal. »Jetzt erzählen Sie mir mal, warum Sie mit einer FBI -Agentin in Kontakt stehen.«
Lia war sich nicht sicher, ob sie ihn einweihen wollte. Für einen Kerl, den sie nur verführen und dann in die Wüste schicken wollte, bekam er es ganz gut hin, sich wie ein fester Freund aufzuführen und auch so zu klingen, doch sie hatte nicht – noch mal: nicht – vor, es so weit kommen zu lassen. »Zerbrechen Sie sich darüber nicht den Kopf.« Um nicht sehen zu müssen, wie ihre Worte auf ihn wirkten, schaute sie aus dem Seitenfenster.
Im Auto machte sich bedrohliches Schweigen breit.
Während Vinny auf die nächste Kreuzung zufuhr, schaltete er runter, sodass der Auspuffdämpfer bullerte, dann wendete er den Wagen und fuhr wieder zurück.
Lias Herz schlug schneller. Sie warf Vinny einen verstohlenen Blick zu und sah, wie seine Kiefermuskeln arbeiteten. »Wo fahren wir jetzt hin?«, fragte sie. Eigentlich kannte sie diesen Mann gar nicht, ging es ihr durch den Kopf. Trotzdem war sie nicht überrascht, dass er schnell an die Decke ging.
»Zu Ihrem Auto«, gab er kühl zurück.
Okay. Das hatte sie ja auch gewollt, allerdings ließ er es so klingen, als wäre in dem Moment, in dem sie aus seinem Wagen stieg, alles aus. Bei der Vorstellung, ihn niemals wiederzusehen, fühlte sie sich, als hätte man ihr die Eingeweide herausgerissen und aus dem Fenster geworfen.
Während sie über eine verlassen
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