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Sean King 03 - Im Takt des Todes

Titel: Sean King 03 - Im Takt des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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»Sean?«
    »Was?«
    »Danke.«
    »Gern geschehen.«
    Sie fuhren weiter.
    Michelle klammerte sich an Seans Weste. Sie wollte nicht loslassen. In ihrem ganzen Leben hatte sie sich noch nie so sehr gefürchtet. Und diesmal fürchtete sie sich nicht vor irgendeinem äußeren Feind. Sie fürchtete sich vor sich selbst.

73.
    S ean fuhr mit Michelle zu der Pension, in der Horatio bis vor kurzem gewohnt hatte. »Joan hat mir ein paar Infos gefaxt«, erklärte er.
    Sie holten die Papiere ab und fuhren zu einem Restaurant in der Nähe. Michelles Magen hatte sich wieder weit genug beruhigt, dass sie Sandwiches und Kaffee bestellten. Sie erzählte Sean, dass auch Monk sich von Champ zu einem Flug hatte mitnehmen lassen.
    Beim Essen gingen sie dann die Seiten durch, die Joan ihnen gefaxt hatte. Sean sagte: »Monk Turing war in Wiesbaden.«
    »Wie hat sie das so schnell herausgefunden?«
    »Joans Firma hat einen Partner in Frankfurt. Die konnten seinen Weg mittels der Kreditkartenbelege nachverfolgen. So hat er zum Beispiel den Bierkrug, den er Champ geschenkt hat, mit seiner Karte bezahlt.« Sean schaute sich weitere Papiere an. »Das hier ist die Liste der deutschen Kriegsgefangenen in Camp Peary, um die ich gebeten habe.«
    »Und wie hat Joan die so schnell bekommen?«
    »Einer ihrer Topangestellten ist ehemaliger Admiral, der sogar mal Chef der NSA war. Der hat seine Verbindungen spielen lassen. Außerdem unterliegt das Material ja ohnehin nicht mehr der Geheimhaltung. Es hat nur noch Staub in irgendeinem Pentagonbüro gesammelt.«
    Sie gingen die Liste der Deutschen durch. Bei jedem Namen standen das Datum der Gefangennahme, der Rang und was mit dem Betreffenden geschehen war.
    Sean sagte: »Wie du siehst, sind die meisten nach dem Krieg entlassen worden. Einige sind in der Gefangenschaft gestorben. Einen Henry Fox sehe ich aber nicht auf der Liste.«
    »Warte mal. Sieh dir das mal an.« Michelle deutete auf eine leere Spalte. »Bei dem hier steht nicht, was aus ihm geworden ist.« Sie schaute die anderen Seiten durch. »Und er ist der Einzige.«
    Sean sah sich den Namen des Mannes an. »Heinrich Fuchs.«
    »Heinrich Fuchs«, wiederholte Michelle langsam. »Wenn man das ins Englische überträgt, könnte es Henry Fox heißen.«
    Sean starrte sie an. »Ich denke, du hast recht, und das aus gutem Grund.«
    »Warum?«
    »Weil ich alles, was ich habe – so wenig es sein mag –, darauf verwetten würde, dass Heinrich Fuchs ein Marinefunker war und der einzige Mann, der aus dem Gefangenenlager geflohen ist, das heute Camp Peary heißt. Deshalb ist die Spalte leer. Die Navy will nicht zugeben, dass jemand entkommen ist.«
    Michelle sog scharf die Luft ein. »Und nachdem er geflohen ist, hat er seinen Namen in Henry Fox geändert?«
    »Und er ist nach New York gezogen, hat sich ein neues Leben aufgebaut, ist alt geworden und hat schließlich im gleichen Apartmenthaus gewohnt wie Monk und Viggie Turing.« Sean sprang auf. »Komm. Wir müssen mit Viggie reden.«
    »Warum?«
    »Horatio sagt, sie sei ›programmiert‹ worden. Heinrich Fuchs ist vielleicht der Schlüssel, damit sie uns mehr erzählt. Vielleicht alles.«
    Sie fuhren nach Babbage Town und eilten in das Klassenzimmer von Viggie und den anderen Kindern … nur dass Viggie nicht dort war.
    »Sie hat gesagt, sie sei krank«, erklärte die Lehrerin.
    »Hat sie Ihnen das persönlich gesagt?«, fragte Sean.
    »Nein, sie hat eine Entschuldigung eingereicht. Sie lag heute Morgen auf meinem Tisch.«
    Ein paar Minuten später liefen Sean und Michelle die Stufen zu Alicias Haus hinauf. Sie platzten durch die Tür, und Michelle rief: »Viggie? Viggie!«
    Sie rannte die Treppe hinauf und stieß die Tür zu Viggies Schlafzimmer auf. Der Raum war leer, und Michelle stürmte wieder nach unten. Dann durchsuchten sie und Sean den Rest des Hauses.
    »Keine Spur von ihr«, verkündete Sean schließlich. Panik lag in seiner Stimme.
    »Wo ist ihr Aufpasser?«, fragte Michelle.
    Die Haustür öffnete sich, und Alicia kam herein. Sie hielt einen Stapel Papier in der Hand und sah sehr müde aus. Sie schien überrascht zu sein, die beiden Privatdetektive hier zu sehen, und sagte in tadelndem Tonfall: »Okay, ihr zwei, ich bin jede mögliche Folge dieser verdammten Noten durchgegangen und habe unsere besten Computer darauf angesetzt, doch außer unverständlichem Zeug habe ich nichts herausbekommen. Also übersteigt dieser Code entweder unsere Möglichkeiten, ihn zu entziffern, oder es ist

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