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Sebastian

Sebastian

Titel: Sebastian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Bewohner des Pfuhls einen Kreis um ihn - und keiner von ihnen sah so aus, als sei er geneigt, die Neuankömmlinge freundlich willkommen zu heißen.
    Als er auf den Wagen zueilte, hörte er, wie der Fahrer mit lauter Stimme sagte: »Hooja! Sieht so aus, als wären wir falsch abgebogen, Jungs. Jawohl, sieht so aus, als ob ich mich verfahren hätte und falsch abgebogen bin.«
    Tageslicht, dachte Sebastian, was macht der denn hier?
    Teaser trat vor, sein selbstgefälliges Grinsen war fast schon bösartig. »Niemand kommt durch einen Fehler in den Pfuhl.«
    »Der Pfuhl!« Der Mann zitterte. »Wächter und Wahrer!«
    »Was ist in dem Wagen, Bauerntrottel?«, fragte Teaser.
    »Sein Name ist William Farmer, und er ist kein Bauerntrottel«, sagte Sebastian und trat vor. »Es besteht kein Grund, hier etwas vorzutäuschen.«
    William musterte ihn. »Ich kenne dich.«
    Sebastian nickte. »Du hast mich in die Stadt der Zauberer mitgenommen.«
    »Stimmt, ja. Stimmt. Wenn du diesen freundlichen Herren einfach erklären könntest, dass -«
    »Wart ihr lange unterwegs?«
    William zögerte, dann nickte er.
    »Dann macht Pause und ruht euch ein wenig aus. Wir können den Pferden im Moment kein Futter anbieten, aber wir können einen Eimer Wasser holen.«
    »Das wäre sehr freundlich.«
    »Ihr Jungs steigt jetzt mal ab«, sagte Sebastian. Er erkannte den harten Ausdruck in ihren Augen, diese Mischung aus Arroganz und Angst. In ihrem Alter hatte er ihn oft genug im Spiegel gesehen.
    Der Junge auf dem Fahrersitz öffnete den Mund, um etwas zu sagen, von dem Sebastian sicher war, dass es ihn in Schwierigkeiten bringen würde, aber William Farmer legte ihm eine Hand auf den Arm und sagte einfach: »Benimm dich.«
    Der Bauer zog die Bremse an und kletterte vom Wagen. Nach einem Moment des Zögerns folgte der Junge ihm.
    »Teaser«, sagte Sebastian, während er vorsichtig um die Pferde herumging, »leiste den Jungen Gesellschaft und sorge dafür, dass sie etwas zu essen bekommen.« Er richtete seine Aufmerksamkeit auf den Bauern. »Du kommst mit mir.«
    Als der Kreis sich teilte, um sie durchzulassen, fragte er: »Ist es dort, wo ihr herkommt, Morgen?«
    »Schon nach Mittag«, antwortete William.
    »Das Frühstück ist die erste Mahlzeit des Tages«, meinte Lynnea eifrig und schloss zu ihnen auf. »Also kannst du trotzdem Eier mit Speck essen. Wenn Philo die nötigen Zutaten hat.«
    Philo erreichte den Tisch gleichzeitig mit ihnen - und gerade rechtzeitig, um diese Bemerkung zu hören. »Er will Eier mit Speck?«
    »Will er«, sagte Lynnea.
    Philo starrte Sebastian finster an.
    »Warum helfe ich dir nicht einfach?«, sagte Lynnea mit einem strahlenden Lächeln.
    Philo starrte Sebastian weiter an. »Wenn der Mann anfängt, wählerisch zu werden, wenn es darum geht, was man ihm vorsetzt, braucht er wohl seinen eigenen Koch.«
    »Ich habe nicht gesagt …« Weil Lynnea und Philo bereits auf dem Weg in die Küche waren und er nur noch zu ihren Rücken sprach, drehte er sich zu William um. »Ich habe nicht gesagt, dass ich unbedingt Eier mit Speck möchte.«
    William lächelte ihn mitfühlend an, aber in seinen Augen blitzte es auf. »Alle guten Frauen sind ein bisschen aufsässig und dickköpfig.«
    »Sind sie das?«, fragte Sebastian säuerlich.
    »Sind sie. Das erzählt mir jedenfalls meine liebe Frau oft genug.«
    Er lachte, weil die einzige Alternative darin bestand, seinen Kopf auf den Tisch zu schlagen. Er zog einen Stuhl heran und setzte sich so hin, dass er ein Auge auf die Straße haben konnte. »Da wir das jetzt geklärt hätten, was führt dich hierher?«
    William ließ seinen massigen Körper auf einen Stuhl an der anderen Seite des Tisches nieder. »Hatte nicht vor, hierher zu kommen. Ich wusste nicht, dass wir hier enden würden. Aber -« Er hielt inne, als Lynnea sich ihnen näherte und zwei Tassen Kaffee, Zucker und Sahne auf den Tisch stellte.
    »Außer Kaffee gibt es hier nicht viel für Jungen in ihrem Alter«, sagte Lynnea und deutete auf die anderen Tassen auf ihrem Tablett. »Ich hoffe, das ist in Ordnung.«
    »Die trinken, was man ihnen hinstellt«, antwortete William.
    »Aber sie sind zu jung um Whisky oder Bier zu bekommen«, erwiderte Lynnea streng.
    Sebastian strich mit dem Finger über ihr Handgelenk. »Sag einem Jungen nie, er sei zu jung für Whisky oder Bier. Er wird dir beweisen wollen, dass du Unrecht hast und trinken, bis ihm schlecht wird.«
    »Ich habe nicht vor, ihnen etwas Derartiges zu sagen. Sie bekommen

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