"Seasons of Love" - Der Klang von Regen - Band 2 (Liebesroman) (German Edition)
benommen hatte, aber sie war keineswegs am Boden zerstört. Vielmehr war Eyleen stinksauer auf ihn.
Sie hatte dieses Auf und Ab endgültig satt. Vor ihrer Beziehung war ihr Leben zwar relativ langweilig gewesen, aber niemand hatte sie permanent verletzt, sodass sie sich laufend schlecht fühlte. Doch damit war jetzt Schluss.
Was hatte Cole vor nicht einmal einer Stunde auf der Damentoilette zu ihr gesagt?
Würdest du mich vor die Entscheidung stellen, würde meine Wahl selbstverständlich auf dich fallen.
Von wegen. Sobald dieser Kerl den Mund aufmachte, kamen nur Lügen heraus. Und der gute Sex mit ihm war diesen ganzen Ärger nicht wert.
»Geht es dir gut?«, erkundigte sich Brenda unsicher, der Eyleens verbissener Gesichtsausdruck nicht entgangen war.
Sie sah auf.
»Mir geht es prima«, antwortete sie lächelnd und Brendas Blick wurde noch ein wenig sorgenvoller. »Ich bin zwar verletzt und auch traurig, aber diese Gefühle sind nur ein Bruchteil von der Wut, die ich empfinde. Mit dieser Aktion heute hat er es sich ein für alle Mal verscherzt. Ich werde mir eine eigene Wohnung suchen und diesen Typen aus meinem Leben und meinen Gedanken streichen. Soll er doch mit dieser Tussi glücklich werden«, entschied sie resolut und nickte, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen.
»Wow, du scheinst es diesmal echt ernst zu meinen.« Brenda schien sichtlich verblüfft über Eyleens Entschlossenheit.
»Worauf du Gift nehmen kannst«, entgegnete sie mit bedeutungsvoller Miene.
»Willst du heute bei uns übernachten?«, schlug Brenda vor.
Eyleen schüttelte den Kopf.
»Nein, ich werde nicht mehr weglaufen, nur weil er mir wieder einmal wehgetan hat.«
»Soll ich Adam Bescheid sagen, dass wir gehen?«
»Auf gar keinen Fall. Jetzt wird gefeiert. Ich lasse mir doch von Cole nicht die Stimmung versauen.«
Brenda musterte ihre Freundin bekümmert.
»Und du bist wirklich sicher, dass es dir gut geht?«
»Ja, verdammt, ich habe mich noch nie besser gefühlt«, herrschte Eyleen sie an und stand auf. »Los, lass uns tanzen!«
Kapitel 10
Als Eyleen nach Hause kam, wurde es bereits hell. Sie schloss die Wohnungstür auf und trat leise in den Flur. Gurke kam laut schimpfend auf sie zugeeilt und strich Eyleen um die Beine.
Wie es schien, war Cole nicht hier, denn sonst hätte er den Kater mit in sein Zimmer genommen.
»Ist auch besser so«, murmelte sie finster. Das Letzte, was sie jetzt wollte, war ihn zu sehen und sich weitere Lügen anzuhören.
Wahrscheinlich war er bei Theresa, diesem intriganten Miststück. Bei der Vorstellung, dass er tatsächlich bei ihr war, zog sich ihr Herz schmerzlich zusammen.
Hör auf damit , schalt sie sich selbst in Gedanken. Eine Zeit lang hatte die Wut über Coles Verhalten sie stark sein lassen, aber dann hatte sich doch noch der Schmerz in den Vordergrund gedrängelt. Jetzt fühlte sie sich wieder, wie so oft in letzter Zeit.
»Verdammter Cole«, murmelte sie, während sie in ihr Zimmer schlich. Sie hatte geglaubt, sie könne auch weiterhin hier wohnen und die Nähe zu Cole würde ihr nichts ausmachen, aber da hatte sie sich gründlich getäuscht.
Eyleen musste so schnell wie möglich eine eigene Bleibe finden, damit sie endlich mit dem Thema abschließen konnte. Das war unmöglich, wenn Cole tagtäglich um sie herumtänzeln würde.
Als sie die Tür öffnete und das Licht anknipste, fiel ihr Blick auf den Kleiderberg auf ihrem Bett und sie schnaubte genervt.
»Das habe ich ja total vergessen«, murrte sie. Eyleen fühlte sich viel zu ausgelaugt, um jetzt noch eine große Aufräum-Aktion zu starten. Kurzerhand fegte sie die Klamotten mit einigen Handbewegungen vom Bett, sodass der halbe Fußboden mit ihren Kleidungsstücken übersät war.
»Viel besser«, entschied sie nach einem kurzen Blick auf ihr Bett, das jetzt einladend leer vor ihr stand. Sie griff sich ihren Schlafanzug, stolperte fast über eine Jeans und marschierte nach draußen.
Auf dem Weg ins Bad warf sie dem fetten Kater eine große Handvoll Trockenfutter in die Schüssel und ging anschließend unter die Dusche.
Obwohl sie sich fest vorgenommen hatte, keine Träne mehr für Cole zu vergießen, begann sie zu weinen.
Hätte sie vorher gewusst, wie sehr er ihre Gefühlswelt ins Schwanken brachte, hätte sie sich niemals auf ihn eingelassen.
Todtraurig und hundemüde schlurfte sie zurück in ihr Zimmer und schloss sicherheitshalber die Tür von innen ab. Dann legte sie sich in ihr Bett, stellte ihren
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