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Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug

Titel: Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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aus seinem Mund.
    Quarry unterbrach ihn. »Fred, ich habe Gabriel nicht hier. Wenn du mich in Coushatta vollquatschst, verstehe ich nur Bahnhof.«
    Fred wiederholte alles auf Englisch.
    »Na also«, sagte Quarry. »Wenn du in Amerika bist, dann sprich auch Englisch. Versuch ja nicht, ohne Versicherungskarte in ein verdammtes Krankenhaus zu gehen. Dann bist du nämlich im Arsch, egal welche Sprache du sprichst.«
    Der Truck rumpelte über den Feldweg. Fred deutete zu einem Gebäude in der Ferne. Es war das kleine Haus, das Quarry gebaut hatte.
    »Da hast du einen guten Job gemacht. Ich habe dich manchmal bei der Arbeit beobachtet.«
    »Danke.«
    »Für wen hast du das gebaut?«
    »Für jemand Besonderen.«
    »Wen?«
    »Für mich. Das ist mein Ferienhaus.« Sie fuhren weiter.
    Quarry holte einen dicken Umschlag aus der Jacke und reichte ihn Fred. Als Fred ihn öffnete, zitterten seine Hände ein wenig. Wie benommen schaute er zu Quarry, der ihn aufmerksam beäugte.
    »Da sind tausend Dollar drin.«
    »Wofür?«, fragte Fred und spie aus dem Fenster.
    »Dafür, dass du wieder nach Hause gekommen bist«, antwortete Quarry und grinste. »Und noch für etwas anderes.«
    »Für was?«
    »Dafür brauchst du deinen Ausweis.«
    »Warum brauche ich meinen Ausweis? Das hast du nie gesagt.«
    »Du wirst Zeuge bei etwas sein. Bei etwas Wichtigem.«
    »Das ist viel zu viel Geld, nur um Zeuge zu sein«, sagte Fred. »Willst du es nicht?«
    »Das habe ich nicht gesagt«, erwiderte der Indianer, und die Falten auf seinem Gesicht wurden tiefer.
    Quarry versetzte ihm einen spielerischen Stoß mit dem Ellbogen. »Gut. Ich bin nämlich kein verdammter Wohltäter.«
    Eine halbe Stunde später erreichten sie die kleine Stadt. Fred starrte noch immer auf den dicken Umschlag mit den Zwanzig-Dollar-Scheinen. »Du hast das doch nicht gestohlen?«
    »Ich habe in meinem ganzen Leben noch nichts gestohlen.« Quarry drehte sich wieder zu Fred um. »Abgesehen von Menschen. Ich habe nämlich letztens ein paar Menschen gestohlen, weißt du?« Ein langer Augenblick verging; dann lachte Quarry, und Fred fiel ein.
    »Ich habe ein paar Staatsanleihen von meinem Daddy zu Geld gemacht«, erklärte Quarry.
    Er hielt vor der Bank, einem einstöckigen Ziegelgebäude mit gläserner Tür.
    »Gehen wir.«
    Quarry ging zur Tür, Fred dicht auf den Fersen.
    »Ich war noch nie in einer Bank«, sagte der Indianer.
    »Warum nicht?«
    »Ich hatte nie Geld.«
    »Ich auch nicht. Trotzdem gehe ich in die Bank.«
    »Warum?«
    »Himmel, Fred, weil da das ganze Geld ist.«
    Quarry schnappte sich einen Banker, den er kannte, und erklärte dem Mann, was er wollte. Dann holte er das Dokument heraus. »Ich habe meinen echten amerikanischen Freund mitgebracht, um das zu bezeugen.«
    Der stämmige, bebrillte Banker schaute den zerlumpten Fred an und versuchte sich an einem Lächeln. »Ich bin sicher, das ist schon in Ordnung so, Sam.«
    »Da bin ich mir auch sicher«, sagte Fred und klopfte auf seine Jacke, wo der Umschlag mit dem Geld steckte. Er und Quarry grinsten einander an.
    Der Banker führte sie in sein Büro. Ein weiterer Zeuge wurde gerufen sowie der Notar der Bank. Quarry unterschrieb sein Testament vor Fred, dem anderen Zeugen und dem Notar. Dann unterschrieben Fred und der andere Zeuge. Anschließend erledigte der Notar die Formalitäten. Als alles fertig war, machte der Banker eine Kopie des Testaments.
    Anschließend faltete Quarry das Original zusammen und ließ es in seinem Jackett verschwinden.
    »Verwahr das an einem sicheren Ort, Sam«, warnte der Banker. »Eine Kopie reicht dem Nachlassgericht nämlich nicht. Wie wäre es mit einem Bankschließfach?«
    »Mach dir darüber mal keine Sorgen«, sagte Quarry. »Wenn jemand versucht, in mein Haus einzubrechen, puste ich ihm den Schädel weg.«
    »Da bin ich mir sicher«, erwiderte der Banker ein wenig nervös.
    »Ich auch«, sagte Quarry.
    Fred und Quarry gingen noch auf einen Drink in eine Bar, bevor sie wieder nach Hause fuhren.
    »Jetzt darf ich aber trinken, ja, Sam?«, fragte Fred und hob den Bierkrug an die Lippen.
    Quarry trank einen Bourbon. »Mittag ist doch schon vorbei, oder? Ich will dir ja nur sagen, dass man vernünftige Standards haben muss, Fred.«
    Sie fuhren nach Atlee zurück. Quarry setzte Fred an seinem Trailer ab.
    Als der alte Indianer die Stufen zur Tür hinaufstieg, drehte er sich noch einmal zu Quarry um, der im Wagen sitzen geblieben war. »Danke für das Geld.«
    »Danke, dass du mein

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