"Seasons of Love" - Der Klang von Regen - Band 2 (Liebesroman) (German Edition)
George sind wirklich nett, aber sie können auch tierisch nerven. Manchmal glaube ich, die beiden sind die englische Reinkarnation der Bundys. George sitzt permanent mit der Hand in der Hose vor dem Fernseher und Amelia qualmt mir mit ihren Zigaretten die Bude voll. In unserer Wohnung kann man mittlerweile Würste räuchern«, erklärte sie trocken.
Eyleen kicherte und war insgeheim froh, keine Verpflichtungen diesbezüglich zu haben. Schon gar nicht dieses Jahr, wo Cole ihr gründlich die Weihnachtsstimmung vermiest hatte.
Eigentlich hatten sie sich vorgenommen, ganz entspannt zusammen zu kochen und den Rest des Feiertages im Bett zu verbringen, aber das hatte sich ja erledigt. Eyleen würde sich später ein Fertiggericht in die Mikrowelle schieben, anschließend in ihrem Zimmer fernsehen, und hoffen, dass der Tag bald vorüberging.
Bei dem Gedanken, dass sie am Folgetag auch noch frei hatte, stöhnte sie innerlich auf. Sie sehnte sich nach ihrer Arbeit in der Bar, wo sie nicht pausenlos an Cole denken konnte, weil viel zu viel zu tun war.
Vielleicht würde sie Graham morgen besuchen und ihn zum Essen einladen. Als Dankeschön für seine Hilfe, denn schließlich war er für sie dagewesen, als sie jemanden gebraucht hatte.
»Wie lange bleiben seine Eltern denn bei euch?«, wollte sie von Brenda wissen.
»Bis morgen, falls ich sie bis dahin nicht umgebracht habe«, brummte Brenda mieslaunig. »Glaub mir, ich mache drei Kreuze, wenn die beiden wieder nach Hause fahren.«
»Das schaffst du, meine Süße«, sagte Eyleen aufmunternd.
»Hoffentlich«, gab Brenda murrend zurück und warf einen verzweifelten Blick zur Decke, als könne sie direkt in ihre Wohnung sehen, die über der Sandwichbar lag.
»Dann will ich dich jetzt nicht länger aufhalten«, begann Eyleen. »Vielen Dank, dass du dir Zeit für mich genommen hast.«
Brenda richtete den Blick auf sie.
»Ich bin immer für dich da, das weißt du doch.«
Eyleen seufzte und das Herz ging ihr auf. Es tat gut zu wissen, dass man solche Freunde hatte, wie Brenda und Adam.
Sie nahm ihre Jacke vom Stuhl und schlüpfte hinein.
»Wenn Adams Eltern wieder gefahren sind, machen wir uns einen richtig schönen und erholsamen Frauenabend«, schlug sie vor.
Sofort hellte sich Brendas Miene auf.
»Das wäre toll«, seufzte sie sehnsüchtig, runzelte aber kurz darauf die Stirn.
»Was ist los?«, wollte Eyleen wissen.
»Ich habe nur gerade an die Silvesterparty gedacht, zu der wir zu viert gehen wollten.«
Eyleen hielt in der Bewegung inne. Das hatte sie ja völlig vergessen. Adam war an Karten für einen der angesagtesten Clubs in London gekommen und sie hatten beschlossen, Silvester dort zu feiern.
Das war aber vor dem ganzen Schlamassel gewesen. Als Eyleen nichts antwortete, wurde die Falte auf Brendas Stirn noch tiefer.
»Fällt das jetzt ins Wasser, weil es zwischen euch Stress gibt?« Sie klang unsicher.
Eyleen gab ein undefinierbares Grunzen von sich. Darüber hatte sie sich noch keine Gedanken gemacht.
»Ich werde mit Cole reden und das klären«, sagte sie knapp. »Von meiner Seite aus spricht nichts dagegen.«
»Das wäre toll, ich habe mich nämlich schon so sehr auf den Abend gefreut«, verriet Brenda und strahlte Eyleen an.
Eyleen zog ihre beste Freundin in eine enge Umarmung.
»Ich rufe dich an, sobald ich mit ihm gesprochen habe«, versprach sie.
Kapitel 5
Noch am selben Tag schnappte sie sich Cole und sprach ihn auf die Silvesterparty an. Auch er hatte keine Probleme damit, den Abend wie geplant mit ihr, Adam und Brenda zu verbringen.
»Wir sind ja schließlich erwachsene Leute«, hatte er gesagt.
Da es Eyleen immer noch sehr schwerfiel, sich in seiner unmittelbaren Nähe aufzuhalten, hatte sie das Gespräch so kurz wie möglich gehalten und war anschließend sofort in ihr Zimmer gegangen.
In seiner Gegenwart fühlte sie sich, als würde ihr jemand die Luft zum Atmen nehmen und der sehnsüchtige Blick, mit dem er sie ansah, machte das Ganze auch nicht gerade einfacher.
Mehr als nur einmal wünschte sie sich, es wäre alles noch so, wie vor dem Abend, der ihre Welt aus den Angeln gehoben hatte. Ihr fehlten seine Berührungen, seine Küsse und die Geborgenheit, die sie in seinen Armen verspürte.
Doch sie konnte nicht vergessen, was er getan hatte.
Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, die Silvesterfeier abzusagen, aber das würde sie Brenda nicht antun.
Auch an diesem Abend lag sie im Bett und weinte sich in den
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