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SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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müssen.
    Noch immer gab es keine Spur von Teddy. Gut, er wollte nicht, dass der jüngere SEAL ihn so sah – jedenfalls nicht noch einmal. Er war schon nach dem Debakel in Nigeria fix und fertig gewesen.
    Förmlich nach kühler Luft lechzend, stürmte er in die klimatisierte Hotellobby. Luther, sein Führungsoffizier, würde ihn sicher noch zu einem Nachbereitungsgespräch zitieren, aber das packte er momentan nicht. Erst einmal brauchte er ein Bier, um seine Nerven zu beruhigen.
    Zu seiner großen Erleichterung war gerade niemand in der Bar. Er bestellte einen großen Krug australisches Bier, fand eine Ecke, in die er sich zurückziehen konnte, und trank.
    Was stimmte bloß nicht mit ihm? Wo war diese Gleichgültigkeit geblieben, dieses befriedigende Gefühl, das er normalerweise empfand, wenn er einen Auftrag erledigt hatte? Aber wie konnte man darüber zufrieden sein, den Vater eines ungeborenen Kindes ermordet zu haben? Oh Mist, verdammter. Er hoffte inständig, dass es nicht der Junge mit den gezuckerten Pflaumen sein würde, der die Leiche fand.
    Als eine Bedienung an seinen Tisch kam, bestellte er noch ein Bier. Dann dachte er darüber nach, was Sara wohl gerade tun mochte. Er sinnierte ziemlich lange vor sich hin und fragte sich, ob Dean Cannard sich schon an sie herangemacht hatte.
    Schließlich griff er in seine Hosentasche, förderte Kendals Schildkröte zutage und legte sie vor sich auf den Tisch.
    Was hat es mit dem Ding auf sich ?, war er vor einigen Tagen von Teddy gefragt worden.
    Es erinnert mich an zu Hause , hatte Chase daraufhin zugegeben und einen anteilnehmenden Blick geerntet.
    »Hier bist du .«
    Chase zuckte zusammen, als der gewaltige Schatten seines verantwortlichen Offiziers über ihn fiel. Hinter Luther stand Teddy Brewbaker. »Wir haben dich schon überall gesucht .«
    »Ich habe Sie auf der Straße aus den Augen verloren, Chief. Sie sind so schwer zu packen, wie ein nasses Stück Seife « , sagte Teddy.
    Luther bedeutete dem PO 2, Chase gegenüber in der Ecke Platz zu nehmen, ehe er sich selbst dazugesellte. »Wie ist es gelaufen ?« , fragte er leise. »Hast du ihn erwischt ?«
    Chase blickte in Luthers ernste, marineblaue Augen. »Ja, Sir « , antwortete er und unterdrückte ein Rülpsen. »Er ist Geschichte .« Da er besser hörte, als die meisten anderen Menschen, entging ihm auch nicht, dass Teddy erleichtert aufseufzte.
    »Und warum hast du uns nicht darüber informiert « , wollte der PO 2 wissen. »Ich habe in sämtlichen Gassen nach deiner Leiche gesucht .« Er gab ein Knurren von sich.
    »Tut mir leid « , antwortete Chase. »Ich habe eine kleine Auszeit gebraucht .«
    Auch die bedeutungsvollen Blicke, die seine Kameraden wechselten, entgingen ihm nicht.
    »Geht es dir gut « , erkundigte sich Luther schließlich.
    Chase dachte einen Moment lang über die Frage nach. »Nee « , entgegnete er dann knapp.
    Alle schwiegen, während seine Kameraden auf sein halb leer getrunkenes Bier starrten. Chase wusste genau, was sie in diesem Augenblick dachten: Wie viel hat er wohl schon intus?
    »Was ist los ?« , fragte Luther.
    »Ich bin am Ende « , antwortete Chase. »Ich kann diesen Job nicht mehr machen .« Ihm war, als würde er einen anderen Mann reden hören. Andererseits entsprach nichts mehr der Wahrheit.
    »Das geht allen Scharfschützen so« , bemerkte Luther beruhigend. »Du hast es länger ausgehalten als die meisten .«
    Chase griff nach seinem Bier und prostete ihm zu. »Achtunddreißig Abschüsse .« Er nickte und hatte ein ganz komisches Gefühl im Magen. Unvermittelt begannen seine Mundwinkel zu zucken.
    »Gut, dann ziehen wir dich aus dem Dienst an vorderster Front ab und setzen dich an anderer Stelle im Team ein « , schlug der Lieutenant vor.
    »Gut .« Chase nahm noch einen Schluck Bier.
    »Und was möchtest du wirklich ?« , erkundigte sich Luther weiter.
    »Vielleicht könnte ich ein negativ ausfallendes psychologisches Gutachten bekommen und komplett ausscheiden « , regte Chase halb im Scherz an.
    »Ach, komm schon « , protestierte Teddy. »Du bist doch nicht verrückt .«
    »Nein, aber ich vermute mal, Hals über Kopf verliebt « , meinte Luther.
    Chase blickte ihn missmutig an. »Du hast mit Hannah gesprochen « , sagte er vorwurfsvoll.
    »Sie ist meine Frau. Was dagegen ?«
    »Scheiße, nein « , rief Chase. Aber er wollte sich auch selbst nichts mehr vormachen. »Ich habe ihr gesagt, dass sie nicht auf mich warten soll. Was habe ich mir bloß dabei gedacht

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