Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sean King 03 - Im Takt des Todes

Titel: Sean King 03 - Im Takt des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
getroffen. Erinnern Sie sich an sie?«
    Michelle nickte.
    »Rose kann sich auch noch an Sie erinnern. Sie hat mich gebeten, Ihnen zu sagen, dass sie sehr stolz auf Sie sei.« Horatio wartete ein paar Augenblicke, doch Michelle reagierte nicht auf diese Neuigkeit. »Hazel hat gesagt, Sie seien immer zu Teepartys mit den Nachbarskindern in ihr Haus gekommen. Erinnern Sie sich an diese Partys?«
    »Nein.«
    Horatio beobachtete sie weiterhin aufmerksam. Es gab kein Lehrbuch, in dem gestanden hätte, wie er hier vorgehen musste. Im Wesentlichen deutete Horatio die Körpersprache eines Patienten und hoffte, dass er damit nicht allzu falsch lag.
    »Hazel hat mir von der wunderschönen Rosenhecke erzählt, die Sie gehabt haben.«
    Kaum hatte er das gesagt, erschlaffte Michelle, als hätte jemand einen Stecker gezogen. Horatio befürchtete, dass sie ohnmächtig würde, doch sie riss sich zusammen und richtete sich auf.
    »Mein Vater hat diese Rosenhecke gepflanzt«, sagte sie mit leiser Stimme.
    »Ja. Sie war ein Geschenk. Aber jemand hat sie abgeholzt.«
    »Ein paar Kinder, die Wut auf meinen Vater hatten.«
    »Das ist eine Theorie.«
    Michelle versteifte sich erneut, schaute Horatio aber nicht an.
    »Hazel hat damals eine Veränderung bei Ihnen bemerkt, Michelle. Inwiefern? Können Sie sich erinnern?«
    »Ich war sechs. Woher soll ich das wissen?«
    »Nun, an die Rosenhecke haben Sie sich ja auch erinnert. Und Sie haben sich daran erinnert, dass Ihr Vater sie gepflanzt und irgendwer sie abgeholzt hat.«
    Michelle stieß hervor: »Vielleicht habe ich mit sechs jemanden brutal ermordet, und jetzt verdränge ich die Sache. Wäre Ihre Neugier damit befriedigt?«
    »Spielen Sie schon wieder den Klugscheißer? Eigentlich hatte ich gehofft, dass Sie sich nach meiner kleinen Ermahnung wenigstens zehn Minuten zusammenreißen würden.«
    Jetzt schaute sie ihn an, und ihr Blick war neugierig, beinahe hungrig. »Und warum diese Ermahnung?«
    »Weil ich sehe, wie es langsam abwärts mit Ihnen geht, Michelle. Und ich will nicht, dass es irgendwann kein Zurück mehr für Sie gibt.«
    »Verdammt, Horatio! Ich arbeite, ich denke, ich helfe Sean und einem kleinen Mädchen, das im Augenblick jemanden braucht!« Einen Augenblick glaubte Horatio, Tränen in Michelles Augen zu sehen, doch der Eindruck verflog rasch wieder. »Ich weiß, dass Sie nur versuchen, mir zu helfen. Sean versucht das auch. Ich habe Probleme, auch das weiß ich, und ich versuche, damit zurechtzukommen.«
    »Aber Sie stellen sich den Problemen nicht, sondern ignorieren sie.«
    Michelles Stimme bekam einen trotzigen Tonfall. »Sie sagen, ich hätte mich mit sechs Jahren verändert? Nun, mein Leben hat sich gar nicht mal so schlecht entwickelt. Waren Sie je Olympionike? Oder Cop? Haben Sie je den Präsidenten bewacht? Ich schon! Haben Sie schon mal jemandem das Leben gerettet? Ich schon! Und mehr als einmal.«
    »Ich sage ja nicht, dass Sie keinen Erfolg gehabt hätten. Sie haben außergewöhnliche Dinge erreicht. Aber ich spreche von selbstzerstörerischem Verhalten. Ich will, dass Sie verstehen, dass Sie irgendwann den Preis dafür bezahlen müssen.«
    Michelle stand auf. »Wollen Sie mir sagen, dass alles, was ich in meinem Leben getan habe, mit irgendetwas in Verbindung steht, das in meiner Kindheit geschehen ist? Das wollen Sie mir sagen, mir! « Sie schrie ihm das letzte Wort ins Gesicht.
    »Das habe ich nicht gesagt, sondern Sie .«
    Ohne etwas zu erwidern, stürmte Michelle nach draußen. Horatio hörte, wie der Motor ihres Wagens ansprang und wie Kies emporgeschleudert wurde, als sie vom Parkplatz raste.
    Horatio rieb sich die Schläfen, ging hinaus, schwang sich auf seine Harley und folgte ihr. Diesmal würde er sie nicht entkommen lassen.

52.
    S ie sollten mich Ihnen wenigstens den Rücken decken lassen«, sagte Sheriff Hayes. Die Männer fuhren in Hayes’ Privatwagen nach Williamsburg.
    »Das würde nicht funktionieren, denn Whitfield weiß, wie Sie aussehen.«
    »Dann einer meiner Deputys. Whitfield ist kein Mann, der zulässt, dass irgendein Kerl mit seiner Frau herummacht.«
    »Er scheint aber kein Problem damit zu haben, dass seine Frau allein in Bars geht und dort angemacht wird. Es sah definitiv nicht so aus, als wäre sie zum ersten Mal dort gewesen.«
    »Aber Whitfield weiß, wer Sie sind. Sollte er Sie in der Nähe seiner Frau sehen, könnte er auf den Gedanken kommen, Sie wollten ihn ausspionieren.«
    »Aber er weiß nicht, dass ich weiß, dass sie

Weitere Kostenlose Bücher