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Sean King 03 - Im Takt des Todes

Titel: Sean King 03 - Im Takt des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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hatte das alleinige Sorgerecht für Viggie.«
    »Das hat Rivest auch gesagt. Aber wenn Viggies Mutter hier auftaucht, wird ein Gericht ihr aller Wahrscheinlichkeit nach das Sorgerecht zusprechen – das wissen Sie doch, Alicia? Es sei denn, die Frau sitzt im Gefängnis, oder es ist ihr sonst wie unmöglich, für ihre Tochter zu sorgen.«
    »Aber Monk hat mich zum Vormund bestimmt.«
    »Das spielt keine Rolle, wenn es noch ein anderes Elternteil gibt.«
    »Darüber werde ich mir den Kopf zerbrechen, wenn es so weit ist.«
    »18.313 und 22.307«, sagte Viggie unvermittelt.
    Sie drehten sich zu dem Mädchen um, das sie beide anstarrte.
    »Das sind die Primfaktoren von 408.508.091«, erklärte das Mädchen. »Stimmt das?«
    Alicia nickte. »Das stimmt. Wenn man 18.313 mit 22.307 multipliziert, erhält man 408.508.091.«
    Viggie klatschte in die Hände und kicherte.
    »Aber ich habe dir die Zahl erst vor knapp einer Stunde gegeben. Wie hast du das so schnell herausgefunden?«, fragte Alicia.
    »Ich habe sie im Kopf gesehen.«
    Aufgeregt hakte Alicia nach. »Standen sie in einer Reihe? Hast du wieder im Kopf gerechnet?«
    »Nein. Sie sind einfach so aufgetaucht. Rechnen musste ich nicht.«
    »Zumindest hast du keine Mathematik benutzt, die wir Normalsterblichen kennen«, sagte Alicia nachdenklich. »Viggie, ich glaube, Mr. Sean wollte dich etwas fragen.«
    Viggie schaute ihn erwartungsvoll an.
    »Ich wollte dich nur wissen lassen«, sagte Sean, »dass ich dich von nun an häufiger besuchen werde. Bist du damit einverstanden?«
    Viggie sah Alicia an, die nickte.
    »Das geht wohl in Ordnung«, sagte Viggie. »Aber ich sollte erst mal Monk fragen.«
    »Du nennst deinen Vater beim Vornamen?«
    »Er nennt mich doch auch beim Vornamen. Macht man das nicht so?«
    »Hm, ja, ich glaub schon. Ich kennen deinen Daddy zwar nicht, aber es hört sich an, als wäre er ziemlich cool.«
    »Das ist er. Auf dem College hat er in einer Rockband gespielt.« Viggie schaute wieder zum Fenster hinaus. Sean fürchtete schon, dass sie wieder in ihrer eigenen Welt versinken würde, doch sie sagte: »Ich wünschte, er würde bald wieder nach Hause kommen. Ich habe ihm sehr viel zu erzählen.«
    »Was denn zum Beispiel?«, fragte Sean.
    Viggie antwortete nicht. Stattdessen setzte sie sich wieder ans Klavier und spielte immer lauter und lauter.
    Als sie kurz innehielt, fragte Sean: »Viggie, wann hast du deinen Vater zum letzten Mal gesehen?«
    Die Frage veranlasste das Mädchen nur dazu, noch lauter zu spielen.
    »Viggie!«, sagte Sean, doch Alicia zog ihn schon zur Tür, als Viggie mit den Fäusten auf die Tastatur schlug und aus dem Zimmer stürmte. Dann hörten sie eine Tür schlagen. Einen Augenblick später betrat die Frau den Raum, die Sean am Abend zuvor auf der Couch hatte schlafen sehen.
    Alicia sagte: »Ich bin in ein paar Minuten wieder zurück, um nach ihr zu sehen, Mrs. Graham.« Nach diesen Worten führte sie Sean aus dem Haus.
    »Jetzt verstehe ich Ihr Problem mit dem Mädchen«, sagte Sean und kratzte sich den Kopf.
    »Ich glaube, tief in ihrem Innern weiß Viggie, dass mit ihrem Vater etwas nicht stimmt. Sobald jemand dieses Thema anspricht, verschließt sie sich.«
    Sean sah Viggie, die sie vom Fenster ihres Schlafzimmers aus beobachtete; dann war das Mädchen plötzlich verschwunden.
    Sean wandte sich Alicia zu. »Diese Zahlen, die sie Ihnen genannt hat … Hätte sie die nicht auch mit einem Taschenrechner herausfinden können?«
    »Ja, aber dafür hätte sie einen ganzen Tag gebraucht. 18.313 ist die 2000ste Primzahl, und das bedeutet, dass sie alle Zahlen davor hätte durchgehen müssen, um herauszufinden, ob man 408.508.091 ohne Rest durch eben diese Zahl teilen kann. Sie hat die Zahlen in ihrem Kopf gesehen.«
    »Okay. Und jetzt sagen Sie mir bitte, warum das so bedeutsam ist.«
    »Sean …«
    »Verdammt, Alicia, hier sterben Menschen! Ich habe mich bereit erklärt, Viggie zu beschützen, weil Sie glauben, dass das Mädchen in Gefahr ist. Da ist es ja wohl das Mindeste, wenn ich erfahre, warum Sie dieser Meinung sind.«
    »Also schön«, sagte Alicia. »Es geht um Verschlüsselungen.«
    »Verschlüsselungen?»
    »Ja. Die moderne Welt wird bestimmt von elektronisch übermittelten Informationen. Wie man diese Informationen sicher von A nach B bekommt, ist der Schlüssel der Zivilisation, egal worum es geht: Einkauf mit der Kreditkarte, Benutzung von Bankautomaten, sicherer Versand von E-Mails, Onlineüberweisungen und vieles

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