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SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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zum Dach in den Sturmwind der MH -60-Helikopter, während die 20-Millimeter-Gatling-Maschinengewehre der Cobra-Kampfhubschrauber weiterhin ohne Unterlass abgefeuert wurden und dabei einen ohrenbetäubenden Lärm machten.
    »Noch zwanzig Sekunden bis zum Start«, brüllte Solomon in sein Mikro. »Echo Platoon, Rückzug.«
    Acht SEAL s lösten sich aus den Schatten, stürmten aus ihren unterschiedlichen Stellungen und stiegen wieder in ihre Helikopter.
    Solomon machte gerade den Mund auf, um Harley mitzuteilen, dass er zurückbleiben würde, als er sah, dass Gus in einen der Hubschrauber sprang.
    »Bleiben Sie nicht?«, fragte Solomon.
    »Negativ, neue Befehle«, antwortete der Lieutenant und klopfte auf das an seiner Brust befestigte Satellitentelefon.
    Solomons Stresslevel stieg. Er wollte bleiben und Jordan finden, für eine entspannte Unterhaltung hatte er jetzt keine Zeit, weshalb er dem Piloten mit ausgestrecktem Daumen signalisierte, dass er so weit war. Dann sprang er an Bord und schloss die Luke.
    Die Männer hielten kollektiv den Atem an, bis sich die vier Hubschrauber außer Schussweite möglicher Stinger-Raketen befanden. Solomon riss sich den Helm vom Kopf und rückte näher an Gus heran, damit die anderen ihn nicht hören konnten. »Was zum Teufel geht hier vor?«
    »Hab einen Anruf gekriegt«, sagte Gus ernst. »Lucy hat vor zwei Stunden mit ihrem Handy telefoniert. Sie konnte via GPS in Maiquetía, in der Nähe des Munitionsdepots lokalisiert werden.«
    Solomon starrte ihn entsetzt an. »Großer Gott«, flüsterte er, als er sich vor Augen hielt, was das bedeutete. Die Streitkräfte der Populisten rückten aufgrund der von Gibbons und Teddy ausgelösten Explosionen gerade in großer Zahl nach Maiquetía vor. »Wir müssen sie da rausholen.«
    Gus griff sich sein ICS -Headset. »Trident Actual, hier spricht Trident 1«, bellte er in das Mikrofon, das Funkrufzeichen der Kommandozentrale verwendend. »Erbitte dringend Umleitung Trident 1 und 2 zu GPS -Koordinaten 10 Grad, 36 Minuten Nord, 66 Grad, 58 Minuten West. Over.«
    »Trident 2, hier ist Trident Actual«, kam die Antwort, doch die Stimme des CO klang zögerlich. »Zu welchem Zweck? Over.«
    »Trident Actual, hier Trident 1. Zu dem Zweck, mein Ziel zu bergen, das nicht in der Botschaft war. Over.«
    Auf Gus’ Anfrage hin folgte langes Schweigen. Dann meldete sich der Commander erneut und wirkte mehr als verhalten. »Trident 1, wir haben einen AWACS -Aufklärer über den Koordinaten, der starke Feindkräfte meldet. Benutzen Sie die alternative Landezone. Trident 2, Sie kehren mit den Helis 3 und 4 zum Treffpunkt zurück.«
    »Wird gemacht. Over.« Gus setzte das Headset ab und wechselte einen grimmigen Blick mit Solomon.
    »Was zum Henker macht Lucy Donovan in Maiquetía?«, wollte dieser wissen. Ohne eine Antwort abzuwarten, wandte er sich den übrigen drei SEAL s zu: Harley, Haiku und Vinny. »Unsere Pläne haben sich geändert, Gentlemen«, verkündete er. »Wir machen einen kleinen Umweg.«
    Trotz aufgeplatzter, geschwollener Lippe und einer Rippe, die beim Luftholen schmerzte, war Jordan dankbar: Miguel musste ihr Verhör nicht mitansehen.
    Wahrscheinlich lag es daran, dass er selbst aus Venezuela stammte. Auf jeden Fall hatten die Soldaten freundlich mit ihm gesprochen, ihn mit Schokolade geködert und fortgeführt, bevor sie aufgefordert worden war, aufzustehen. Er befand sich nun irgendwo im Gebäude, hatte jedoch aufgehört zu weinen. Jordan war sicher, dass ihm nichts passieren würde.
    Für sie und Lucy sah die Situation allerdings anders aus.
    Die Soldaten hatten sie getrennt und Lucy die Treppe hinauf in ein verglastes Büro gezerrt. Jordan waren die Handgelenke zusammengebunden worden. Dann hatte sie sich auf eine Holzkiste setzen müssen, von der sie sich Splitter in den Oberschenkeln zuzog. Aus Angst um ihr Leben bemühte sie sich nach Kräften, alle Fragen zu beantworten, die der drahtige
capitán
mit dem dichten Schnauzbart ihr stellte. Er schien ein besonnener Soldat zu sein, gebildet und mit durchaus höflichem Gebaren, sodass sie zunächst die Hoffnung hatte, ihn von ihrer Unschuld überzeugen zu können.
    Doch als die Schikanen nicht aufhörten, erkannte Jordan bestürzt, dass ihre Antworten keine Wirkung zeigten. Offenbar glaubte er ihr nicht. Vor Entsetzen und Erschöpfung konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen und begann sich zu verhaspeln. Plötzlich traf sie ein unerwarteter Hieb, bei dem ihr Herz einen Moment lang

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