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Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Titel: Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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und er beruhigte sich allmählich. Er kroch zu einem Koffer, der vor einer Wand stand, öffnete ihn und holte eine andere Lampe hervor, eine Petroleumlaterne. Er kramte in seiner Hosentasche nach Streichhölzern, entzündete den Docht und drehte das Licht auf. Dann sah er sich um und suchte nach der Zeitung. Er setzte sich wieder an den Tisch und las den Artikel. Diesmal ließ er sich nicht vom Foto des Toten ablenken.
    Es war ein Rückschlag für ihn, ein schwerer Rückschlag, aber schließlich war das Leben voller Enttäuschungen. Er musste einfach nur das tun, was er schon immer getan hatte: ein Hindernis zu seinem Vorteil nutzen. Auch wenn der große Bobby Battle tot war, gab es noch viel zu tun. Es gab noch einige Menschen, die getötet werden mussten – nein, exekutiert , verbesserte er sich.
    Er starrte auf die Schlagzeile, insbesondere auf die letzten beiden Worte. Serienkiller verdächtigt. Dieser Nachahmer hatte seinen Ruhm auf schlimmste Art missbraucht. Er hatte seinen Triumph gestohlen und dann ihm die Schuld gegeben. Doch er verspürte eine gewisse Bewunderung für das Geschick dieses Betrügers. Er bewunderte ihn, würde ihm aber nicht verzeihen.
    Er zog einen Zettel hervor, auf dem verschlüsselt die Liste der Namen seiner Opfer stand – sowohl jener, die bereits tot waren, als auch derer, die er noch umbringen würde. Mit einem Stift schrieb er ein Fragezeichen hinter die letzte Zeile auf dem Blatt. Er würde diesen Nachahmer finden, bevor die Polizei ihn fassen konnte, und er würde ihn töten. Das verlangte die Gerechtigkeit.

KAPITEL 33
    »Kyle, was tun Sie da?«, fragte Sylvia, als sie das Verwaltungsbüro ihrer Arztpraxis betrat und sah, dass Montgomery vor dem Computer saß.
    Er drehte sich mit dem Stuhl zu ihr herum. »Oh, hallo, Doc. So früh hab ich Sie noch gar nicht erwartet.«
    »Das sehe ich. Was tun Sie da?«
    »Ich bin im Internet.«
    »Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, dass Sie den Computer nicht für private Zwecke benutzen dürfen.«
    »Das tue ich auch gar nicht. Ich wollte ein paar neue Kittel und Mundschutze bestellen, die wir für die Praxis und die Pathologie brauchen. Ich habe einen Anbieter gefunden, der viel günstiger ist als unser derzeitiger Lieferant.«
    »Kyle, für die Praxis ist das kein Problem, aber die Leichenhalle ist eine staatliche Einrichtung. Dafür gelten strenge Vorschriften. Sie können nicht einfach irgendwas bestellen und die Staatskasse damit belasten.«
    »Mensch, Doc, ich will doch nur unsere Kosten senken!«
    »Das ist gut gemeint von Ihnen. Aber es gibt nun mal bestimmte Vorgehensweisen, an die wir uns halten müssen.«
    »Manchmal frage ich mich, warum ich mir überhaupt die Mühe mache. Überall nur Verbotsschilder.«
    »Glauben Sie, mir macht das Spaß? Schicken Sie mir einfach eine E-Mail mit einem Vergleich der Kosten, und ich schleuse die Sache ins System ein. Wenn es wirklich ein gutes Angebot ist, machen wir’s, sowohl hier als auch nebenan.«
    Montgomerys Laune besserte sich. »Prima, Doc. Toller Vorschlag.«
    Sie verschränkte die Arme über der Brust und sah ihn an. »Sie machen den Eindruck, als hätten Sie sich vollständig von Ihrer Erkrankung erholt. Muss eine ziemlich kurze Infektion gewesen sein.«
    »War es auch. Und was ist mit Ihnen? Fühlen Sie sich wieder besser?«
    »Nein. Aber ich kann es mir nicht leisten, zu Hause zu bleiben.«
    »Kommen Sie, Doc. Die Toten werden sich schon nicht beklagen, wenn Sie ein bisschen zu spät kommen.«
    »In den Leichenschauhäusern des ganzen Landes stapeln sich die Toten, und in jeder Minute geht der Verwesungsprozess weiter, Beweise gehen verloren, und die Chance, dass Verbrecher ungestraft davonkommen, nimmt dramatisch zu. Ich will nicht, dass so etwas auch hier geschieht.«
    »Verstanden, Doc. Sie sind die Beste.«
    »Hmm. Machen Sie hier Schluss. Wir müssen die Obduktionsberichte über Hinson und Battle fertig stellen, und heute steht eine lange Patientenliste auf unserem Terminkalender.«
    »Alles klar.«
    Nachdem Sylvia gegangen war, schloss Montgomery rasch die Arbeit ab, mit der er in Wirklichkeit beschäftigt gewesen war: Er hatte die Dateien mit den Medikamentenbeständen manipuliert, um seinen Diebstahl zu vertuschen. Anschließend prägte er sich ein, unbedingt einen günstigen Anbieter für Kittel im Internet zu suchen, um Sylvia etwas vorlegen zu können. Eins hatte er sehr schnell gelernt: Diese Frau vergaß nie etwas. Wenn er sich nicht darum kümmerte, würde sie ihn

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