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Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Titel: Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Michelle und mir, die Sie belauscht haben, war gespielt. Also dann!«
    King schnippte mit den Fingern. Mit einem Mal wimmelte es in der Bibliothek von schwer bewaffneten Polizisten und FBI-Agenten. Sie kamen hinter dem riesigen Raumteiler hervor, hinter den dicken Vorhängen und aus einem übergroßen Eckschrank. Von einem Dutzend Waffen bedroht, wich der Maskierte bis an die Wand zurück.
    »Lassen Sie die Waffe fallen«, verlangte Todd Williams, dessen Pistole direkt auf das Fadenkreuz wies, das auf der Sturmhaube aufgenäht war.
    Auch Michelle hielt ihre Waffe in der Hand und zielte auf diese Stelle. Dennoch spannte die Gestalt des Maskierten sich an; er schien mit dem Gedanken zu spielen, es auf einen Schusswechsel ankommen zu lassen.
    »Fallen lassen!«, brüllte Williams, der offenbar spürte, was in dem Mann vorging.
    »Sie sollten auf ihn hören«, sagte King mit ruhiger Stimme. »Dann können Sie uns wenigstens noch Aufschluss über ein paar Unklarheiten geben. Ich glaube, das sind Sie uns schuldig.«
    »So, glauben Sie?« Trotz des Sarkasmus ließ der Mann die Waffe auf den Fußboden fallen. Sofort packten ihn die Polizeibeamten und legten ihm Handschellen an.
    »Das Haus ist schon den ganzen Tag umstellt gewesen«, sagte King zu dem Maskierten. »Wir wussten jederzeit, wo Sie sind. Als ich vorhin den Raumteiler bewundert habe, war das in Wahrheit ein Zeichen an die Beamten, dass Sie im Haus sind und ich ein bisschen Theater spielen konnte.« Er schwieg einen Moment. »Wir hatten Harry und Remmy an sichere Orte gebracht, damit Sie uns nicht auf unliebsame Weise quer schießen. Dieses Mal haben wir die Ereignisse nach unseren Bedingungen ablaufen lassen. Hat mir richtig Spaß gemacht.« King trat vor den Gefangenen hin. »Darf ich Ihnen die Kopfbedeckung abnehmen?« Er senkte den Blick auf die Handschellen. »Sie selbst sind ja nicht mehr in der Lage dazu.«
    »Jetzt ist es doch egal, oder?«
    Harry drehte sich zu Remmy um. »Mir ist klar, dass Sie ihn längst an der Stimme erkannt haben, Remmy, aber es dürfte doch besser sein, Harry, Sie geben ihr ein bisschen Halt, damit sie uns nicht umkippt.«
    Beschützend legte Harry einen Arm um Remmys bebende Schultern. Sie presste sich eine Hand auf den Mund und unterdrückte ein Aufschluchzen.
    King zog dem Festgenommenen die Sturmhaube vom Kopf. Der Mann zuckte leicht zusammen, als der Stoff über seine markanten Gesichtszüge strich.
    »Es ist aus, Eddie«, sagte King.
    Obwohl man ihn auf frischer Tat ertappt hatte, Bewaffnete ihn umringten und er Handschellen trug, verstieg Eddie Battle sich zu einem dreisten Lächeln. »Glauben Sie wirklich, Sean?«
    »O ja.«
    »Ich würde nicht darauf wetten, alter Freund.«

KAPITEL 87
    »Ich begreife noch immer nicht, wie du dir das alles zusammengereimt hast, Sean«, gestand Williams.
    Der Polizeichef, Sylvia und Chip Bailey saßen mit den Betreibern der Detektei im Büro von King & Maxwell.
    King verbog eine Büroklammer zu einem Dreieck, ehe er antwortete. »Sieben Stunden«, sagte er. »Sieben Stunden. Dadurch bin ich darauf gekommen, mir über Eddie Gedanken zu machen.«
    »Das hast du schon erwähnt«, sagte Williams.
    »Allerdings war es kein Hinweis im wortwörtlichen Sinn. Aber es brachte mich auf den Gedanken an das Eddie verabreichte Betäubungsmittel – oder vielmehr, das er sich selbst verabreicht hatte.«
    »Morphinsulfat«, stellte Michelle fest.
    »Genau. Ich habe mit einem Betäubungsmittelexperten gesprochen. Er sagte mir, dass eine durchschnittliche Dosis jemanden für acht bis neun Stunden umhaut, es sei denn, die Person ist die Einnahme starker Drogen gewöhnt. Dann fällt die Wirkung schwächer aus. Dorothea nahm gewohnheitsmäßig Drogen. Ich gehe davon aus, dass Eddie ihr das Mittel heimlich etwa um zwei Uhr nachts gegeben hat, also im Anschluss an den Geschlechtsverkehr. Doch weil Dorothea an Drogen gewöhnt war, wurde die Wirkung abgeschwächt. Keine sechs Stunden später hatte sie sich fast vollständig erholt, jedenfalls vor acht Uhr – der Zeit, als Savannah völlig aufgelöst bei ihr erschien und ihr sagte, dass man Sally ermordet hatte.«
    »Sie hat aber doch erwähnt, sie hätte sich benommen gefühlt«, warf Bailey ein.
    »Das war wohl tatsächlich so, nur war die Wirkung eben schon weitgehend verflogen. Wir dachten, sie hätte gelogen, um etwas zu verbergen. Eddie dagegen konnte das Morphinsulfat erst eingenommen haben, nachdem er Sally umgebracht hatte… sagen wir, um sechs.

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