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Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Titel: Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Politik forderten Polizeichef Williams’ Kopf und dazu (obwohl sie erst kürzlich ernannt worden waren) die Köpfe seiner wichtigsten Deputys Sean King und Michelle Maxwell. Auch Bailey bekam seitens seiner Vorgesetzten Druck zu spüren, konzentrierte sich aber auf seine Aufgaben und verfolgte systematisch jede Erfolg versprechende Spur. Die Mehrzahl jedoch verlief im Sande.
    Ungefähr um die Zeit, als Sylvia Sallys Autopsie beendete, wurde Eddie aus der Klinik entlassen. Man stieß auf keine neuen Spuren, doch zumindest ereignete sich auch kein neuer Mord.
    Als man inmitten dieses Wirrwarrs den Eindruck gewinnen konnte, Wrightsburg stünde der Zusammenbruch bevor, entnahm Sean King seinem tragbaren Weinkühler zwei Flaschen und stellte sich gemeinsam mit Michelle bei Harry Carrick zum Abendessen ein.
    Als Michelle ihr Häuschen verließ, um in das Lexus-Cabrio zu steigen, machte King bei ihrem Anblick große Augen. »Du siehst wundervoll aus«, sagte er und bestaunte das enge Kleid, dessen Saum sich etwa in mittlerer Höhe der Oberschenkel befand und daher einen beträchtlichen Teil ihrer Olympionikinnen-Beine zeigte. Um die Schultern hatte sie einen modischen Schal geschlungen; auf die Armschlinge konnte sie inzwischen verzichten. Sie hatte Make-up aufgetragen und anscheinend sogar die Haare gewaschen, sodass ihr kaum Strähnen ins Gesicht hingen. Damit bildete sie einen verblüffenden Kontrast zu ihrer gewohnten Bekleidung: Jeans, Windjacke, Segeltuchschuhe, Trainingsanzug und lose Zierbänder.
    King trug Anzug und Schlips, hatte sogar ein Tuch in die Brusttasche des Jacketts gesteckt.
    »Ich möchte einen guten Eindruck bei Harry hinterlassen«, beteuerte Michelle. »Bei dir kann ich ja nicht mal mit dem Essen landen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich habe Frühstück und Mittagessen, die ich für dich zubereitet hatte, wieder im Mülleimer gefunden. Wenn dir mein Essen nicht schmeckt, brauchst du es nur zu sagen. Ich bin bestimmt nicht beleidigt.«
    »Du solltest keine Zeit in der Küche verschwenden, Kleines«, antwortete King in der besten Bogart-Imitation, die er zustande brachte. »Schau mir lieber in die Augen.«
    Michelle lächelte. »Man muss im Leben wohl oft mit kleinen Freuden zufrieden sein.«
    »Außerdem muss ich sagen, dass der Thunfisch-Salat, den du vorgestern gemacht hast, wirklich gut geschmeckt hat.«
    »Aus deinem Munde ist das ein großes Lob.«
    »Die nächste Mahlzeit kochen wir gemeinsam. Ich kenne da ein paar Tricks.«
    »Einverstanden, das ist ein Wort.«
    »Wie steht’s mit dem Arm?«
    »Ach, bloß eine Schramme.«
    Als sie an diesem lauen, angenehmen Abend mit offenem Verdeck über die gewundene Landstraße fuhren, warf Michelle ihrerseits einen bewundernden Blick auf King. »Du siehst nicht übel aus.«
    »Auch ich verstehe mich bei Gelegenheit anzuhübschen«, sagte King lachend.
    »Sind wir die einzigen Gäste?«
    »Ja, weil ich es war, der das Beisammensein vorgeschlagen hat.«
    »Du? Warum?«
    »Weil es meines Erachtens höchste Zeit ist, dass wir uns mal zusammensetzen und den Fall in aller Ruhe diskutieren, und nachdenken kann ich am besten bei ein, zwei Flaschen Wein.«
    »Bist du sicher, dass du nicht nur vermeiden möchtest, nochmals bei mir essen zu müssen?«
    »Auf den Gedanken wäre ich nie gekommen.«
    Harry wohnte in einem großen alten Haus mit reich verziertem Interieur.
    Er empfing seine Gäste an der Haustür und führte sie in die Bibliothek, in der trotz der Wärme des Abends ein behagliches Kaminfeuer brannte. Der Anwalt trug einen eleganten Dreiteiler mit modisch diskretem Karomuster. Ans Revers hatte er eine Nelke geheftet. Er schenkte Getränke ein. King und Michelle nahmen vor dem Kamin auf einem weichen Ledersofa Platz. Die Couch wirkte, als hätte sie schon das Gewicht von wenigstens fünf Generationen tragen müssen.
    Harry hob das Glas. »Auf meine zwei guten Freunde.« Sie tranken; dann richtete Harry den Blick auf Michelle. »Ich bin der Meinung«, fuhr er fort, »wir müssen noch einmal anstoßen.« Er hob das Glas ein zweites Mal. »Auf eine der entzückendsten Frauen, denen ich je begegnet bin. Michelle, Sie sehen heute Abend blendend aus.«
    Michelle lächelte und sah King an. »Tja, wenn ich auch noch kochen könnte…«
    King setzte zu einer Antwort an, verkniff sie sich aber und trank überstürzt einen Schluck von seinem Cocktail.
    »Was für ein interessantes Zimmer das hier ist«, sagte Michelle und besah sich die wurmstichigen, mit alten

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