SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)
?«
»Keine Ahnung « , entgegnete Luther. »Und, was hast du dir dabei gedacht ?«
»Du klingst wie mein Psychologe, wenn du so redest .«
»Tut mir leid, aber so wie Hannah sie beschreibt, scheint Sara eine ziemlich umwerfende Frau zu sein .«
Umwerfend. Chase spürte ein Brennen in den Augen. Mist, womöglich hatte er tatsächlich einen zu viel über den Durst getrunken. »Ich hab’s nicht mal richtig mitgekriegt « , gab er mit heiserer Stimme zu. Es war schließlich nicht so gewesen, als hätte er wie vom Blitz getroffen dagestanden, als sie sich erstmals begegnet waren. Ganz allmählich hatte sie sein Herz erobert, und nun war es fast so, als wäre sie immer schon da gewesen.
Teddy wiegte mitfühlend den Kopf.
»Trotzdem haben wir hier noch etwas zu erledigen « , rief Luther seinem Chief ins Gedächtnis.
Chase atmete einmal tief durch, um einen klaren Kopf zu bekommen. »Ja .« Er nickte. »Und ich bin dabei « , knurrte er dann.
»Ein paar Wochen noch, dann sind wir wieder zu Hause « , beruhigte ihn Luther. Ich werde dann mit dem XO reden. Er und Commander Montgomery sind ziemlich dicke miteinander. Vielleicht finden die beiden gemeinsam eine elegante Lösung, damit du deinen Abschied nehmen kannst .«
»Gut .« Wieder nickte Chase. Verlassen wollte er sich darauf allerdings nicht. Er würde die kommenden vier Jahre nur dann heil überstehen, wenn Sara die Frage, die er ihr persönlich stellen wollte, mit Ja beantworten würde.
Sara beobachtete mit verschränkten Armen, wie Dean Cannard seinen Streifenwagen im Rückwärtsgang auf ihre Veranda zusteuerte. Da er halb aus dem Truck herausragte, war es nicht zu übersehen, dass der Detective ihr einen Weihnachtsbaum vorbeibrachte. Nicht sein erster Versuch, sie mit unverhofften Geschenken zu beeindrucken.
Eigentlich hätte sie ihm sagen sollen, dass er damit nur seine Zeit verschwendete, doch er würgte bereits den Motor ab und sprang dermaßen eifrig lächelnd vom Fahrersitz, dass sie die freundliche Zurückweisung nicht über die Lippen brachte.
Kendal und sie planten, an Heiligabend zu ihrer Mutter zu fahren, die sich immer noch mit ihrer gebrochenen Hüfte und zwei angeknacksten Rippen herumplagte. Sara hatte deshalb einen Plastikbaum gekauft, den sie nach Dallas mitnehmen wollten und der bereits in einem Karton auf dem Pick-up verstaut war.
»Weihnachten ohne anständigen Baum zu feiern, geht gar nicht « , erklärte Dean und machte sich daran, die festgezurrte Plane abzunehmen. Winzige Schneeflocken fielen auf seine Polizeijacke und blieben glitzernd in seinen schwarzen Haaren hängen, als er die Plane zurückschlug und nach dem zusammengebundenen Baum griff.
Dann hievte er diesen ins Freie, lehnte ihn gegen das Verandageländer und kehrte zum Wagen zurück. »Ich habe mir schon gedacht, dass Sie keinen Christbaumständer besitzen, also habe ich auch den noch besorgt .« Er hob ein hellrotes Exemplar aus Metall von der Ladefläche und zeigte es ihr.
»Vielen Dank « , sagte Sara und lächelte höflich. »Warum bringen Sie ihn nicht herein ?« , lud sie ihn ein.
»Würde ich gern .« Er sah sie mit großem Bedauern an. »Aber ich muss schnell ins Büro zurück. Wir haben einen Fall, der momentan meine volle Aufmerksamkeit erfordert. Schwerer Diebstahl .« Und damit ließ er den Ständer auf der Veranda stehen und griff in seine Tasche. »Ich komme heute Abend wieder und stelle ihn für Sie auf « , versprach er. »Aber ich habe immerhin noch Zeit hierfür .«
Augenzwinkernd präsentierte er ihr einen Mistelzweig. »Jetzt dürfen sie mir danken « , forderte er sie auf.
Sara zögerte. Dann musste sie mit Herzklopfen an Chase’ berauschende Küsse denken. Nichts in der Welt würde jemals damit vergleichbar sein, und doch hatte Chase ihr gesagt, dass sie nicht auf ihn warten sollte. Dean hingegen war fest entschlossen, um sie zu werben. Und sie würde Chase nicht betrügen, da er ihr nie eine gemeinsame Zukunft in Aussicht gestellt hatte.
Zwei Monaten war es nun her, seit sie zuletzt mit ihm gesprochen hatte. War sie wirklich so dumm, darauf zu hoffen, dass sich daran irgendetwas ändern könnte?
Dean schwenkte den Mistelzweig über seinem Kopf und wartete begierig auf ein Anzeichen erwachender Leidenschaft. Sara schloss die Augen, um ihren Blick zu verbergen. Um den Detective nicht zu enttäuschen, legte sie ihm locker die Hände auf die Schultern, reckte das Kinn und küsste ihn, in der vagen Hoffnung, dass der Funke vielleicht
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