"Seasons of Love" - Der Klang von Regen - Band 2 (Liebesroman) (German Edition)
Wecker und verfluchte die Tatsache, dass sie sich hatte überreden lassen, mit Amber die Schicht zu tauschen. Aber ihre Kollegin hatte so lange gebettelt, bis Eyleen schließlich eingewilligt hatte.
Die Vorstellung, heute Abend arbeiten zu müssen, ließ sie erschaudern. Es dauerte nicht lang, bis der Schlaf sie übermannte und all ihre Sorgen in der Realität zurückblieben.
Pünktlich um drei Uhr nachmittags riss der Wecker sie aus dem Schlaf.
»Oh mein Gott«, stöhnte Eyleen und rieb sich die Stirn. Ihr Kopf hämmerte und der Geschmack in ihrem Mund war widerlich.
Sie zwang sich die Augen zu öffnen, blieb aber noch eine Weile liegen. Eine Viertelstunde später quälte sie sich aus dem Bett, nahm sich saubere Unterwäsche, eine Jeans, ein T-Shirt mit dem Aufdruck der Bar und ein schwarzes Kapuzenshirt.
Als sie über den Flur in Richtung Bad schlenderte, hörte sie aus dem Wohnzimmer Musik.
Scheiße, Cole ist zu Hause.
Da sie noch immer kein gesteigertes Bedürfnis verspürte, auf ihn zu treffen, spurtete sie ins Badezimmer und drehte den Schlüssel im Schloss herum.
Völlig aufgewühlt lehnte sie sich mit dem Rücken gegen die Tür und schloss die Augen.
War sie schon bereit, ihm gegenüberzutreten? Sie hatte keine Antwort auf diese Frage, aber eines wusste sie. Diesmal würde sie nicht wieder weich werden.
Eyleen putzte sich die Zähne länger als üblich, um den fahlen Geschmack loszuwerden. Dann zog sie sich an und schminkte sich.
Bevor sie die Tür öffnete, starrte sie einige Sekunden auf das Holzfurnier. Am Besten, sie würde die Wohnung so schnell wie möglich verlassen und somit ein Aufeinandertreffen mit Cole vermeiden.
Und was dann? Brenda schlief mit Sicherheit und die Sandwichbar war heute geschlossen.
Eyleens Schicht begann erst um achtzehn Uhr, was bedeutete, dass sie noch fast drei Stunden totschlagen musste.
Eigentlich hatte sie sich vorgenommen, in Ruhe einen Kaffee zu trinken und ein wenig vor dem Fernseher herumzulümmeln, bis sie los musste, aber das fiel ja jetzt ins Wasser.
»Arschloch«, murmelte sie und schickte einen vernichtenden Blick durch die Tür, hinüber zum Wohnzimmer.
Plötzlich hellte sich ihre Miene auf und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Sie würde einfach schon jetzt zur Bar fahren und etwas Zeit mit Graham verbringen.
Mit neuem Elan schloss sie die Tür auf und trat hinaus, wo sie direkt in Cole hineinlief, der mit verschränkten Armen vor der Tür stand.
»Wir müssen uns unterhalten«, sagte er ernst.
Sofort flackerte in Eyleen erneut die Wut auf. Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein.
»Da muss ich dich leider enttäuschen«, entgegnete sie knapp und huschte an ihm vorbei in ihr Zimmer. Doch ehe sie die Tür schließen konnte, war auch Cole in den Raum getreten und funkelte sie zornig an.
»Ich würde gerne wissen, was gestern in dich gefahren ist?«
Eyleen, die gerade eine Jeans vom Boden aufgehoben hatte, wirbelte herum.
»Und ich würde gerne wissen, ob man als Arschloch geboren wird, oder ob du dir das hart antrainiert hast.«
Cole machte einen Schritt auf sie zu, hielt jedoch sofort inne, als Eyleen warnend die Hand hob. Mit erheblich sanfterer Stimme sagte er:
»Ich dachte, wir hätten gestern Nacht alles geklärt. Warum hast du mir nicht einfach gesagt, dass du Theresa nicht kennenlernen möchtest, anstatt sie in meiner Abwesenheit so zu beschimpfen?«
Eyleen öffnete den Mund, war aber zu geschockt, um etwas zu sagen. Er glaubte dieser Kuh tatsächlich jede ihrer Lügen.
»Vorschlag meinerseits«, begann sie. »Du verschwindest jetzt aus meinem Zimmer und nervst mich nicht mehr mit deinem verlogenen Flittchen. Im Gegenzug versichere ich dir, dass ich mir umgehend eine neue Bleibe suche und du mich bald los bist.«
Cole sah sie entgeistert an.
»Habe ich was verpasst? Du kannst doch nicht jedes Mal davonrennen, wenn etwas nicht so läuft, wie du es dir vorgestellt hast. Du hast Mist gebaut und solltest das wieder in Ordnung bringen. Theresa war völlig durch den Wind. Ich finde, du solltest dich bei ihr entschuldigen.«
Jetzt war es Eyleen, die Cole fassungslos anstarrte. Sie hätte ihm sagen können, was gestern im Club wirklich geschehen war, doch was hätte das geändert?
Cole hatte Theresa auf Anhieb geglaubt, ohne sich überhaupt erst einmal Eyleens Version anzuhören. Und dabei hatte er kurz vorher versichert, dass er sie wählen würde, wenn er sich entscheiden müsste.
»Verlogenes Arschloch«, zischte sie
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