"Seasons of Love" - Der Klang von Regen - Band 2 (Liebesroman) (German Edition)
Schlaf.
Die darauf folgenden Tage zogen sich wie Kaugummi. War man glücklich, verging die Zeit wie im Flug. Fühlte man sich jedoch schlecht, dann zog der Tag wie in Zeitlupe an einem vorbei.
Zum Glück gab es nach den Feiertagen im Nirvana reichlich zu tun, sodass Eyleen wenigstens für ein paar Stunden nicht an Cole denken musste.
Anscheinend wollten sich alle Gäste vom Feiertagsstress erholen und taten dies ausgiebig in der Bar.
Das einzige Problem war, dass Eyleen seit dem Vorfall an Heiligabend kaum einen Bissen hinunterbekam und sich förmlich zwingen musste, etwas zu essen.
Ihre Lieblingshose konnte sie nur noch mit Gürtel tragen und ihr Gesicht sah irgendwie eingefallen aus.
Aufgrund dessen war sie sehr schnell erschöpft und ihr wurde oft schwindelig.
Ihrem Chef und den Kollegen entging dies auch nicht. Fast stündlich versuchte einer von ihnen, ihr einen Schokoriegel oder Ähnliches aufzudrängen.
Schon vorher waren ihr manche Dinge auf den Magen geschlagen, doch so schlimm, wie es im Augenblick war, hatte sie es noch nie erlebt. Liebeskummer war echt scheiße.
Cole sah sie nur sporadisch, da sie selbst erst spät in der Nacht nach Hause kam, wenn er schon schlief. Und am Tag darauf hatte er bereits das Haus verlassen, wenn sie aufstand.
Am 30. Dezember war die Bar bis zum Bersten voll. Eyleen war zusammen mit ihrer Kollegin Amber für die Tische zuständig, während Toby und Brian hinter der Bar bedienten.
»Sag mal, haben die alle nichts mehr zu trinken zu Hause?«, fragte Amber schnaubend, als sie neue Getränke auf ihr Tablett stellte.
»Wenigstens stimmt das Trinkgeld«, gab Eyleen zurück und warf einen Blick auf den Glasballon, der gut zur Hälfte gefüllt war.
»Sonst würde ich mir das hier auch nicht antun«, gluckste Amber, wuchtete ihre neue Bestellung hoch und verschwand zwischen den Gästen.
Eyleen füllte ihrerseits ihr Tablett und hielt plötzlich inne, als ein Kribbeln durch ihren ganzen Körper fuhr. Mit einem Mal hatte sie das seltsame Gefühl, beobachtet zu werden.
Sie hob den Kopf und sah sich suchend in der Menge um. Ihr Blick traf auf den von Cole. Zielstrebig kam er auf sie zu. Ein unsicheres Lächeln umspielte seine Lippen.
»Hi«, begrüßte er sie, als er die Theke erreicht hatte.
»Was machst du denn hier?«, erkundigte sich Eyleen verwirrt, während ihr Herz einen Purzelbaum nach dem anderen schlug.
Cole zuckte die Schultern.
»Ich war in der Gegend und dachte, ich schau mal rein. Wenn du willst, warte ich, bis du Feierabend hast, und nehme dich mit nach Hause.«
Eyleen sah auf die große Wanduhr und hob eine Augenbraue.
»Es ist erst elf Uhr. Vor zwei komme ich hier nicht raus und du willst doch sicher nicht drei Stunden in der Bar rumhängen und dich langweilen?«
»Warum nicht?«, gab er lächelnd zurück. »Gibst du mir ein Bier?«
Eyleen nickte, nahm ein Glas und stellte es unter den Zapfhahn.
Sie beäugte ihn unauffällig. Er sah wie immer fantastisch aus. Heute trug er eine schwarze Jeans und einen dunkelroten Strickpullover, unter dem sich die Konturen seines muskulösen Oberkörpers abzeichneten.
Seine dunklen Haare wirkten leicht zerzaust, was ihm jedoch sehr gut stand.
Ihr Blick blieb an seinem Mund hängen und sie erinnerte sich nur zu gut, wie weich sich seine Lippen angefühlt hatten. Ohne es zu bemerken, gab sie ein sehnsüchtiges Seufzen von sich.
»Alles in Ordnung?«, erkundigte sich Cole und musterte sie aufmerksam. Eyleen hob ruckartig den Kopf und Röte kroch ihr in die Wangen, als sich ihre Blicke trafen.
»Ja, alles okay«, antwortete sie und servierte Cole sein bestelltes Bier.
»Du hast abgenommen«, stellte er stirnrunzelnd fest.
»Hatte ne Menge Stress«, erklärte sie knapp, ohne ihn anzusehen. Es brachte sie völlig aus der Fassung, dass er hier war.
»Wo bleibt mein Bier?«, schrie einer der Gäste an den Tischen in Eyleens Richtung. Cole drehte sich zu ihm und warf dem Mann einen vernichtenden Blick zu, den dieser jedoch nicht wahrnahm.
»Sorry, ich muss weitermachen«, entschuldigte sich Eyleen, nahm das Tablett und machte sich wieder an die Arbeit.
Als sie sich durch die Gäste schlängelte, spürte sie Coles Blick auf sich und ein angenehmer Schauer lief ihr über den Rücken.
»Wird auch Zeit«, brummte der Mann, als sie das bestellte Bier vor ihm abstellte. »Unter Service verstehe ich etwas anderes.«
»Sorry, aber wir haben wirklich alle Hände voll zu tun«, entschuldigte sich Eyleen und stellte die
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