Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Titel: Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
Nierentritt auch den ersten Angreifer nieder. Beide Männer versuchten, sich wieder aufzurappeln, doch Michelle versetzte dem einen mit einem Ellbogenschlag in den Nacken den endgültigen K. o., während King den anderen mit der Taschenlampe niederschlug.
    Schwer atmend sah er sie an. Michelle kramte in ihrer Handtasche, förderte ein Paar Handschellen zu Tage und fesselte damit die beiden Bewusstlosen aneinander. Diese Frau ist nicht einmal ins Schwitzen geraten, dachte King.
    Michelle blickte auf und sah seinen fragenden Blick. »Schwarzer Gürtel. Vierter Grad«, sagte sie.
    »Ja, natürlich«, erwiderte King und richtete die Taschenlampe auf die beiden Männer, die noch immer ihre blaue Gefängniskluft trugen. »Sieht so aus, als hätten wir die ausgebüxten Knackis erwischt. Konnten wahrscheinlich noch keine neuen Klamotten finden.«
    »Ich sag der Polizei Bescheid, den Gefallen können wir den Kollegen hier vor Ort ruhig tun. Anonym natürlich.« Sie zog ihr Handy aus der Tasche.
    »Hey, Michelle?«
    »Ja?«
    »Ich wollte dir nur sagen, dass ich mich mit einer großen starken Frau als Leibwächterin sehr sicher fühle.«
    Nachdem Michelle die Polizei benachrichtigt hatte, kehrten die beiden auf dem schnellsten Wege zu ihrem Land Cruiser zurück. Schon knatterte über ihnen wieder der Hubschrauber vorbei, diesmal unterwegs zum Hotel. Michelles Blick folgte dem Flug und der Lichtschneise, die die Scheinwerfer durch den Wald schnitten.
    Da sah sie ihn. Sie hielt die Luft an.
    Ein Lastwagen war zu erkennen, der in einer Nebenstraße parkte, und darin saß ein Mann, dessen Gesicht kurz von den Helikopterscheinwerfern angestrahlt wurde. Kaum war der Lichtkegel über ihn hinweggestrichen, war auch der Mann nicht mehr zu sehen. Michelle hörte, wie der Laster angelassen wurde und gleich darauf mit hoher Geschwindigkeit davonfuhr.
    Sie sprang in den Land Cruiser und rief King zu, er solle sich beeilen.
    »Was ist denn los?«, schrie er zurück und warf die Tür zu, während Michelle noch mit dem Wagenschlüssel herumfummelte.
    »In dem Laster saß ein Mann, hast du ihn nicht gesehen?«
    »Nein.«
    »Aber du hast den Laster abfahren hören?«
    »Bei dem Lärm, den der Hubschrauber gemacht hat? Wer war der Kerl denn?«
    »Er sah anders aus, denn er muss, als ich ihn zum ersten Mal sah, verkleidet gewesen sein – und vielleicht war er ja jetzt auch wieder verkleidet. Aber seine Augen konnte ich ganz deutlich sehen. Augen lügen nicht. Er war es, ich kann’s beschwören!«
    »Ja, wer denn nun?«
    »Officer Simmons, der Hilfspolizist bei dem Bestattungsinstitut! Der Mann, der John Bruno entführt und Neal Richards getötet hat!«
    King sah sie verblüfft an. »Bist du dir da auch ganz sicher?«
    Michelle legte den ersten Gang ein und fuhr los. »Ja, ganz sicher.« Sie wendete den Wagen und wollte gerade in die Nebenstraße einbiegen, um den Laster zu verfolgen, als mit einem Mal eine ganze Schar von Streifenwagen auffuhr und ihr den Weg versperrte.
    Michelle hämmerte mit den Fäusten aufs Lenkrad ein. »Verdammt, verdammt, verdammt! Ausgerechnet jetzt müssen diese Provinzbullen aufkreuzen!«
    Die Tür eines Streifenwagens öffnete sich, und ein Mann stieg aus. King schüttelte den Kopf und sagte: »Das sind keine Dorfpolizisten, Michelle.«
    Der Mann marschierte gleich zur Fahrerseite und bedeutete Michelle, ihr Seitenfenster herunter zu drehen. Als sie seiner Anweisung Folge geleistet hatte, beugte er sich hinein, musterte zuerst sie und dann King.
    »Hätten Sie bitte die Güte, das Fahrzeug zu verlassen?«, sagte Jefferson Parks.

KAPITEL 28
    Das Verhör dauerte fast die ganze Nacht. Michelle bat inständig, sie wieder auf freien Fuß zu setzen; sie wolle unbedingt den Mann in dem Lastwagen ausfindig machen. Doch die Polizei ging darauf nicht ein. Die Gesetzeshüter hatten eindeutig andere Prioritäten, und als Michelle erklärte, dass es sich möglicherweise sogar um den Entführer von John Bruno handle, wurden ihre Mienen immer skeptischer. »Das kann warten!«, verfügte der Sheriff abschließend.
    Die nächste Stunde war äußerst unangenehm für sie. Walter Bishop vom Secret Service machte sie regelrecht zur Schnecke. Er war, nachdem die Polizei von North Carolina ihn über Michelles Festnahme informiert hatte, mit der nächsten Maschine eingeflogen, um ihr eine Standpauke zu halten.
    »Als ich Ihnen kürzlich deutlich machte«, donnerte er mit Stentorstimme, »wie glücklich Sie sich schätzen können, dass Sie

Weitere Kostenlose Bücher