SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)
kerzengerade auf, als er den Namen seines Heimatstaats hörte. Sie hatten doch nicht … »Natürlich, Sir .« Camp Gruber lag eine Fahrtstunde südöstlich von Broken Arrow. »Ein Ausbildungsstützpunkt, wenn ich mich nicht irre .«
»Sie irren sich nicht .« Jaguar nickte. »Dort werden vor allem Nationalgardisten und Polizeibeamte ausgebildet. Die suchen da jemanden aus dem aktiven Dienst, einen Artillerieexperten, als Ausbilder. Sie würden diese Anforderung erfüllen, nicht wahr, Chief? Die Ausschreibung ist auf vier Jahre datiert und Sie könnten in zwanzig Jahren ganz aus dem Dienst ausscheiden .«
Chase nahm seine Worte kaum wahr, so sehr rauschte es in seinen Ohren. Der gesamte Raum schien sich mit Goldstaub zu füllen. Fassungslos betrachtete er seine Kameraden.
»Frohe Weihnachten, Chase « , flüsterte Luther leise.
Seine Kameraden mussten sich für ihn eingesetzt haben. Chase wurde ganz warm ums Herz. Sie hatten ihn nicht nur als Scharfschützen ausgewechselt, sondern ihm zudem auch die quälende Situation einer Fernbeziehung erspart, indem ihm ein Posten auf einem Stützpunkt in der Nachbarschaft von Broken Arrow zugeschanzt worden war. Heilige Scheiße! »Und ob ich die Anforderungen erfülle, Sir « , gab Chase bewegt zurück.
»Gut « , sagte der CO knapp und klappte den Ordner zu. »Melden Sie sich zwischen den Feiertagen in Oklahoma, und treten Sie am Ersten des neuen Jahres dort Ihren Dienst an. Sie haben der Armee sechzehn Jahre Ihres Lebens geschenkt « , fügte er unerwartet fair hinzu. »Das ist wahrhaftig keine Schande .«
Chase sprang auf, seine Achtung vor Montgomery hatte beträchtlich zugenommen. »Danke, Sir !«
»Danken Sie nicht mir « , gab der Commander zurück und griff nach seinem Mantel. »Ihre Vorgesetzten hier haben mir zwei Wochen lang zugesetzt, bis ich nicht mehr anders konnte « , bekannte er.
»Ja, Sir. Gute Nacht, Sir .«
Montgomery warf sich einen Navy-Trenchcoat über und ging zur Tür. »Machen Sie das Licht aus, bevor Sie gehen « , sagte er und war so rücksichtsvoll, sie für einen Moment allein zu lassen.
»Himmel « , rief Chase und schaute zu seinen Kameraden herüber. »Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Verdammt, ich liebe euch, Jungs .«
Lieutenant Renault gluckste. »Tja, viel mehr kann man dazu nicht sagen, und, Scheiße, wir lieben dich auch, was, Luther ?«
»Und ob« , gab Luther zurück. »Morgen ab 1600 stoßen wir bei mir auf deinen neuen Job an. Hannah hat die Party schon vor einer ganzen Weile geplant .«
»Oh, verdammt « , fluchte Jaguar, als er einen Blick auf die Uhr warf. »Ich habe Hellen versprochen, auf dem Heimweg noch einkaufen zu gehen und Puderzucker mitzubringen .«
»Food Lion’s hat rund um die Uhr geöffnet « , bemerkte Chase. »Aber geht, eure Frauen warten sicher schon auf euch. Ich kümmere mich dann ums Licht .« Er konnte Luthers Einladung unmöglich ausschlagen, doch am nächsten Tag um 1600 würde er bereits in Oklahoma sein.
Bei dem Gedanken wurde ihm ganz warm ums Herz, er erschreckte ihn gleichzeitig jedoch auch.
»Grüß Hannah von mir « , rief Chase, als die beiden Männer das Büro verließen.
»Du hast ihr sicher mehr zu sagen als das « , glaubte er Luther noch murmeln zu hören.
Chase streckte den Kopf aus der Tür. »Was hast du gesagt ?«
»Ach, nichts .« Luther schenkte ihm sein schönstes Pfadfinderlächeln.
Dann verschwanden er und der XO vertraulich miteinander flüsternd im Korridor. Chase kniff die Augen zusammen und machte die Tür zu. Er witterte ein Geheimnis, war aber viel zu kaputt, um sich weiter Gedanken darüber zu machen.
Sechzehn Minuten später stieg er vor seinem weißen Bungalow von der Harley, löste seinen Seesack von der Maschine und ging damit Richtung Haus. Der Geruch von verbranntem Holz hing in der Luft, und an allen Fassaden außer an seiner leuchtete bunte Weihnachtsbeleuchtung. Es war nicht das erste Mal, dass er in ein dunkles, leeres Heim zurückkehrte.
Vor Müdigkeit ganz benommen steckte er den Schlüssel ins Schloss, noch ehe er das Licht, das durch die Vorhänge schien, bemerkte. Reflexartig griff er nach seiner SIG . Vergeblich, da er diese in seinem Seesack verstaut hatte. Wer zur Hölle ist da in meinem Haus ?
Sara schreckte aus dem Schlaf auf, als sie den Schlüssel im Schloss hörte. Sie hatte sich ans Fußende von Chase’ Schlafcouch gelümmelt, während Kendal der Länge nach darauf lag. Endlich, nach Stunden quälender Ungewissheit, kehrte
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