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Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Titel: Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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einem kleinen Platz hinter einer Baumgruppe ab und machte sich zu Fuß auf den Weg durch den Wald und zum Haus.
    Als er dort eintraf, sah er, dass der Toyota auf dem Wendeplatz vor der Eingangstür parkte. Im Haus war die Beleuchtung eingeschaltet. Er warf einen Blick durch sein Fernglas. Nichts von ihr zu sehen. Er blieb in Deckung der Bäume und bewegte sich zur Rückseite des Hauses. Hier war nur ein Fenster im Obergeschoss erleuchtet. Ihr Schlafzimmer, vermutete er. Vor dem Fenster hing eine Gardine, aber er sah zweimal ihre Silhouette. Die Bewegungen waren eindeutig: Sie entkleidete sich. Er ließ das Fernglas sinken. Ein paar Minuten später verließ sie das Haus in Trainingskleidung, schwang sich in ihren Wagen und fuhr los.
    Er kam gerade noch rechtzeitig, um ihre Rücklichter zu sehen, bevor sie in der Dunkelheit hinter einer Kurve verschwand. Sie schien in jeder Hinsicht ein flottes Tempo vorzulegen. Er betrachtete die Vordertür. Sie war verschlossen, aber das konnte kein allzu großes Problem sein. Es gab keine Alarmanlage; auch das hatte er schon überprüft. Er nahm ein passendes Werkzeug aus der Tasche, in der er alles Nötige mit sich führte.
    Ein paar Minuten später hatte er das Schloss geknackt, befand sich im Haus und sah sich um. Die Wohnung war ein einziges Chaos. Es erstaunte ihn, wie diese Frau sich in einem solchen Durcheinander zurechtfinden konnte. Er legte das Gerät hinter einem Stapel aus Büchern und CDs ab, die in einer Ecke des Wohnzimmers Staub ansetzten. Es war ein UKW-Testsender, der ungefähr die Größe einer Münze besaß. Er hatte ein Mikrofon an den Sender gelötet, was nach den Gesetzen der Vereinigten Staaten illegal war, weil das Gerät damit zu einer Abhörvorrichtung wurde. Doch wegen dieser Verletzung der Privatsphäre machte er sich keine Sorgen. Er schlich sich nach oben in Michelles Schlafzimmer, wo er einen Blick in ihren Schrank warf, in dem mehrere schwarze Hosenanzüge hingen, zwei weiße Blusen, drei ramponierte Pumps und eine große Auswahl von Jeans, Pullovern, Trainingskleidung sowie verschiedene Sportschuhe.
    Er ging wieder ins Untergeschoss. Sie hatte keinen gesonderten Bürobereich, doch auf dem Küchentisch lag ein unordentlicher Haufen Post, den er durchsah. Nichts Ungewöhnliches – sofern man Abos von Zeitschriften wie Shooting Magazine und Iron Women als normal betrachtete.
    Er verließ das Haus. Nun hatte er nur noch eine letzte Aufgabe zu erledigen. Da er die Wanzen an verschiedenen Stellen versteckt hatte, war er nicht in der Lage, sie alle gleichzeitig abzuhören. Deshalb hatte er den Sender so modifiziert, dass er per Funk mit einem stimmaktivierten Mikrodigitalrecorder Kontakt aufnahm, den er nun außerhalb von Michelles Haus platzierte. Der Sender hatte innerhalb eines Gebäudes eine Reichweite von hundert Metern, und der Recorder besaß einen Festspeicher, der mehrere hundert Stunden Tonmaterial aufnehmen konnte. Dann kehrte er ins Haus zurück, sprach ein paar Worte und eilte wieder nach draußen, um den Mikrorecorder zu überprüfen. Zufrieden hörte er seine Stimme ab und machte sich auf den Rückweg zu seinem Wagen. Kings Hausboot hatte er bereits verwanzt, genauso wie das Büro der Privatdetektive und die Telefone. Er hatte schnell herausgefunden, dass Polizeichef Williams die beiden für die Ermittlungen eingespannt hatte, und erkannt, wie hilfreich dieser Umstand für ihn sein konnte. Nun würden mindestens zwei der Personen, die nach ihm fahndeten, ihn unwissentlich mit wertvollen Informationen versorgen. Er hatte sich tatsächlich die Nachrichten angesehen, wie King vermutet hatte. Und er wusste, dass sich eine ganze Armee von Polizisten versammelte, um ihn zu jagen. Doch zuvor würde er sterben. Und so viele wie möglich mitnehmen.

KAPITEL 26
    Etwas später an diesem Abend stellte Kyle Montgomery, Sylvias Assistent und Möchtegern-Rockstar, seinen Jeep vor dem Leichenschauhaus ab und stieg aus. Er trug einen dunklen Mantel mit Sturmhaube und der Aufschrift »UVA«, zerknitterte Latzhosen und Wanderstiefel ohne Socken. Er bemerkte, dass Sylvias navyblaues Audi-Cabrio ebenfalls vor dem Gebäude stand. Er sah auf die Uhr. Fast zehn. So spät war sie normalerweise nicht mehr hier, aber sie musste ja noch das letzte Opfer sezieren. Diese Anwältin, erinnerte sich Kyle. Seine Chefin hatte ihn nicht gebeten, ihr dabei zu helfen, wofür er ihr zutiefst dankbar war. Doch aufgrund ihrer Anwesenheit konnte die Sache, wegen der Kyle gekommen

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