"Seasons of Love" - Der Klang von Regen - Band 2 (Liebesroman) (German Edition)
ich dich mag. Es klingt jetzt vielleicht komisch, aber irgendwie fühle ich mich für dich verantwortlich. So, wie ein Vater für seine Tochter«, flüsterte er. Graham sah sie unsicher an, so als ob er Angst vor Eyleens Reaktion auf sein Geständnis hatte.
Sie hob den Kopf und Tränen der Rührung rannen ihr über die Wangen.
»Geht mir genauso«, krächzte sie und fiel ihm um den Hals.
Eine halbe Stunde später stand Eyleen vor Coles Wohnung.
Während der Fahrt im Taxi hatte sie sich fein säuberlich in ihrem Kopf zurechtgelegt, was sie ihm sagen würde.
Dass sie nur hier sei, um über alles nachzudenken und Zeit benötigte.
Und dass er sich keine voreiligen Hoffnungen zu machen brauchte, da sie selbst noch nicht wusste, wie es weitergehen sollte.
Doch kaum hatte sie das Haus betreten, waren all die schönen Sätze, die sie so mühsam formuliert hatte, wie von Geisterhand verschwunden. Als wäre man mit einer Festplatte in die Nähe eines starken Magneten gekommen.
Fast eine ganze Minute lang starrte sie einfach nur auf die Tür vor sich, zu feige, den Schlüssel ins Schloss zu stecken, bevor sie endlich all ihren Mut zusammennahm und in die Wohnung trat.
Aus dem Wohnzimmer fiel ein Lichtschein auf den Flur und Eyleen hörte leise Musik. Sofort zog sich ihr Magen zusammen und die Angst schnürte ihr die Kehle zu.
Würde sie womöglich gleich ein Déjà-vu-Erlebnis haben? Hatte Cole sich aus lauter Frust wieder eines seiner hohlbirnigen, vollbusigen Flittchen ins Haus geholt?
Langsam schlich sie auf die Wohnzimmertür zu. Mit jedem Schritt, den sie sich näherte, verhärtete sich der Knoten in ihrem Bauch.
Falls ihre schlimmsten Befürchtungen wahr werden sollten und Cole mit einer anderen Frau im Wohnzimmer war, dann wäre dies das endgültige Aus.
Eyleen war noch etwa einen halben Meter von der Tür entfernt, als Gurke laut miauend aus dem Wohnzimmer gerannt kam, vor ihr stehen blieb und sie mit großen Augen ansah.
»Du kannst unmöglich schon wieder Hunger haben«, hörte sie Cole sagen, der dem Kater gefolgt war und den Bruchteil einer Sekunde später genau in sie hineinlief.
Mit einem lauten »Umpf« verlor Eyleen das Gleichgewicht, doch Coles Arme schlangen sich blitzschnell um ihre Taille und somit bewahrte er Eyleen davor, zu Boden zu stürzen.
Als sie ihre Balance wieder gefunden hatte, ließ er sie sofort los und steckte beide Hände in seine Hosentaschen.
»Hi.« Seine Stimme klang unsicher.
»Hi«, antwortete Eyleen.
»Du bist zurück«, stellte er fest und Eyleen glaubte, in seinen Augen so etwas wie Hoffnung aufblitzen zu sehen.
»Ich habe mich lange mit Graham unterhalten und bin zu dem Entschluss gekommen, dass es keinen Grund gibt, woanders zu übernachten. Schließlich wohne ich auch hier.«
Cole beobachtete, wie Eyleen den Hals reckte und einen verstohlenen Blick ins Wohnzimmer warf. Als er begriff, wonach sie suchte, versteifte er sich.
»Du glaubst tatsächlich, dass ich mir eine andere Frau mit nach Hause gebracht habe?«, erkundigte er sich empört und funkelte sie finster an.
Eyleen zuckte die Achseln.
»Wäre ja nicht das erste Mal«, gab sie trocken zurück.
Cole machte automatisch einen Schritt nach hinten, so als hätte er sich an etwas verbrannt und sah sie kopfschüttelnd an. Er wirkte fassungslos und zugleich verletzt.
»Was für ein egoistisches Schwein muss ich in deinen Augen sein, dass du mir so etwas tatsächlich zutraust«, entgegnete er.
»So habe ich das nicht gemeint«, versuchte sich Eyleen zu verteidigen. Er hob die Hand.
»Doch, du hast es genauso gemeint«, sagte er barsch.
»Sorry«, murmelte sie leise und senkte den Blick. Cole hatte recht. Sie hatte geglaubt, dass er nicht alleine war. Weit her war es also mit ihrem Vertrauen nicht. Andererseits war das doch nur zu verständlich, nachdem, was er sich gestern Abend geleistet hatte.
Cole seufzte und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
»Ist ja auch egal«, brummte er. »Es ist schön, dass du wieder hier bist.«
Sie nickte.
»Ich brauche Zeit, um über alles nachzudenken und mir darüber klar zu werden, was ich will«, sprudelte es aus ihrem Mund.
»Und ich gebe dir diese Zeit«, versicherte er ihr. »Versprich mir nur eines ...«
»Was?«
»Lass uns nicht schweigend aneinander vorbeilaufen und so tun, als wäre der andere nicht anwesend. Können wir normal miteinander umgehen, bis du dich entschieden hast, wie es weitergehen soll? So, wie zwei Freunde?« Sein Blick hatte etwas
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