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Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Titel: Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Sie unterdrückte einen Schluchzer.
    King erhob sich und betrachtete Dorothea, jedoch mit wenig Mitgefühl. »Wenn man Kyles Tod als Mord einstuft, wird die Polizei Sie verhören.«
    »Das dürfte keine Rolle mehr spielen. Schlimmer kann es wohl nicht kommen.«
    »O doch, Dorothea, es kann noch erheblich schlimmer kommen.«
    »Woher hast du gewusst, dass sie es ist?«, fragte Michelle, als sie und King das Haus verließen. »Ich dachte, Savannah ist unsere Pillen schluckende Amateur-Stripperin.«
    »Sie kam überhaupt nicht in Frage.«
    »Wieso nicht? Sicherlich erinnerst du dich noch daran, wie sie sich damals am Pool geräkelt hat.«
    »Genau. Eben das hat für mich zur Klärung beigetragen. Als Sylvia im Aphrodisia war, hat sie Kyle sagen hören, die Frau würde ›den nackten Hintern‹ herzeigen.«
    »Und?«
    »Savannah hat doch ihren Namen auf den Hintern tätowiert. Alle sonstigen Verdachtsmomente mögen gleich sein, aber ich bezweifle, dass sie diese Tätowierung Kyle gezeigt hätte, wenn sie unerkannt bleiben wollte. In Wrightsburg gibt es nur eine Savannah mit einem solchen Merkmal.«

KAPITEL 64
    Im Laufe des Tages traf von Sylvia die Nachricht ein, dass sie die Autopsie Kyle Montgomerys beendet habe. Eine Zusammenkunft in Kings Büro wurde verabredet. Sylvia kam in Todd Williams’ Begleitung. Eine Minute später fuhr auch Chip Bailey auf den Parkplatz.
    »Ich habe ihn angerufen«, erklärte Williams, »da ich es für angebracht halte, ihn einzubeziehen, auch wenn Montgomerys Tod in keinem Zusammenhang zu den Serienmorden steht.«
    »Bist du ganz sicher?«, fragte King.
    Williams musterte ihn scharf. »Willst du mich etwa in den Wahnsinn treiben?«
    Als alle sich im Konferenzzimmer gesetzt hatten, klappte Sylvia den Schnellhefter auf.
    »Wie ich schon sagte, wird die genaue Todesursache erst feststehen, wenn uns die Ergebnisse der toxikologischen Untersuchung vorliegen«, sagte sie zur Einleitung. »Dennoch hat die äußerliche Untersuchung zu ungewöhnlichen Feststellungen geführt, die mich zu dem Schluss veranlassen, dass Montgomerys Tod unter fragwürdigen Umständen eingetreten ist.«
    »Durch Suizid mittels Überdosis?«, fragte King.
    »Nein, durch Mord. Montgomery war nicht als Drogenabhängiger bekannt. In seiner Wohnung wurden keine Drogen und oder Drogenzubehör entdeckt, und es gab an seinem gesamten Körper keinen zweiten Kanülen-Einstich.«
    »Gefunden wurden allerdings eine benutzte Spritze mit Resten des Inhalts, ein Gummiband sowie ein Einstich im Arm«, rief Bailey in Erinnerung.
    »Das Zeug in der Spritze ist als Heroin identifiziert worden. Gut, unterstellen wir mal, Kyle hatte den Vorsatz, sich das Leben zu nehmen. Heroin ist eine auf der Straße erhältliche Droge, deshalb kennt man nie die genaue Dosis, die man sich spritzt. Und es bleibt die Frage offen, woher er das Zeug bezogen haben soll. In meiner Apotheke jedenfalls lagert kein Heroin.«
    »Aber er hat ja wohl mehr als einen Apotheker gekannt«, wandte Williams ein. »Und es ist eine traurige Wahrheit, dass es praktisch überall Bezugsquellen für illegale Betäubungsmittel gibt.«
    »Wenn man sich wirklich umbringen will, stellt man doch sicher, dass es beim ersten Mal klappt. Das Resümee meiner Darlegungen lautet: Heroin ist für einen Selbstmord keine gute Wahl. Als wichtiger erachte ich jedoch, dass ich in Kyles Brust zwei kleine, oberflächliche Punkturen festgestellt habe. In seiner Wohnung waren sie mir wegen der mangelhaften Beleuchtung nicht aufgefallen.«
    »Was für Punkturen?«, fragte Bailey.
    »Wie von einem Paar winziger Nädelchen mit kaum zwei Zentimetern Zwischenabstand. Sie bilden so etwas wie ein Verletzungsmuster.«
    »Könnten sie von einer Spritze stammen?«, fragte Michelle.
    »Ausgeschlossen. Und eine Fixe setzt man nicht auf der Brust. Für Injektionen sind Arme und Beine am besten geeignet.«
    »Und was hältst du für die Ursache?«, stellte King die entscheidende Frage.
    »Ich habe so etwas schon mal in Richmond gesehen, nach einem Krawall. Nachdem die Polizei einen Mann mit einem Taser außer Gefecht gesetzt hatte, erlitt er einen Herzstillstand und starb. Das Verletzungsmuster, das ich bei Kyle festgestellt habe, könnte ebenfalls von einem Taser stammen – die Stelle, wo die elektrischen Pfeile ihn in die Brust trafen.«
    »Dann hat jemand ihn mit einem Taser niedergestreckt und ihm anschließend eine Überdosis Heroin injiziert«, folgerte Bailey. »Deshalb waren keine Kampfspuren zu

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