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Sean King 03 - Im Takt des Todes

Titel: Sean King 03 - Im Takt des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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dem Abendessen dort. Alte Leute mögen es nicht, wenn man sie beim Essen stört.«
    »Okay. Wie heißt Ihre Großmutter, und wie heißt das Pflegeheim?«
    »Halten Sie mich für dumm? Sie können mir in Ihrem Wagen hinterherfahren. Ich werde Sie zu ihrem Zimmer bringen.«
    »Sie haben gesagt, sie hätte gute und schlechte Tage. Was genau heißt das?«
    »Das heißt, dass sie nicht mehr alle Tassen im Schrank hat. Sie hat dieses Dämonendingsda.«
    Ob dieser Bemerkung legte Horatio den Kopf zur Seite. Allmählich machte er sich Sorgen um den Verstand der jungen Frau. Dann erriet er, was sie meinte. »Meinen Sie Demenz?«
    »Ja, so heißt es wohl. Sie werden sich auf Ihr Glück verlassen müssen.«
    »Okay. Danke für Ihre Hilfe, Mrs. … äh …«
    »Linda Sue Buchanan. Meine Freunde nennen mich Lindy, aber Sie sind nicht mein Freund, also bleiben wir erst mal bei Linda Sue.«
    »Nennen Sie mich Horatio.«
    »Das ist ja mal ein verrückter Namen.«
    »Ich bin ja auch ein verrückter Kerl. Wir sehen uns um sechs. Und nebenbei, Linda Sue, der kleine Freudenknubbel hat Ihnen gerade auf den Schuh gekotzt.«
    Horatio ließ die fluchende junge Frau stehen.

24.
    S andy sah schon sehr viel besser aus. Die Krankenschwester ließ sie allein, und Michelle trat neben das Bett, in dem die ältere Frau saß, und nahm deren Hand.
    »Was ist mit Ihnen passiert?«
    Sandy winkte ab. »Also, erst mal … lass uns endlich du zueinander sagen, ja?«
    Michelle lächelte. »Gern.«
    »Und nun zu deiner Frage«, sagte Sandy. »So was passiert mir von Zeit zu Zeit. Kein Grund, sich Sorgen zu machen. Manchmal brennen mir von einem Augenblick auf den anderen sämtliche Sicherungen durch. Dann krieg ich ein bisschen Freudensaft, und alles ist wieder paletti.«
    »Und du bist sicher, dass du wieder in Ordnung bist?
    »Vollkommen.«
    »Ich dachte schon, du hättest einen Schlaganfall gehabt.«
    »Jetzt weißt du wenigstens, warum ich nirgends einen Job bekomme. Dabei habe ich immer geglaubt, ich wäre eine verdammt gute Pilotin geworden, oder was meinst du?« Sie tat so, als hielte sie einen Steuerknüppel in der Hand. »Ladys und Gentlemen, hier spricht Ihr Kapitän. Wir befinden uns im Anflug auf die Hölle, und Ihr Pilot, also ich, steht kurz davor, total durchzudrehen! Also, schnallt euch bitte an, ihr kleinen Bastarde, während ich versuche, dieses Baby zu landen.« Sie lachte leise und ließ Michelles Hand los.
    »Tut mir leid, Sandy. Wirklich.«
    »Ach, das ist nun mal so. Ich hab mich daran gewöhnt.«
    Michelle zögerte. »Nachdem sie dich weggebracht haben, bin ich in dein Zimmer gegangen. Ich weiß nicht, warum … wahrscheinlich war ich einfach zu verwirrt. Dann habe ich jemanden kommen hören. Ich hab mich hinter die Tür geduckt, und Barry kam herein.«
    Bei diesen Worten setzte Sandy sich ein wenig gerader auf. »Hat er dich gesehen?«
    »Nein, ich hab mich rausgeschlichen. Aber ich habe ihn bei der Oberschwester gemeldet, obwohl dieser Schuss nach hinten losgehen kann. Vielleicht heckt der Kerl schon Rachepläne aus.«
    Sandy lehnte sich wieder zurück. »Was könnte er in meinem Zimmer gesucht haben?«
    Michelle zuckte mit den Schultern. »Vermutlich wollte er nur nachsehen, was los war. Oder er wollte sich alles schnappen, was nicht niet- und nagelfest war.«
    Sandy schnaubte. »Na, dann soll er sich mal zu meiner Bank durchgraben, denn da liegt mein guter Schmuck. Ich bringe nie irgendwelche Wertsachen an einen Ort wie diesen. Dann sind die Sachen schneller weg, als man gucken kann.«
    »Da ist was dran.«
    Sandy versuchte, sich wieder ein wenig aufzusetzen, und Michelle kam ihr rasch zu Hilfe. Sie schlug die Decke beiseite, entblößte Sandys Beine, packte die Frau an der Hüfte und zog sie ein wenig höher ans Kissen; dann deckte sie die Beine wieder zu.
    »Du bist stark«, bemerkte Sandy.
    »Du bist aber auch ziemlich muskulös.«
    »Am Oberkörper, ja. Aber meine Beine sind wie Spaghetti und ungefähr genauso dick.« Sandy seufzte. »Du hättest meine Beine früher sehen sollen. Wie die von Ann-Margret.«
    Michelle lächelte. »Davon bin ich überzeugt.« Sandys Beine waren tatsächlich verkümmert, weshalb Michelle auch die Decke zurückgeschlagen hatte. Sie wollte sich vergewissern, dass Sandy wirklich behindert war. Ihr Instinkt sagte ihr, dass mit Sandy irgendetwas nicht stimmte.
    »Du siehst aus, als würdest du angestrengt über etwas nachdenken«, bemerkte Sandy.
    »Sind wir nicht hier, um genau das zu tun?

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