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SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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herversetzt«, antwortete er.
    »Du bist wegen meiner Anrufe hier«, vermutete sie.
    Er deutete auf die Akte. »Ich habe mich gefragt, ob du es bist.« Sie hatte ihn nicht nur beruhigt, als er in der Notaufnahme fast an seinem eigenen Blut erstickt war, sondern ihn in den Wochen bis zu seiner Genesung auch jeden Tag besucht.
    »Ich bin so froh, dich wiederzusehen«, sagte sie, zog einen Handschuh aus und streckte ihm ihre Hand entgegen.
    Während Rafe es genoss, wie warm und weich sich ihre Finger anfühlten, ging ihm auf, dass dies ihr erster Körperkontakt überhaupt war.
    »Lebst du hier in Suffolk?«, erkundigte er sich und ließ sie widerstrebend los. »Ich dachte, dein Mann wäre Polizist in Fairfax.«
    Sie wandte sich ab und legte die Handschuhe weg. »Ich bin hergezogen, um diese Therapieranch für Veteranen, die im Krieg Arme oder Beine verloren haben, aufzuziehen. Reiten fördert den Muskelaufbau und trainiert den Gleichgewichtssinn.«
    »Ich hatte ja keine Ahnung«, gestand er verblüfft. Dann schaute er fragend auf ihren Bauch.
    »Du hast mich beim Stallausmisten überrascht«, entschuldigte sie sich, seinen Blick ignorierend. »Komm mit ins Büro. Ich habe dir so viel zu erzählen.«
    Zehn Minuten später, nachdem er ihr versichert hatte, dass das FBI alles in seiner Macht Stehende tun würde, um ihre Schwester zu finden, beobachtete Jillian, wie Rafael sich wieder auf den Weg machte.
    Geschmeidig stieg er in seinen Oldsmobile Cutlass und legte den Sicherheitsgurt an. Sie hatte ihn noch nie in anderer Kleidung als einem Pyjama gesehen, trotzdem überraschte es sie nicht, dass er einen stahlgrauen Designeranzug aus Seide und ein schneeweißes Hemd ohne Krawatte trug. Schließlich hatte er selbst im Pyjama irgendwie elegant gewirkt.
    Als er ihr zulächelte, wurde ihr leichter ums Herz und der Kummer, der sie sonst permanent bedrückte, schien gelindert. Es war schön, diesem Freund wiederbegegnet zu sein, den sie lieb gewonnen, aber dann aus den Augen verloren hatte – besonders, weil sie in jüngster Zeit so vieles verloren hatte.
    Dann setzte er zurück, eine Hand fest am Lenkrad, und fuhr los, woraufhin ihre Sorgen auf der Stelle zurückkehrten.
    Sie hatte ihm noch nicht einmal vom Tod ihres Mannes erzählt. Jeden Morgen wachte sie panisch mit der Erkenntnis auf, dass das Wohlergehen ihrer Familie nun allein auf ihren schmalen Schultern lastete. Ihr Baby, Garys überraschendes Vermächtnis, würde schon in zwei Monaten zur Welt kommen, und bis dahin musste sie noch jede Menge erledigen, damit sie ihrem Kind die Aufmerksamkeit zukommen lassen konnte, die es verdiente.
    Mit einem tiefen Seufzer wandte sich Jillian der Scheune zu. Sie musste verrückt gewesen sein, zu glauben, sie könnte ihren und Garys Traum allein verwirklichen. Doch da sie nun einmal begonnen hatte, blieb ihr nichts anderes übrig, als die Sache durchzuziehen.
    Amazonas, Venezuela
    »Wie gehen wir vor, Senior Chief?«, flüsterte Petty Officer Vinny DeInnocentis und schlug nach dem Moskito, der sich durch die in seinem Nacken verteilte Tarnfarbe arbeitete. Nach Einbruch der Dunkelheit schwärmten die Insekten in noch dichteren Wolken aus.
    Solomon McGuire, alias Mako, wandte sich lange genug von der Misión de la Paz ab, die sich in der Hand von Rebellen befand, um Vinny einen eisigen Blick zuzuwerfen. Angesichts seiner hellgrauen, fast schon farblosen Augen musste er sich dafür aber auch nicht allzu sehr anstrengen.
    »Was denn?«, fragte der junge SEAL mit der Großschnäuzigkeit eines Kinds aus der Großstadt. »Wir liegen hier jetzt seit ungefähr sechs Stunden und sehen zu, wie diese Arschgeigen die Einheimischen schikanieren. Wann schlagen wir endlich los?«
    »Wir haben nicht hier
gelegen
«, verbesserte Solomon ihn. »Wir haben beobachtet.«
    »Stimmt.« Vinny nickte, woraufhin Solomon kurz die Hoffnung schöpfte, der Petty Officer könnte es eines Tages zum Chief bringen, doch dann fügte dieser hinzu: »Ich habe beobachtet, dass so ein Riesenkäfer an meinem rechten Bein hoch und genau auf meine Klöten zukrabbelt, fünf Meter über uns baumelt eine giftige Schlange, und die Wurzeln, hinter denen wir uns verstecken, sehen mir ziemlich nach einer Gifteiche aus.«
    »Das ist eine Trompetenblume«, widersprach Solomon, der sich immerhin an Vinnys Rastlosigkeit gewöhnt hatte. »Wir gehen um null einhundert rein. Sie, Teddy und Gus nehmen die Anlage ein, während ich die Leute lokalisiere, die wir mitnehmen wollen. Wir machen

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