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Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Titel: Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Rezepten noch da sein musste. Und Sylvia vertraute den Angaben auf ihren von Hand geschriebenen Rezepten. Offensichtlich gab es einen nicht dokumentierten Schwund an Medikamenten. Sie rief ihre Sekretärin an und unterhielt sich ausführlich mit ihr. Dann gingen sie die Listen noch einmal gemeinsam durch. Danach sprach sie mit ihrer Arzthelferin, die im Büro Rezepte für die Patienten ausstellte. Nach dem Gespräch war Sylvia überzeugt, genau zu wissen, wo das Problem lag.
    Sie überlegte, was sie tun sollte. Sie hatte keinen eindeutigen Beweis in der Hand, nur Indizien. Sie fragte sich, wann der Diebstahl stattgefunden hatte. Es gab nur eine Möglichkeit, das zu überprüfen. Die Eingangstür zur Leichenhalle und zur Arztpraxis war außerhalb der Öffnungszeiten nur mit einer Schlüsselkarte zugänglich. Das System speicherte die Daten, welche Personen zu welchem Zeitpunkt das Haus betreten oder verlassen hatten. Sylvia rief die Sicherheitsfirma an, gab die nötigen Informationen und ihr Passwort durch und stellte Fragen. Sie erfuhr, dass innerhalb des vergangenen Monats außer ihr nur eine Person die Arztpraxis außerhalb der Öffnungszeiten betreten hatte: Kyle Montgomery. Und Sylvia fand heraus, dass sein letzter Besuch gegen zehn Uhr an dem Abend stattgefunden hatte, bevor Bobby Battle ermordet worden war.
    Janice Pembrokes Mutter war älter, als King erwartet hatte. Janice war das Baby gewesen, das jüngste von acht Kindern, wie Mrs Pembroke erklärte. Sie war einundvierzig gewesen, als sie Janice zur Welt gebracht hatte. Sie und ihr zweiter Ehemann, der Stiefvater von Janice, wohnten in einem baufälligen einstöckigen Ziegelhaus in einer heruntergekommenen Gegend. Janice hatte als einziges Kind noch zu Hause gewohnt. Ihr Stiefvater war ein untersetzter Mann mit Bierbauch und mürrischer Miene. Um neun Uhr morgens saß er mit einer Zigarette hinter dem Ohr und einem Bud in der Hand da. Offenbar ging er spät zur Arbeit, falls überhaupt. Er grinste Michelle anzüglich an und wandte den Blick auch nicht von ihr ab, nachdem sie sich im überfüllten Wohnzimmer gesetzt hatten. Seine Frau war ein zierliches, erschöpftes Wesen, was kein Wunder war, wenn sie acht Kinder großgezogen und nun eins auf so schreckliche Weise verloren hatte. An den Armen und im Gesicht hatte sie mehrere blaue Flecke.
    »Ich bin die Treppe runtergefallen«, erklärte sie, als King und Michelle sie darauf ansprachen.
    Die Frau sprach stockend von ihrer verstorbenen Tochter und musste sich immer wieder mit einem Papiertaschentuch Tränen aus den Augen wischen. Sie hatte nicht einmal gewusst, dass Janice sich mit Steve Canney traf, sagte sie.
    »Die beiden stammten aus ganz verschiedenen Gesellschaftsschichten«, brummte der Stiefvater. »Und sie hat wild in der Gegend herumgevögelt, die dreckige kleine Hure. Das hat sie nun davon. Wahrscheinlich hat sie gedacht, sie könnte sich schwängern lassen und würde so an einen reichen Jungen wie Canney rankommen. Ich hab ihr gesagt, dass sie Abschaum ist und bloß Abschaum vom Leben erwarten kann. Tja, jetzt hat sie bekommen, was sie verdient hat.« Er sah King mit triumphierendem Blick an.
    Überraschenderweise versuchte die Mutter nicht, ihre Tochter zu verteidigen, woraus King den Schluss zog, dass die Verletzungen der Grund dafür waren.
    Janice hatte keine Feinde gehabt, soweit die beiden wussten, und sie konnten sich auch keinen Grund denken, warum jemand sie töten wollte. Es war dieselbe Geschichte, die sie auch der Polizei und anschließend dem FBI erzählt hatten.
    »Und ich hoffe, das ist jetzt das letzte Mal, dass wir damit behelligt werden«, sagte der Stiefvater. »Wenn sie loszieht und sich abknallen lässt, ist das ihre eigene Schuld. Ich hab keine Zeit, hier rumzusitzen und den Bullen immer wieder dasselbe zu erzählen.«
    »Oh, halten wir Sie von etwas Wichtigem ab?«, fragte Michelle. »Von einem weiteren Bier vielleicht?«
    Er zündete seine Zigarette an, nahm einen Zug und grinste sie an. »Sie gefallen mir, Lady.«
    »Wo waren übrigens Sie in der Nacht, als Janice ermordet wurde?«, fragte Michelle, die sich offensichtlich zusammenreißen musste, um dem Mann keine schweren Verletzungen zuzufügen.
    Sein Grinsen verschwand. »Was zum Teufel soll das bedeuten?«
    »Das bedeutet, dass ich wissen möchte, wo Sie waren, als Ihre Stieftochter getötet wurde.«
    »Das hab ich den Bullen schon gesagt.«
    »Auch wir sind Bullen. Also werden Sie es uns noch einmal sagen.«
    »Ich

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