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Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Titel: Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Cafeteria Greenberry im Einkaufszentrum Barracks Road in Charlottesville. Sie holten sich an der Theke drei Portionen Kaffee und setzten sich damit an einen Tisch im Hintergrund. Zu dieser späten Stunde hielten sich nur noch wenige Kunden in der Cafeteria auf.
    Kates Augen waren verquollen, sie wirkte antriebslos und zurückhaltend, fast schon unterwürfig. Mit gesenktem Blick fingerte sie an ihrer Kaffeetasse herum. Als King ihr ein paar Strohhalme zuschob, sah sie überrascht auf.
    »Nun legen Sie schon Ihre rechten Winkel«, sagte er mit freundlichem Lächeln. »Das wird Sie beruhigen.«
    Kate nahm die Strohhalme entgegen, und ihre Miene entspannte sich. »Das hab ich schon gemacht, als ich noch ein kleines Kind war. Ist auf jeden Fall besser, als dauernd Zigaretten zu rauchen.«
    »Sie haben uns also was Wichtiges zu erzählen«, sagte Michelle.
    Kate sah sich um. In der näheren Umgebung saß nur eine einzige Person, die in einem Buch las und sich dabei Notizen machte, offensichtlich ein Student.
    Mit gesenkter Stimme sagte Kate: »Es geht um den Besucher meines Vaters, von dem ich Michelle erzählt hab«, erklärte sie mit Blick auf King.
    »Schon gut, sie hat mich informiert«, sagte King. »Schießen Sie los.«
    »Also, ich habe da doch noch was aufgeschnappt. Ich meine, ich hätt’s Ihnen vielleicht schon eher erzählen sollen, aber ich dachte immer, ich müsse mich verhört haben. Vielleicht hab ich das aber gar nicht.«
    »Und was war das?«, fragte King eifrig.
    »Ein Name. Ein Name, den ich erkannt habe.«
    King und Michelle wechselten einen kurzen Blick.
    »Warum haben Sie uns das nicht gleich erzählt?«, fragte Michelle.
    »Sagte ich doch schon! Weil ich dachte, ich hätte mich verhört. Außerdem wollte ich ihn nicht in Schwierigkeiten bringen. Dass mein Vater sich mitten in der Nacht heimlich mit einem Fremden unterhält und dann auch noch dieser Name fällt – also, ich war vierzehn, und mir kam das nicht geheuer vor. Aber ich wusste, dass er niemals was Illegales tun würde.«
    »Wessen Name wurde denn genannt?«, fragte King.
    Kate holte sehr tief Luft, und King sah, dass sie jetzt Knoten in die Strohhalme machte.
    »Der Name, den der Fremde erwähnte, war Thornton Jorst.«
    Erneut wechselten Michelle und King einen bedeutungsvollen Blick.
    »Sind Sie sich sicher?«, fragte Michelle. »Sie haben den Namen Thornton Jorst gehört, aus dem Mund des Unbekannten?«
    »Nein, hundertprozentig bin ich mir eben nicht sicher – aber welcher andere Name hätte es sonst schon sein können? Er klingt ja nicht gerade wie John Smith. Für mich jedenfalls klang’s nach Thornton Jorst.«
    »Wie hat Ihr Vater denn auf den Namen reagiert?«
    »Das hab ich nicht deutlich genug gehört. Aber er sagte so was wie: Es wäre gefährlich, sehr gefährlich, und zwar für sie beide.«
    King dachte nach. »Demnach handelte es sich bei dem Fremden also nicht um Thornton Jorst, das scheint festzustehen. Aber sie haben über ihn gesprochen.« Er legte Kate eine Hand auf die Schulter. »Erzählen Sie uns von Jorsts Verhältnis zu Ihrem Vater.«
    »Sie waren Freunde und Kollegen.«
    »Kannten sie sich schon, bevor sie ans Atticus College kamen?«, fragte Michelle.
    Kate schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube nicht. Zumindest haben sie niemals davon gesprochen. Allerdings haben sie beide in den Sechzigerjahren studiert. Damals haben die Leute im ganzen Land verrückt gespielt. Komisch ist nur eins.«
    »Was?«, fragte King.
    »Also, manchmal kam es mir so vor, als würde Thornton meine Mutter besser kennen als meinen Vater. Als hätten sie sich schon vorher gekannt.«
    »Hat Ihre Mutter jemals etwas in dieser Richtung angedeutet?«
    »Nein. Thornton kam erst nach meinen Eltern ans Atticus. Er war Junggeselle und hatte nie eine richtige Freundin, nach allem, was ich weiß. Meine Eltern waren sehr nett zu ihm. Ich glaube, er hat meiner Mutter Leid getan. Sie hat immer mal wieder eine Kleinigkeit für ihn gebacken und sie ihm dann rübergebracht. Sie waren wirklich gute Freunde, und ich mochte ihn sehr. Er war fast wie ein Onkel für mich.«
    »Kate«, sagte Michelle langsam, »glauben Sie, Ihre Mutter…«
    Die junge Frau unterbrach sie. »Nein, ein Verhältnis hatten sie bestimmt nicht. Ich war damals zwar noch reichlich jung, aber das hätte ich gemerkt.«
    King schien diese Antwort nicht zu überzeugen, doch ging er nicht mehr darauf ein, sondern fragte: »Erwähnte dieser unbekannte Besucher nicht auch den Namen Ihrer

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