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SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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alles erzählen können.

Epilog
    Vier Monate später
    Im Frühjahr schüttelte die Tierwelt die Trägheit eines langen, kalten Winters ab und geriet außer Rand und Band. Da machte ganz offensichtlich auch die Ranch keine Ausnahme. Cinnamon, Kendals aus dem städtischen Tierheim befreiter Golden Retriever, jagte einen Hasen übers Feld. Das unter den Dachbalken nistende Schwalbenpaar sauste mit Larven für seine Jungen hin und her. Und Sara, die Chase dabei beobachtete, wie er am Motor des Trucks schraubte, während sie selbst das Frühstücksgeschirr spülte, fragte sich, ob er sie wohl jemals darum bitten würde, seine Frau zu werden.
    Allem Anschein nach bereitete er sich innerlich auf sein übliches Samstagsritual vor. Er hatte es sich nämlich angewöhnt, die Opfer der Skinheads zu besuchen, da er sich auf eine gewisse Weise für das verantwortlich fühlte, was in dem Country Club geschehen war. Chase schlug die Motorhaube zu und kam zum Haus gelaufen.
    Als er schließlich die Küche betrat, lief er direkt zum Spülbecken, um sich den Dreck von den Händen zu waschen, weshalb Sara ihm einen irritierten Blick zuwarf. »Hast du Lust, heute einmal mitzukommen ?« , fragte er und schaute sie nachdenklich an.
    »Hm « , entgegnete sie und reichte ihm ein Handtuch, mit dem er seine Hände abtrocknen konnte. Er konnte besser mit Gewaltopfern umgehen, von denen manche ihr Leben lang gezeichnet blieben. »Okay .«
    »Prima « , antwortete er und lief in den hinteren Teil des Hauses. »Ich gehe nur kurz noch was holen .«
    Als er schließlich zu ihr in die Fahrerkabine stieg, wusste sie immer noch nicht, worum es sich dabei handelte.
    Sie fuhren durch sattes Weideland, an den Rindern der Goodners vorbei, die mit ihren Schwänzen nach den frühen Maifliegen schlugen, überquerten den Highway 51 und ließen den Lebensmittelladen an der Straßenecke links liegen. Schließlich bog Chase in eine erheblich kürzere Auffahrt als ihre ein, die zu einem alten, leicht verwahrlost wirkenden Ziegelgebäude führte.
    »Wer wohnt hier ?« , fragte Sara.
    »Melody « , antwortete Chase.
    Das kleine Mädchen, das beide Elternteile verloren hatte und nun bei seiner Großmutter lebte. Sara schluckte schwer. Wenn es um die weniger schönen Seiten des Lebens ging, wäre sie gern so stark gewesen wie Chase.
    Er führte sie zum Eingang des Hauses. »Die Klingel geht nicht « , erklärte er und klopfte an.
    Kurz darauf waren schlurfende Schritte zu hören, dann öffnete eine kleine, alte Dame die Tür und sah sie blinzelnd an. »Sie haben Sara mitgebracht « , rief sie erfreut.
    »Ja, Ma’am .« Chase nickte.
    »Ich hoffe, das bedeutet, was ich vermute « , fügte die Frau mit leuchtenden Augen hinzu.
    Sara warf Chase einen fragenden Blick zu.
    »Mal sehen « , antwortete Chase ausweichend.
    »Ich bin Doris « , stellte sich die Frau vor und streckte einladend ihre Hand aus. »Melody hat sich schon auf diesen Tag gefreut .« Dann drehte sie sich um und führte ihre Besucher in ihr unaufgeräumtes, verwohntes Haus.
    Sara ergriff Chase’ Hand. Melodys Schulter, so erinnerte sie sich, war dermaßen zerschmettert gewesen, dass sie chirurgisch wiederhergestellt werden musste und das Mädchen immer noch Reha-Training benötigte, in der Hoffnung, sie eines Tages wieder vollständig bewegen zu können. Chase drückte ihr ermutigend die Hand.
    »Melody « , flötete Doris vor ihnen. »Chase ist hier. Er hat Sara mitgebracht. Sie will dich kennenlernen .«
    Sie bogen um eine Ecke und betraten ein sonnendurchflutetes Zimmer voller Plüschtiere. Sara blickte in die hellblauen Augen der Kleinen und stockte. Das Mädchen kam ihr auf seltsame Weise bekannt vor.
    Chase zog sie zum Bett. »Ich habe eine Überraschung für dich « , sagte er, bückte sich und drückte Melody einen Kuss auf die Wange.
    Melody reckte sich ihm entgegen, als würde sie ihn schon ihr ganzes Leben lang kennen, ließ Sara dabei jedoch nicht aus den Augen. Sie konnte nicht älter als sechs Jahre alt sein, dennoch schien sie eine Reife und eine Weisheit zu besitzen, die weit über ihr Lebensalter hinausging.
    »Hallo « , sagte Sara und warf einen Blick auf Melodys linke Hand, die unbeweglich in ihrem Schoß ruhte.
    »Sie sind aber hübsch « , meinte die Kleine.
    »Danke. Du bist aber auch eine Süße .« Von ihren flachsblonden Haaren bis hin zu den nackten Füßen wirkte sie ätherisch, abwesend als wollte sie sich mit allen Sinnen gegen zukünftige Schrecken wappnen.
    Das Mädchen

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