"Seasons of Love" - Der Klang von Regen - Band 2 (Liebesroman) (German Edition)
nichts mehr hören. Geh einfach und amüsiere dich.«
In Coles Innerstem kämpften unterschiedliche Gefühle um die Oberhand. Zum einen war da die Wut, über Eyleens bockiges Verhalten. Verstand sie denn nicht, dass er es nur gut meinte? Zum anderen gab es auch noch Unsicherheit und die Angst, dass er sie schon wieder verlieren könnte.
Er begriff, dass es nichts brachte, Eyleen von seinen ehrenhaften Absichten überzeugen zu wollen. Er kannte sie mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass sie dann völlig auf stur schalten würde.
Also schlug er den Weg ein, den er für erfolgversprechender hielt, und gab den reuigen Sünder.
»Es tut mir leid«, bat er sie leise um Verzeihung. »Ich habe wieder mal Bockmist gebaut, weil ich nicht nachgedacht habe.«
Eyleen musterte ihn eindringlich.
»Ich weiß nicht, was ich mit dir machen soll«, erklärte sie und klang um einiges sanfter als zuvor.
Cole schöpfte neue Hoffnung.
»Ich habe mittlerweile begriffen, dass ich es mit meiner Fürsorge Theresa gegenüber übertrieben habe, aber wie hättest du an meiner Stelle gehandelt? Hätte ich ihren Anruf einfach ignorieren sollen und damit riskieren, dass sie sich wirklich etwas antut?«
»Du hättest schon viel früher dafür sorgen müssen, dass sie Hilfe von einem Experten bekommt«, erklärte Eyleen ernst.
Er nickte.
»Du hast recht«, sagte er geknickt. »Vielleicht wäre ich Theresa gegenüber konsequenter gewesen, wenn ich mich jemandem anvertraut hätte, der mir seine Sichtweise darlegt, so wie du es getan hast.«
»Aber Adam wusste doch Bescheid. Hast du denn niemals mit ihm über alles geredet?«
Cole fuhr sich mit der Hand durchs Haar und atmete tief durch.
»Er wusste nur das Nötigste. Anfangs hat er oft versucht, mit mir darüber zu sprechen, aber ich habe immer abgewiegelt und ihm erklärt, dass es ihn nichts angeht. Irgendwann hat er schließlich aufgegeben und nicht mehr gefragt.«
»Und wie soll es jetzt weitergehen? Mit Theresa meine ich?«, erkundigte sie sich unsicher.
Cole musterte Eyleen, die ihn mit großen Augen erwartungsvoll anblickte. In diesem Moment sah sie so zerbrechlich und hilflos aus, dass er sie am liebsten in die Arme genommen hätte, aber damit würde er sie erneut verschrecken.
Er schob die Hände in die Taschen seiner Jeans, um nicht doch noch der Versuchung nachzugeben.
»Ich habe mit ihr gesprochen und sie sieht ein, dass sie professionelle Hilfe benötigt. Ich habe ihr alles von uns erzählt und sie hat sich für mich gefreut. Sie wollte dich gerne persönlich kennenlernen, deshalb habe ich meine Beziehungen spielen lassen und noch eine Karte für diese Party bekommen. Ich dachte, wenn du dich erst einmal mit ihr unterhalten hast und siehst, was für ein Mensch sie ist, wirst du verstehen, dass es keinen Grund gibt, auf sie eifersüchtig zu sein.«
Cole sah Eyleen abwartend an, doch sie machte keine Anstalten, irgendeine Gefühlsregung zu zeigen. Also fuhr er fort: »Du bist jetzt ein Teil meines Lebens, aber Theresa gehört auch irgendwie dazu. Ich kann die Vergangenheit nicht ungeschehen machen, obwohl ich alles dafür geben würde, wenn ich es könnte. Sie ist eine gute Freundin, die hin und wieder meine Hilfe braucht, doch du bist der Mittelpunkt meines Lebens. Würdest du mich vor die Entscheidung stellen, würde meine Wahl selbstverständlich auf dich fallen, aber ich hoffe inständig, dass du das nicht von mir verlangst«, sagte er leise.
Cole hatte keine Ahnung, was Eyleen dachte. Ihre Miene war verschlossen und sie sah nachdenklich zu Boden. Er hatte Angst, dass er sich gerade auf sehr dünnem Eis bewegte und sie ihm eine Antwort geben könnte, die ihm nicht gefallen würde.
Endlich hob Eyleen den Kopf und sah ihm direkt in die Augen. Jeder Muskel in Coles Körper spannte sich an, als er auf ihre Worte wartete.
»Irgendwie komme ich mir gerade ziemlich schäbig vor«, gestand sie.
Cole hob eine Braue und sah sie verblüfft an. Mit allem hatte er gerechnet aber nicht damit, dass sie sich schäbig vorkam.
»Weshalb?«, erkundigte er sich neugierig.
Sie rang unbeholfen die Hände.
»Du hast es nur gut gemeint und ich bin völlig ausgeflippt. Ich habe mich in deine Lage versetzt und mir vorgestellt, dass mir das passiert wäre, was du erleben musstest«, begann sie und legte die Stirn in tiefe Falten.
»Und?«, hakte er nach.
»Wahrscheinlich hätte ich ähnlich gehandelt, wie du, nur mit dem Unterschied, dass ich Brenda eigenhändig zu einem Psychiater
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