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Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug

Titel: Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Tochter. Seit ihrer Hochzeit heißt sie Fitzgerald. Sie lebt in Memphis, wohnt jetzt aber eine Zeit lang bei uns. Ferngespräche sind von ihrem Handy billiger. Ich habe nur Festnetz.«
    »Verstehe. Warum haben Sie mir nicht auf die Mailbox gesprochen?«
    »Ich komme mit Handys und Anrufbeantwortern und so was nicht gut zurecht. Ich bin alt«, fügte sie ein wenig verlegen hinzu.
    »Ist schon okay. Manchmal habe auch ich so meine Schwierigkeiten mit der modernen Technik.«
    »Ich war nicht in der Stadt, als Ihre Mutter gestorben ist«, erklärte Nancy. »Es tut mir sehr leid.«
    »Danke. Ich weiß das zu schätzen.« Michelle setzte sich an ihren Schreibtisch, während Sean auf einem Notizblock kritzelte. »Ich habe Sie angerufen, weil ... Nun ja, Sie wissen sicher, dass meine Mutter keines natürlichen Todes gestorben ist.«
    »Ich habe gehört, sie sei ermordet worden.«
    »Wer hat Ihnen das gesagt?«
    »Donna Rothwell.«
    »Ah, ja. Hören Sie, Mrs. Drummond ...«
    »Bitte, nennen Sie mich Nancy.«
    »Okay, Nancy. Ich habe angerufen, weil ich wissen wollte, ob Sie eine Ahnung haben, wer einen Grund gehabt hätte, meiner Mutter etwas anzutun.« Michelle erwartete, dass die Frau ihr mit einem entsetzten »Nein!« antwortete, aber so war es nicht.
    »Als ich gesagt habe, es tue mir leid, dass Ihre Mutter tot ist, habe ich es auch so gemeint, Michelle. Aber ich kann nicht behaupten, dass es mich überrascht.«
    Michelle richtete sich auf und winkte Sean, der sofort zu kritzeln aufhörte. Michelle drückte eine Taste an ihrem Handy und schaltete auf Lautsprecher.
    »Sie sagen, es habe Sie nicht überrascht, dass meine Mutter ermordet worden ist?«, sagte Michelle.
    Sean legte seinen Stift beiseite, ging zu Michelle und setzte sich auf die Schreibtischkante.
    »Wie kommen Sie darauf?«, hakte Michelle nach.
    Nancy Drummonds wohlklingende Stimme erfüllte den Raum. »Wie gut haben Sie Ihre Mutter gekannt?«, wollte sie wissen.
    »Wie es aussieht nicht allzu gut.«
    »Es fällt mir schwer, es Ihnen sagen zu müssen, schließlich sind Sie ihre Tochter ...«
    »Seien Sie ruhig ehrlich, Nancy. Ich will nur herausfinden, wer es getan hat.«
    »Ich kenne Ihren Vater nicht gut«, sagte Nancy. »Er und Ihre Mom sind nur selten gemeinsam ausgegangen. Aber Sally hat die Gesellschaft hier genossen. Sehr.«
    Michelle war die Betonung des letzten Wortes nicht entgangen. »Wie sehr ist sehr?«
    »Ich plaudere nicht gerne aus dem Nähkästchen.«
    »Hören Sie, wenn meine Mom meinen Vater betrogen hat, ist es sehr wichtig, dass ich es weiß, Nancy. Also, können Sie mir sagen, mit wem sie etwas hatte?«
    »Es war nicht nur einer.«
    Michelle sank auf ihren Stuhl zurück. »Was genau heißt ›nicht nur einer‹?«
    »Ich weiß von mindestens dreien. Zwei sind weggezogen, der letzte vor gut einem Monat.«
    »Und wohin?«
    »Der eine nach Seattle, der andere nach Europa.«
    »Und wer war der dritte?«
    »Sie haben das nicht von mir, denn es ist nicht allgemein bekannt. Ihre Mutter war stets sehr diskret, das muss man ihr lassen. Und ich weiß auch nicht, ob sie ... Sie wissen schon ... intim waren. Vielleicht haben Sie ja nur ein bisschen Zeit miteinander verbracht. Vielleicht waren sie beide ja nur einsam.«
    »Wer?«, fragte Michelle in ruhigem Tonfall, auch wenn sie am liebsten eine Kugel ins Handy gejagt hätte.
    »Doug Reagan.«
    »Doug Reagan? Wie Donna Rothwells Freund Doug Reagan?«
    »Genau der«, bestätigte Nancy. »Kennen Sie ihn?«
    »Nicht wirklich, aber ich denke, jetzt werde ich ihn kennenlernen. Wie lange ging die Affäre denn?«
    »Soweit ich weiß bis zu ihrem Tod.«
    »Woher wissen Sie das eigentlich alles?«
    »Ihre Mutter hat sich mir anvertraut. Wir waren eng befreundet.«
    »Dann weiß es außer Ihnen niemand?«
    »Ich weiß nicht, ob sie noch jemandem davon erzählt hat. Ich jedenfalls habe bis jetzt den Mund gehalten. Vertraulich ist vertraulich. Aber nun, da sie tot ist, dachte ich, dass es Ihr Recht ist, davon zu erfahren.«
    Zu erfahren, dass meine Mutter eine Schlampe war. Danke.
    »Sind Sie noch da?«
    »Ja, ich bin da«, sagte Michelle schroff. »Wären Sie bereit, bei der Polizei zu wiederholen, was Sie mir gerade erzählt haben?«
    »Muss ich das?«
    Sean legte Michelle die Hand auf den Arm und schüttelte den Kopf.
    »Vielleicht nicht«, sagte Michelle rasch. »Jedenfalls nicht im Augenblick.« Sie hielt kurz inne. »Äh, wusste mein Dad von ... von dem, was Mom so trieb?«
    »Wie ich schon sagte, kenne

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