"Seasons of Love" - Der Klang von Regen - Band 2 (Liebesroman) (German Edition)
erkannte, dass sie schon wieder an ihn dachte.
»Schluss damit, du dumme Kuh«, schalt sie sich kopfschüttelnd.
Schnaubend nahm sie ihre Handtasche vom Stuhl, rauschte durch den Flur und riss ihre Jacke von der Garderobe.
Gurke, der aussah, als hätte er sein komplettes Gesicht in das Futter getaucht und sich gerade intensiv sauber machte, hielt inne und sah sie mit großen Augen an.
»Bis später mein Dicker«, verabschiedete sie sich von ihm, bevor sie die Tür öffnete und hinausrauschte.
Kaum hatte Eyleen die Sandwichbar betreten, hing ihr auch schon Brenda um den Hals.
»Meine Güte, ich hab mir solche Sorgen gemacht. Wo hast du denn gesteckt und wie geht es dir?«, wollte ihre Freundin wissen. Anscheinend hatte sie all ihre Beschimpfungen bereits am Telefon verschossen und war jetzt in den besorgten Kuschelmodus gewechselt.
»Ich war bei Graham in der Bar«, antwortete Eyleen. »Hör zu, es tut mir wirklich leid, dass ich mich nicht gemeldet habe, aber ...«, begann sie sich zu entschuldigen, doch Brenda hob warnend die Hand und Eyleen verstummte.
»Hauptsache es geht dir gut.«
Eyleen verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
»Von Gutgehen kann nicht die Rede sein«, bemerkte sie leise.
Brenda schloss die Ladentür ab, griff sich Eyleens Hand und zog sie mit sich in den Aufenthaltsraum, der im hinteren Teil der Sandwichbar lag. Sie drückte Eyleen auf einen Stuhl und setzte sich ihr gegenüber an den Tisch. Dann sah sie ihre Freundin erwartungsvoll an.
»So, jetzt erzähl mir alles und lass nichts aus«, forderte sie Eyleen auf. Die biss die Zähne zusammen und berichtete, was in der letzten Nacht geschehen war.
Nachdem Eyleen ihre Ausführungen beendet hatte, sah sie zu Brenda, die sie finster anstarrte.
»Was habe ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?«, wollte Eyleen wissen.
»Du hast gar nichts falsch gemacht, aber wenn ich Cole in die Finger bekomme, reiße ich ihm die Eier ab«, zischte Brenda.
Eyleen hob verwundert eine Augenbraue.
»Ich kann ja verstehen, dass du sauer auf ihn bist, wegen dem, was er sich an Heiligabend erlaubt hat, aber ihn gleich kastrieren?«
Brenda schnaubte.
»In erster Linie bin ich sauer auf ihn, weil er mir gestern versprochen hat, sich sofort bei mir zu melden, wenn er etwas von dir hört.«
»Er war gestern Abend noch bei euch?«
Brenda schüttelte den Kopf.
»Nein, er hat angerufen und gefragt, ob ich wüsste, wo du bist. Natürlich habe ich ihm gleich gesagt, was ich von seiner ganzen Aktion halte. Adam hat ihm dann auch gebeichtet, dass er dir alles von Theresa erzählt hat.«
Bei der Erwähnung von Theresas Namen zog sich Eyleens Brust schmerzhaft zusammen.
Brenda sah sie Veränderung in Eyleens Miene und legte beschwichtigend eine Hand auf ihren Arm.
»Lass dir Zeit, um das alles zu verarbeiten und triff keine voreiligen Entscheidungen. Graham hat recht, mit dem was er gesagt hat. Wir alle machen Fehler, aber wir müssen auch verzeihen. Finde für dich heraus, ob du ihm vergeben kannst oder nicht. Wenn du dir darüber im Klaren bist, triff einen Entschluss.«
»Im Moment weiß ich überhaupt nicht, was ich denken soll«, gab Eyleen geknickt zu.
»Ich weiß«, sagte Brenda leise. »Lass dir Zeit und finde heraus, wie wichtig dir eure Beziehung ist.«
Eyleen sah auf und schenkte ihrer Freundin ein dankbares Lächeln. Sie wusste zwar immer noch nicht, wie es weitergehen sollte, aber es hatte gut getan, sich alles von der Seele zu reden.
Sie musterte Brenda und erst jetzt fielen ihr die dunklen Augenringe ihrer Freundin auf.
»Du hast kaum geschlafen, oder?«, erkundigte sie sich.
»Gar nicht trifft es wohl eher«, antwortete Brenda.
Eyleen wusste, dass sie daran schuld war.
»Es tut mir leid«, flüsterte sie betreten und senkte den Blick.
Brenda machte eine wegwerfende Geste.
»Halb so wild. Durch den Schlafmangel fühle ich mich heute, als wäre ich auf Drogen, was es mir leichter macht, Adams Eltern zu ertragen«, sagte sie.
»Wie war das Weihnachtsessen mit ihnen?«, erkundigte sie sich.
Brenda verzog das Gesicht und gab ein leises Knurren von sich.
»So schlimm?« Eyleen musste sich ein Lachen verkneifen, als sie die gequälte Miene ihrer Freundin sah.
»Milde ausgedrückt, ja. Die beiden standen heute Morgen um sechs vor der Tür und seither stehe ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch«, verriet Brenda.
»Ich dachte, du magst Adams Eltern?«
»Tue ich ja auch, aber nur, wenn sie nicht bei uns zu Besuch sind. Amelia und
Weitere Kostenlose Bücher