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Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Titel: Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Wir waren… Ich glaube, wir waren beide einsam.«
    »Du hattest eine Affäre mit Junior?«
    »So war es nicht!«, widersprach Sally hitzig. »So war es wirklich nicht.«
    »Dann erklär mir, wie es war.«
    »Wir waren bloß… Bekannte. Anfangs jedenfalls.« Sally stellte den Teebecher ab. »Er hatte mir gegenüber erwähnt, dass er bis spät in die Nacht am Haus arbeiten wollte. Seine Frau hatte sich freigenommen und war mit den Kindern zusammen. Ich fuhr zu ihm und habe ihn verführt. Mehr war da nicht.«
    » Du hast ihn verführt?«
    Sally wirkte gekränkt. »Ich laufe nicht immer in Jeans und Arbeitsklamotten durch die Gegend, Sean. Im Kleid sehe ich hübsch aus. Natürlich hat es ihn überrascht, dass ich dort aufkreuzte. Aber ich habe an meinen Wünschen keinen Zweifel aufkommen lassen.«
    »Bisher dachte ich immer, Junior hätte Lulu wirklich geliebt.«
    »Hat er auch, aber er war auch nur ein Mann. Außerdem trug ich fast nichts am Leib. Mein Angebot ließ sich schwer zurückweisen. Ich wollte ja nur bumsen, sonst nichts – keine Fragen, keine Bindung. Und nach allem, was er mir gegenüber erwähnt hatte, schenkte Lulu ihm schon eine ganze Weile kaum noch Beachtung. Sie war oft stundenlang im Club beschäftigt.«
    »Daher hast du Junior willig und bereit angetroffen?«
    »Ich will es mal so ausdrücken: Er wäre körperlich gar nicht mehr imstande gewesen, einen Einbruch zu begehen. Mann, ich selbst konnte danach kaum noch laufen.«
    King hob die Hand. »Schon gut, Einzelheiten muss ich nicht wissen.«
    Sally rieb sich die Augen. »Das Schlimme ist, ich hatte ihn wirklich gern. Er war ein bisschen grobschlächtig, aber in der rauen Schale steckte ein weicher Kern.«
    »Weshalb hast du keine Aussage gemacht, als Junior wegen des Einbruchs festgenommen wurde?«
    »Er wollte es nicht. Er sagte, er würde lieber in den Knast gehen, als dass Lulu etwas erfährt.«
    »Das leuchtet mir ein. Was gibt es sonst noch zu erzählen?«
    »Das wär’s. Von der Battles-Beerdigung habe ich mich fortgeschlichen, um von Junior an seinem Grab Abschied zu nehmen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich beobachtet wurde.« Sie senkte den Blick auf die Tischplatte. »Wird das alles nun an die Öffentlichkeit gezerrt?«
    »Ich glaube nicht. Junior ist tot, und Remmy ist inzwischen von seiner Unschuld überzeugt. Und ich wüsste keinen Grund, Lulus Erinnerungen an ihren Mann zu trüben.«
    »Er hat sie geliebt, Sean, ich war nur ein Ausrutscher.« Sallys Stimme wurde kleinlaut. »Wahrscheinlich werde ich es immer bleiben.«
    Nachdem Sally fort war, überlegte King, ob er Michelle verständigen sollte, beschloss dann aber, den Anruf bis zum Morgen zu verschieben. Der Tag war lang gewesen. King legte sich ins Bett.
    In der Nähe des Hausboots hatte der Mann beobachtet, dass Sally den Privatdetektiv verließ. Dank des im Hausboot versteckten Abhörgeräts hatte er das gesamte Gespräch belauschen können. Der Mann behielt das Hausboot im Auge, bis dort das letzte Licht erlosch. Er wollte abwarten, bis Sean King fest schlief, und ihm dann einen allerletzten, endgültigen Besuch abstatten.

KAPITEL 67
    Michelle war nach Hause gefahren, hatte eine Zeit lang auf den Sandsack im Keller eingedroschen, hatte Wäsche eingeräumt und zum Schluss Ordnung in der Küche geschaffen. Danach duschte sie und dachte daran, ins Bett zu gehen, doch inzwischen hatte eine innere Unruhe sie gepackt. Ihre Gedanken kehrten stets zu den Morden zurück. Übersahen sie etwas? King hatte sogar angedeutet, dass Mrs Canney gar nicht bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen sei, sondern ermordet worden war. Aber falls das stimmte – wer war dann ihr Mörder gewesen?
    Da ihr vom Grübeln der Kopf schwirrte, entschloss Michelle sich zu einer Spritztour, ein Mittel, das ihr bisher noch jedes Mal geholfen hatte. Die Fahrt führte sie an ihrer und Kings Detektei vorbei. Kurz entschlossen parkte sie und ging hinein, um die Aufzeichnungen, die sie im Verlauf der bisherigen Ermittlungen angefertigt hatte, ein weiteres Mal durchzuschauen.
    Als sie das kleine Foyer der Detektei durchquerte, sah sie auf dem Tisch der Teilzeit-Vorzimmerdame mehrere Telefonnotizen liegen. Eine betraf den Anruf eines Billy Edwards für King. Michelle kam der Name bekannt vor, doch im Moment wusste sie nichts damit anzufangen. Kurz entschlossen rief sie an. Nach dem dritten Freizeichen nahm jemand ab.
    »Mr Edwards?«
    »Am Apparat. Wer ist da?«
    »Michelle Maxwell. Ich bin Sean Kings

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