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Search inside yourself

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Titel: Search inside yourself Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chade-Meng Tan
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die inneren Qualitäten konzentrieren, die am einfühlsamen Zuhören beteiligt sind, mit Feedback vorsichtig umgehen und sich nur, wenn Sie Lust dazu haben, aus Ihrem Wohlfühlbereich herauswagen. Bedenken Sie bitte, dass die Menschen im Allgemeinen nicht gern hören, wenn man ihnen sagt, wie sie sich fühlen. Nicht einmal dann, wenn Sie recht haben. (Falls Sie einen Beweis brauchen, können Sie das gern einmal zu Hause ausprobieren: »Du bist offensichtlich verletzt.« »Bin ich nicht!«) Erkundigen Sie sich deshalb besser nach den Gefühlen des anderen oder denken Sie zumindest daran, Ihren Ausführungen die Worte: »Für mich hört sich das an als ob …«, vorauszuschicken und dem Sprecher die Möglichkeit zu geben, Sie zu korrigieren, wenn Sie nicht ganz richtig liegen. Mit etwas Übung werden Sie ein einfühlsamerer Zuhörer werden, selbst wenn Sie sich niemals aus Ihrem Wohlfühlbereich hinauswagen, so lange Sie bei all Ihren Bemühungen achtsam, freundlich und neugierig sind.
    DIE INFORMELLE PRAXIS DES
EINFÜHLSAMEN ZUHÖRENS
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    GESPRÄCHSVORBEREITUNG
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    Achtsamkeit und Freundlichkeit sind die Eigenschaften, die dem einfühlsamen Zuhören am zuträglichsten sind. Falls Sie etwas Zeit haben, um sich auf das Gespräch vorzubereiten, wärmen Sie sich zunächst mit ein paar Minuten Achtsamkeitsmeditation auf (siehe Kapitel 2). Wenn Ihr Geist in diesem achtsamen Zustand ist, wird es Ihnen leichter fallen, sowohl auf die eigenen als auch auf die Gefühle Ihres Gegenübers zu achten. Darüber hinaus werden Sie urteilsfreier zuhören und so offener für die Dinge sein, die Sie hören werden. Sollten
Sie etwas mehr Zeit haben, widmen Sie sich ein paar Minuten der »Genau wie ich«/Liebende-Güte-Meditation, die wir bereits an früherer Stelle in diesem Kapitel beschrieben haben, und machen Sie Ihren Gesprächspartner zum Gegenstand der Übung. In dieser geistigen Verfassung werden Sie empfänglicher für den anderen und umgekehrt.
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    GESPRÄCHSVERLAUF
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    Beginnen Sie die Unterhaltung mit dem Gedanken: »Ich möchte, dass dieser Mensch glücklich ist.« Üben Sie sich während des Gesprächs im achtsamen Zuhören (siehe Kapitel 3). Erinnern Sie sich daran, dass Sie die Gefühle des anderen heraushören möchten. Seien Sie neugierig, was er oder sie möglicherweise empfindet. Geben Sie ihm oder ihr reichlich Zeit zu sprechen.
    Sofern es der Situation angemessen ist und Sie sich wohl dabei fühlen, können Sie Ihr Gegenüber fragen, was er oder sie gerade empfindet. Falls die Umstände es zulassen und Sie sich wohl dabei fühlen, können Sie (behutsam und freundlich) sagen: »Ich glaube, du empfindest …« Geben Sie ihm oder ihr reichlich Gelegenheit zu antworten. Wenn Sie richtig liegen, ist Ihr Gesprächspartner vielleicht berührt, dass er verstanden wurde, und teilt Ihnen dies unter Umständen auch mit. Wenn Sie daneben liegen, sollten Sie ihm oder ihr gestatten, Sie darauf hinzuweisen, und freundlich und offen zuhören.
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    META-KONVERSATION
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    Sofern es der Situation angemessen ist und Sie sich wohl dabei fühlen, können Sie gegen Ende der Unterhaltung mit der Frage: »War dieses Gespräch hilfreich für dich?« die Meta-Konversation eröffnen.
    So loben Sie richtig
    Um das Beste in anderen zum Vorschein zu bringen, können Sie neben dem einfühlsamen Zuhören auch mit Lob arbeiten. Denken Sie dabei zuallererst daran, dass Lob immer echt sein muss (man könnte auch sagen, hüten Sie sich vor falschem Lob). Andernfalls wird der andere Ihnen auf die Schliche kommen und Sie verlieren an Glaubwürdigkeit. Aber auch dann, wenn Ihre Anerkennung ehrlich gemeint ist, müssen Sie lernen, richtig zu loben. Denn wie sich herausgestellt hat, kann man Menschen mit Lob auch unterminieren, selbst wenn man die besten Absichten hat!
    In den Untersuchungen von Claudia Mueller und Carol Dweck mussten Fünftklässler eine Problembewältigungsaufgabe lösen, die so angelegt war, dass sie gute Leistungen garantierte. Anschließend wurden die Leistungen der Schüler anerkannt. 12 Einige wurden für ihre Intelligenz (»personenbezogenes Lob«: »Du bist sicher sehr gut in solchen Aufgaben«), andere für ihren Einsatz (»prozessbezogenes Lob«: »Du hast bestimmt sehr fleißig an der Lösung

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