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Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug

Titel: Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Genau das Gegenteil.«
    Sean wirkte verwirrt. »Das Gegenteil?«
    »Er dachte, seine Frau habe eine Affäre. Ich habe ihm gesagt, wie dumm diese Vermutung sei und wie gering die Chancen stünden, dass er und seine Frau gleichzeitig mit anderen in die Kiste hüpfen. Das war vielleicht ein bisschen taktlos, aber Männer sind wie kleine Jungen, wenn es um Ehebruch geht. Okay, du hast Mist gebaut, aber so schlimm ist das auch wieder nicht. Sieh zu, dass du darüber hinwegkommst.«
    »Aber er ist nicht darüber hinweggekommen.«
    »Nein. Ich war sicher, dass er mich schlägt. Er hat gesagt, er liebe seine Frau, und dabei saßen wir nackt auf dem Bett, nachdem wir uns halb bewusstlos gefickt hatten. Ich sagte irgendwas Dummes wie ›Na, dann hast du aber eine tolle Art, das zu zeigen.‹ Dann hat er mich angeschrien, hat seine Sachen geschnappt und ist verschwunden.«
    »Hat er gesagt, wie er auf den Gedanken gekommen ist, dass seine Frau eine Affäre habe?«
    »Er hat irgendetwas von Anrufen erwähnt, die er mitgehört hatte. Und er sagte, einmal sei er Pam gefolgt, und sie habe Kaffee mit einem ihm unbekannten Mann getrunken.«
    Sean lehnte sich auf die Kissen zurück. Was Cassandra sagte, eröffnete ihm ganz neue Blickwinkel, an die er nie auch nur gedacht hatte. »Hat er Ihnen erzählt, wie der Kerl aussah?«
    »Nein.«
    »Es gibt da eine Stunde zwischen Tucks Ankunft und seiner Ankunft zu Hause, von der wir nicht wissen, was er in der Zeit getan hat. Ungefähr zwischen halb zehn und elf Uhr abends. Hat er Sie in dieser Zeit angerufen?«
    »Nein. Seit er hier herausgestürmt ist, habe ich kein Wort mehr von ihm gehört.«
    Sean schaute sie zweifelnd an. »Die Wahrheit, Cassandra.«
    »Ich schwöre. Überprüfen Sie meine Telefonverbindungen. Ich bin ins Bett gegangen und habe mit keinem mehr geredet.«
    Sean schaltete das Diktiergerät aus. »Kann sein, dass ich noch einmal mit Ihnen sprechen muss. Dann will ich Sie nicht lange suchen müssen, okay?«
    »Werden Sie das alles bekanntmachen?«
    »Nein. Jedenfalls jetzt noch nicht. Aber ich will Ihnen einen Rat geben. Sagen Sie dem guten Greg, er soll das Angebot zurückziehen.«
    »Er wird sich schrecklich aufregen. Er hat mir schon eine Menge Geld gezahlt.«
    »Das ist Ihr Problem. Warum zeigen Sie ihm nicht mal Ihren Hintern? Auf den Fuß am Sack scheint Greg ja nicht zu stehen.«
    Sean flog noch am selben Abend nach D. C. zurück. Er hatte eine Menge herausgefunden. Das Problem war nur, dass er jetzt noch mehr Fragen hatte als zuvor.

30.
    W illa hielt sich dicht an der Felswand, als sie durch den Gang huschte, während ihre Finger über die unebene Oberfläche glitten. Sie lauschte auf jedes Geräusch, hielt nach jedem noch so kleinen Licht Ausschau. Ihre Lampe hatte Willa so weit heruntergedreht, dass sie kaum sehen konnte. Es war kalt, und der Dunst ihres eigenen Atems folgte dem Mädchen auf seinem dunklen Weg. Willa bog um die Ecke und blieb stehen.
    Kam da jemand? Sie schaltete das Licht aus, drückte sich an den Fels. Fünf Minuten später war sie wieder in Bewegung. Diesmal ließ sie das Licht ausgeschaltet. Ihre Hand glitt über Holz und dann Metall. Erneut blieb Willa stehen und schaltete das Licht wieder ein. Ein Metallschloss.
    Genau wie das Schloss an meiner Tür.
    Willa nahm allen Mut zusammen, hob die Hand und klopfte leise an das Holz. Keine Antwort. Sie klopfte noch einmal, diesmal lauter.
    »Wer ist da?«, fragte eine zittrige Stimme.
    Willa schaute sich um; dann drückte sie das Gesicht an die Tür und flüsterte: »Sind Sie eingesperrt?«
    Sie hörte Schritte. Dann fragte die Stimme: »Wer sind Sie?«
    »Ich heiße Willa. Ich war auch eingesperrt, aber ich bin entkommen. Ich glaube, ich kann Sie auch rausbekommen. Wie heißen Sie?«
    »Diane«, flüsterte die Stimme.
    »Wissen Sie, warum Sie hier sind?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht. Warten Sie.«
    Willa holte ihre improvisierten Dietriche hervor und machte sich an die Arbeit. Hier war es schwieriger als an ihrer eigenen Tür, denn hier durfte sie das Licht nicht höherstellen. Außerdem lauschte sie auf jedes noch so leise Geräusch, während sie sich gleichzeitig darauf konzentrierte, die Bolzen korrekt zu verschieben.
    Schließlich drehte sie den Dietrich, und die Tür schwang auf.
    Diane Wohl schaute sie an. »Du bist ja noch ein Kind.«
    »Ich bin fast ein Teenager«, verbesserte Willa sie, »und ich habe es geschafft, aus meinem Raum rauszukommen und Sie aus Ihrem rauszuholen. Kommen

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