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SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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und warf warme, goldene Strahlen auf die mit Weiden durchzogene Wohnanlage. Ein paar ihrer Nachbarn waren schon früh aufgestanden, denn in ihren Fenstern brannte bereits Licht. Im Unterschied zu ihr hatten die meisten am Columbus Day nicht frei.
    Rachel war dankbar für die kleine Atempause. Sie konnte es kaum erwarten, sich unter ihren kühlen Bettlaken auszustrecken und beim Summen des White-Noise-Generators einzuschlafen, einer Maschine, die einen Klang erzeugte, der den Verkehrslärm von Dallas überlagerte.
    Sie wollte gerade den Schlüssel ins Schloss stecken, als sie feststellte, dass sich jemand daran zu schaffen gemacht hatte. Die Tür ihres Wohnwagens ließ sich widerstandslos aufdrücken.
    Jemand war bei ihr eingebrochen. Oh, nein! Sofort kam ihr ihre Sammlung wertvoller Ringe in den Sinn und sie betrat den Trailer, ohne einen Gedanken darauf zu verwenden, dass der Einbrecher noch darin sein könnte.
    Er wartete bereits auf sie.
    Als sie den großen, dunkelhaarigen Fremden auf ihrem Sofa sitzen sah, blieb Rachel wie angewurzelt stehen.
    Der Mann richtete ruhig eine Waffe auf sie. »Machen Sie die Tür hinter sich zu .«
    Sie tat, was er ihr befohlen hatte. Der warme Körper ihrer Katze, die ihr um die Knöchel strich, stand in seltsamem Kontrast zu den kalten Schauern, die ihr über den Rücken liefen. »W…Was wollen Sie ?« , fragte sie.
    »Wo ist sie ?« , erwiderte der Mann. Er sprach mit weichem, angenehmem Tonfall, wirkte jedoch ziemlich derangiert, als hätte er die letzten sechs Stunden auf ihrem Sofa geschlafen.
    »Wer ?« Vielleicht hatte er sich ja in der Tür geirrt, sodass sich die Situation schnell aufklärte und sie ihm den richtigen Weg zeigen konnte.
    Der Mann griff in die Innentasche seines schwarzen Anzugs und präsentierte ihr einen Platinring. »Meine Frau « , erklärte er und tat, als würde er lächeln, indem er die Zähne fletschte.
    Es war Saras Ehering. Sie hatte ihn Rachel für ihre Sammlung gegeben – mit der Begründung, dass dies ja wohl das Mindeste sei, was sie tun könne, nachdem ihre Mutter so viel Geld für sie ausgegeben habe.
    Rachel öffnete den Mund, um zu antworten, machte ihn jedoch gleich wieder zu. Was konnte sie ihm erzählen, um ihn in die Irre zu führen? »Sie ist nicht hier « , beeilte sie sich zu sagen. »Wo sie ist, weiß ich nicht. Sie wollte wohl einfach weiterziehen .«
    Garret kniff die Augen zusammen. »Sie lügen « , entgegnete er und sprang auf, wobei er mit dem Kopf um ein Haar an die Decke gestoßen wäre. »Ich habe die E-Mails gelesen, die Sie mit ihr ausgetauscht haben. Sie wollte hier wohnen .«
    »Sie hat es sich eben anders überlegt « , beharrte Rachel, fest entschlossen, sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen. Männer wie Garret nutzten jede Schwäche aus. Das wusste sie, weil sie selbst einmal mit solch einem Kerl verheiratet gewesen war. »Wir haben uns nicht verstanden .«
    »Wieso hätte sie Ihnen dann ihren Ring hier lassen sollen ?« Er kam auf sie zu.
    »Den hat sie vergessen .« Rachel versuchte, nicht zusammenzuzucken, als sein Schatten auf sie fiel.
    »Noch eine Lüge « , stellte er fest, ohne jedoch die Stimme zu heben. »Allerdings sind alle Frauen Lügnerinnen, nicht wahr? Sara unterscheidet sich da ebenso wenig von meiner Mutter wie von Ihnen .«
    Seine Mutter. Ja, Sara hatte mal erwähnt, dass Garret von seiner Mutter in Internate gesteckt worden war, während diese sich in eine Ehe nach der nächsten gestürzt hatte, die letztlich dann doch alle gescheitert waren.
    Aber das hatte nichts mit Rachel zu tun. Und Saras Problem war es eigentlich auch nicht. »Warum fahren Sie nicht einfach nach Hause « , riet sie ihm und zwang sich, ihm fest in die tintenschwarzen Augen zu blicken. »Meine Tochter will nichts mehr mit Ihnen zu schaffen haben .«
    Seine geschürzten Lippen erinnerten an blutleere Regenwürmer. »Sagen Sie mir « , presste er durch zusammengebissene Zähne hindurch, »wo sie ist .«
    »Wie ich Ihnen bereits gesagt habe, weiß ich es nicht .«
    Seine Hand schien aus dem Nichts zu kommen. Die Ohrfeige schleuderte Rachel gegen die Wand hinter sich. »Hilft das Ihrem Gedächtnis vielleicht auf die Sprünge ?« , fragte er und erhob abermals drohend die Hand.
    Doch Rachel hatte ihre beiden miesen Ehen nicht dadurch unbeschadet überstanden, dass sie sich so etwas hatte gefallen lassen. »Ich würd’s Ihnen nicht mal verraten, wenn ich’s wüsste « , gab sie zurück, während sie misstrauisch auf die Waffe

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