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SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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regelkonform verhielte.
    Als Chase auf seiner Harley durch die Tore des Dam Neck Marinestützpunkts brauste, taten ihm von der beißenden Kälte Gesicht und Ohren weh, doch sein Verstand lief auf Hochtouren. Er streifte sich die Motorradhandschuhe ab und marschierte auf den von Halogenleuchten erhellten Eingang des Spec-Ops-Hauptquartiers zu, wo Luther ihm bereits die Tür aufhielt.
    Der Ausdruck in Luthers Gesicht, das während seiner aktiven Zeit als Footballprofi mehr als einmal das Cover der Sports Illustrated geziert hatte, gab Chase nicht den geringsten Aufschluss darüber, ob ihm eine Standpauke bevorstand oder man ihn moralisch unterstützen wollte.
    »Sie warten schon « , verkündete der Lieutenant.
    Sie? Was sollte das heißen, sie ? Chase folgte seinem Kameraden mit flauem Gefühl im Bauch den Korridor entlang bis zum Büro des CO .
    Der CO und der XO schienen sie bereits zu erwarten. Commander Montgomery saß hinter seinem Schreibtisch. Das Lampenlicht fiel unvorteilhaft auf seine vernarbte Gesichtshälfte. Chase kannte ihn nicht so gut, dass er seine versteinerte Miene hätte deuten können, doch seine haselnussbraunen Augen machten einen reservierten Eindruck.
    Hatte er nicht am Steuer eines Wagens gesessen, in dessen Wrack zwei erheblich jüngere, tote Frauen gefunden worden waren? Doch offensichtlich hatte er keine Schuld an dem Unfall getragen, sonst wäre er wohl kaum zum Kommandanten des SEAL -Teams 12 ernannt worden.
    Lieutenant Renault, bei seinen Kameraden auch als Jaguar bekannt, stand mit der Miene einer Katze, die soeben einen Kanarienvogel gefressen hatte, hinter dem CO . Für Chase war er wie ein Bruder. Als er nun den zufriedenen Ausdruck in den grüngoldenen Augen seines Freundes wahrnahm, gab er einen stummen Seufzer der Erleichterung von sich. »Sirs « , grüßte er und salutierte lässig.
    »Stehen Sie bequem, Chief, Lieutenant .« Der CO bedeutete beiden, in Sesseln Platz zu nehmen. »Sie müssen fix und fertig sein nach der langen Reise .«
    Chase hatte den toten Punkt längst überschritten. Das Einzige, was ihn im Augenblick noch auf den Beinen hielt, war die Hoffnung, noch rechtzeitig zum Weihnachtsfest auf der Ranch anzukommen.
    Der Lieutenant ging zum Fenster und zog das Rollo zu, woraufhin Chase’ Neugier keine Grenzen mehr kannte. Allem Anschein nach sollte hier etwas unter der Hand geklärt werden.
    Montgomery trommelte mit seinen Fingern auf dem Schreibtisch herum und betrachtete stirnrunzelnd die vor sich liegenden Papiere. Chase konnte von seinem Platz aus allerdings nicht erkennen, um was es sich dabei handelte. Vielleicht war es seine Personalakte.
    »Sie waren jetzt … wie lange … fünfzehn Jahre Scharfschütze ?« , wollte der CO wissen und sah ihn aus seinen grünlich braunen Augen leidenschaftslos an.
    »Sechzehn, Sir .« Chase nickte.
    »Achtunddreißig Abschüsse, bei einem Durchschnitt von neunzehn .« Sah er da etwa Respekt in den trüben Augen des Mannes aufblitzen? »Ein Schuss, ein Treffer. Aber was ist mit Faisal Fashanu passiert ?« , erkundigte er sich.
    Der verdammte Nigerianer. Der Mann hatte die Augen geöffnet und ihn angesehen. Das war mit ihm! »Es ging nicht mehr, Sir .« Er hatte ganze drei Schüsse benötigt, bis der Mann endlich ausgeschaltet gewesen war.
    Montgomery knurrte. »Wie ich sehe, haben Sie sich erst im August neu verpflichtet. Und nun wollen Sie, dass man Sie von ihrer Aufgabe als Scharfschütze entbindet ?« Er warf Chase einen kurzen, aber enttäuschten Blick zu.
    »Ja, Sir « , bestätigte Chase.
    »Aber wir werden ganz schön bitten und betteln müssen, um einen geeigneten Ersatz für Sie zu bekommen « , beklagte sich der Commander. »Es ist nicht so einfach, einen so erfahrenen Mann wie Sie zu finden, von ihren Fremdsprachenkenntnissen mal ganz abgesehen .« Er blätterte in Chase’ Personalakte und bemerkte die vielen Belobigungen. »Sind Sie sicher, dass Sie das, was Sie am besten können, an den Nagel hängen wollen, Chief ?« , hakte der Mann noch einmal nach.
    Chase zögerte keinen Moment lang. »Vollkommen sicher, Sir .«
    Montgomery musterte ihn, seine Augen wirkten wie kleine Murmeln. Doch Chase hielt seinem Blick stand. Er würde sich nicht für seine Gefühle entschuldigen. »Sagen Sie’s ihm « , wandte sich Montgomery an Lieutenant Renault.
    »Schon mal von Camp Gruber, Oklahoma, gehört, Chief ?« , fragte Jaguar, dessen Blick wesentlich wohlwollender war als der des Commanders.
    Chase richtete sich

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