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SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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hätte man eine Stecknadel fallen hören können.«
    Sie stöhnte auf. »Sagen Sie mir bitte nicht, dass mir alle dabei zusehen, wie ich mich zum Narren mache.«
    »Sie schlagen sich wacker. Teddy ist auch nicht so toll.«
    Auf dem Bildschirm über ihnen wurde ein Strike für Lieutenant Lindstrom angezeigt.
    »Arbeiten Sie mit diesen Männern?«, erkundigte sie sich bei Vinny.
    »Ja. LT ist unser Operations Officer und der Senior Chief unser Ranghöchster.«
    »Er ist unheimlich«, bekannte Lia, als letzterer seine Kugel auf die Kegel zurollen ließ, die bis auf einen alle umfielen.
    »Nee. Bloß eine Miezekatze mit Flossen.«
    Eine Stunde später befand Lia, dass Vinny recht haben mochte. Vielleicht lag es am Bier, das sie alle intus hatten, jedenfalls behauptete der Senior Chief, ihr Punktestand habe sich mit jeder Runde verbessert, weshalb er ihr gleich sympathischer wurde.
    Lieutenant Lindstrom nannte sie weiterhin Ma’am, was ihr sehr respektvoll vorkam. Und nach jeder Runde hielt er ihr seine Hand zum Abklatschen hin.
    Sie fühlte sich dazugehörig, als ein entscheidender Teil der Mannschaft. Lediglich Vinnys begehrliche Blicke erinnerten sie daran, dass sie durch und durch eine Frau war – eine, die er besitzen wollte, wenn es ihm zeitlich in den Kram passte.
    So befand sie sich nun also auf einer Bowlingbahn statt wie erwartet in seinem Schlafzimmer – auf dem Fußboden, im Bett, gegen die Wand gedrückt. Oder, großer Gott, vor dem Fenster, wo sie von jedem am Strand gesehen werden konnten!
    Sie verfluchte, dass sie zu gehemmt gewesen war, um die Gelegenheit beim Schopf zu packen. Die Sache mit dem Verführen lief ganz und gar nicht nach Plan.
    »Wir liegen auf Platz zwei«, verkündete Senior Chief McGuire zwei Stunden später. »Drei Punkte hinter Team zehn.« Er fixierte Lia mit seinem leuchtenden Blick und kniff die Augen zusammen.
    Sie verstand die Botschaft. Wenn wir verlieren, ist es deine Schuld, Frau .
    Sie konnte ihr Team unmöglich enttäuschen. Trotz des angenehmen Dusels, den sie nach zwei Bier verspürte, riss Lia sich jetzt zusammen. Sie hatte auf der Highschool Softball gespielt, und Bowling unterschied sich nicht allzu sehr davon, einen Ball zu werfen. Wenn sie sich die Kegel als Homebase vorstellte und die Kugel geradewegs übers Feld schleuderte …
    »Jetzt Sie«, sagte Vinny und drückte ermutigend ihr Knie. »Viel Glück.« Er gab ihr einen Kuss auf die Wange.
    Während der letzten zwei Stunden hatte er ihr das Gefühl gegeben, die Königin der Bowlingbahn zu sein. Er hatte ihr Nachos bestellt, ihre Kugel poliert, Griffpuder auf ihre Hand gegeben.
    Sie ertappte sich dabei, dass sie dachte, er würde einen lieben festen Freund abgeben.
    Hast du den Verstand verloren? , meldete sich ihr Stolz. Er ist vier Jahre jünger als du!
    Halt die Klappe und wirf deine Kugel übers Feld , mischte sich ihr Kampfgeist ein. Sie trat in den Anlaufbereich vor der Bahn, hob die Kugel an, spannte den Oberarmmuskel an und führte den Wurf aus.
    Die Kugel flog einen Moment lang durch die Luft, dann landete sie mit Getöse auf der Bahn und stieß zu Lias Verblüffung alle zehn Kegel um. »Jaa!«, schrie sie und warf die Arme in die Luft.
    Der Senior Chief und der Lieutenant sprangen auf und lachten schallend vor Überraschung. Vinny eilte zu ihr, hob sie hoch und wirbelte sie im Kreis herum.
    Lachend klammerte sie sich an seine breiten Schultern und bemerkte, dass sie seit Jahren nicht mehr so glücklich gewesen war.
    »Los, werfen Sie noch mal«, rief er begeistert. »Machen Sie das noch einmal!«
    »Puh, na gut.« Sie schüttelte die wohligen Schauer ab und machte sich daran, die Bonuspunkte zu holen. Nicht nachdenken. Einfach werfen .
    Vinny bedeutete den anderen, still zu sein. Lia stellte sich abermals das Feld ihrer Mannschaft vor, nahm Anlauf und ließ los. Die Kugel verhielt sich genauso wie das Mal zuvor. Mit einem Freudenschrei sprang sie in Vinnys Arme, schlang die Beine um seine Hüften und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.
    Er schob sie noch etwas höher und küsste sie dann vor Gott und der Welt, als würde sie ihm gehören.
    Sex hätte nicht besser sein können als dieser eine perfekte Kuss.
    Schließlich ließ Lia ihre Beine widerwillig zu Boden gleiten. Benommen sah sie Vinny an und fragte sich, was gerade zwischen ihnen vorgefallen war.
    »Sind Sie Ophelia Price?«, riss Lieutenant Lindstrom sie aus ihrem Traumzustand. Er hielt sich ein Handy ans Ohr.
    »Äh, ja …« Wer will das

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