"Seasons of Love" - Der Klang von Regen - Band 2 (Liebesroman) (German Edition)
gerade dabei war, seine Jacke überzuziehen, hielt bei ihren Worten inne und sah sie an.
»Was hast du gesagt?«, erkundigte er sich.
Eyleen schüttelte lächelnd den Kopf.
»Nichts, ich habe nur einmal wieder laut gedacht«, gab sie zu.
Graham nickte, als hätte er diese Antwort erwartet und zog den Reißverschluss seiner Jacke zu.
Eyleen griff in ihre Jackentasche und ertastete ihr Handy. Sie erinnerte sich, dass sie es ausgeschaltet hatte. Bestimmt hatte Brenda schon mehrmals probiert, sie zu erreichen.
Bei dem Gedanken, dass ihre Freundin sich Sorgen machen könnte, schnürte sich ihr Magen zusammen. Sie war versucht, das Telefon wieder einzuschalten, entschied sich jedoch dagegen.
Sie hatte Angst, dass womöglich auch Cole angerufen hatte. Seine Nummer auf dem Display zu sehen, könnte sie jetzt nicht ertragen, und solange sie ihr Handy nicht einschaltete, müsste sie sich nicht mit diesem Gedanken auseinandersetzen.
Graham schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln.
»Können wir?«
»Von mir aus gerne«, antwortete sie und folgte Graham durch die Bar.
Als sie ins Freie traten, machte Eyleen ein paar tiefe Atemzüge und sofort fühlte sie sich besser. Sie warf einen Blick in den Nachthimmel. Es schneite noch immer.
Sie konnte sich nicht erinnern, wann es das letzte Mal am Heiligabend geschneit hatte. Es hätte ein perfektes Weihnachtsfest werden können. Stattdessen war es die reinste Katastrophe geworden.
Graham hielt Eyleen auffordernd den Arm entgegen. Sie lächelte und hakte sich bei ihm ein.
Cole
Cole hatte fast fünf Minuten gegen die schwere Eingangstür der Bar gehämmert, doch niemand hatte geöffnet. Nun stand er da, die Hände in den Taschen und sah sich um.
Er war fest davon ausgegangen, dass Eyleen hierher gefahren war, aber anscheinend hatte er sich geirrt. Doch wo war sie dann? Der Gedanke, dass sie mitten in der Nacht irgendwo durch dunkle Straßen irrte, machte ihn schier verrückt.
Er zog sein Handy aus der Tasche und drückte die Kurzwahl für Eyleens Nummer. Sein Herzschlag beschleunigte sich, als er sich das Telefon ans Ohr hielt und lauschte.
Wie schon bei seinen unzähligen Versuchen zuvor schaltete sich auch jetzt die Mailbox ein. Da er ihr bereits mehrere Nachrichten hinterlassen hatte, legte er wieder auf.
Er sah auf die Uhr. Fast drei Uhr. Wo, verdammt noch mal, steckte Eyleen?
Er rief das Adressbuch auf und klickte sich durch die Namen, bis er endlich Brendas Handynummer auf dem Display sah.
Unter normalen Umständen würde er es nicht wagen, jemanden um diese Zeit anzurufen, aber das hier war eindeutig ein Notfall.
Außerdem war er sich sicher, dass Brenda noch wach war. Solange sie nicht wusste, was mit ihrer besten Freundin war, würde sie kein Auge zumachen können.
Vielleicht hatte Eyleen sich in der Zwischenzeit bei Brenda gemeldet oder war womöglich bei ihr.
Schon nach dem ersten Freizeichen meldete sich Brenda.
»Hast du Eyleen gefunden?«, erkundigte sie sich mit angespannter Stimme.
Cole schloss die Augen. Eyleen hatte sich also nicht bei Brenda gemeldet.
»Nein. Ich stehe vor der Bar, aber hier scheint sie nicht zu sein«, erklärte er niedergeschlagen.
Brenda stieß scharf die Luft aus.
»Ich mache mir wirklich große Sorgen«, gab sie zu.
»Hast du eine Idee, wo ich noch nach ihr suchen könnte?«, wollte Cole wissen.
»Ich bin fest davon ausgegangen, dass sie in der Bar ist. Hast du Graham dort angetroffen?«
»Nein, ich hab eine halbe Ewigkeit gegen die Tür gehämmert, aber niemand hat geöffnet.«
»Vielleicht ist sie dort, öffnet dir aber nicht, weil sie dich nicht sehen will?«, mutmaßte Brenda. »Bei dem, was du ihr angetan hast, würde es mich nicht wundern«, fügte sie hinzu und klang mit einem Mal wieder unterkühlt.
»Ich weiß selbst, dass ich Scheiße gebaut habe«, knurrte Cole. »Wir sollten uns jetzt aber darauf konzentrieren, Eyleen zu finden. Danach kannst du mir Vorhaltungen machen, solange du willst.«
»Du hast recht«, flüsterte Brenda kaum hörbar. Die Kälte war aus ihrer Stimme verschwunden.
»Tu mir einen Gefallen«, bat er sie. »Wenn sie sich bei dir meldet, ruf mich sofort an.«
Brenda schwieg einen langen Moment und Cole hatte schon die Befürchtung, sie hätte aufgelegt, doch dann hörte er ein Seufzen.
»Okay, aber das Gleiche gilt für dich. Wenn du etwas von ihr hörst oder sie findest, meldest du dich umgehend bei mir. Ich kann sowieso nicht schlafen.«
»Klar«,
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