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Sebastian

Sebastian

Titel: Sebastian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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und das ganze Fenster herausgehoben. An der Stelle, an der es gewesen war, entstand nie ein Loch in der Wand, und jedes Mal, wenn ich es gegen eine Wand drückte, erschien eine Öffnung, die genau die richtige Größe für das Fenster hatte.
    Aber Lynnea hat immer wieder gesagt, es sei nicht dort, wo es sein sollte. Dann wollte sie von mir, dass ich es an eine Innenwand halte. Ich habe ihr gesagt, dass wir außer der Person im Nebenzimmer nichts sehen würden, aber es war ihr Traum und ich nur der Arbeiter, also tat ich, was mir gesagt wurde.«
    Nadia legte den Kopf schief. »Und habt ihr in den nächsten Raum gesehen?«
    »Nein«, erwiderte er leise. »Ich konnte gar nichts sehen. Das Fenster war erfüllt von Sonnenlicht. Der ganze Raum war in Licht getaucht. Und als ich mich zu Lynnea umdrehte, war es Glorianna, die da stand.  Sie lächelte und sagte: ›Ja. Jetzt ist alles, wo es hingehört. ‹«
    Er griff über den Tisch, nahm ihr Weinglas und trank es zur Hälfte aus. »Ich weiß nicht, was es bedeutet, oder warum ich es dir überhaupt erzählt habe.«
    »Ich weiß, warum du es mir erzählt hast«, antwortete Nadia sanft. »Du glaubst an Glorianna - und du vertraust Belladonna. Ich werde alles daran setzen, mein Vertrauen zurückzugewinnen.«
    Sebastian schob seinen Stuhl zurück. »Komm mit. Teaser hatte genug Zeit, Jeb bis zu den Fußspitzen erröten zu lassen, und ich glaube, es ist das Beste, wenn ihr nach Hause zurückkehrt. Und zu Hause bleibt.«
    Nadia erzitterte. »Du hältst mich für eine Gefahr, nicht wahr?«
    »Ich glaube, du bist vergiftet worden.« Er klopfte leicht an seine Brust. »Hier drin.«
    Er hatte recht. Sie konnte die Resonanz seiner Worte spüren und wusste, dass er recht hatte.
    »Ja, wir sollten zurückgehen.« Sie straffte die Schultern. »Und der Spaziergang wird mir gut tun.«
    Sebastian legte ihr einen Arm und die Schulter. »Das ist zu dumm, weil ihr nämlich auf Dämonenrädern zurückfahren werdet.«
    »Dämonen … Oh, nein ich …«
    Ohne auf ihren Protest zu achten, rief er Teaser und Jeb herüber, gab ihr einen Augenblick, um sich von Lynnea zu verabschieden und ließ sie hinter sich auf einem Gefährt aufsteigen, das von einem Dämon mit vielen scharfen Zähnen und bösartig gekrümmten Klauen angetrieben wurde.
    Auf der Hauptstraße des Pfuhls war es nicht allzu schlimm, aber als sie erst einmal den Schotterweg erreicht hatten, der zum Cottage führte …
    »Du kannst jetzt loslassen, Tante Nadia.«
    Dieser Meinung war er jedenfalls. Sie fühlte, wie er  ihre Hände tätschelte und versuchte, ihre Fäuste zu öffnen, mit denen sie sich in Todesangst an seinem Hemd festklammerte.
    »Wir bewegen uns nicht mehr.«
    »Dann warte ich jetzt einfach darauf, dass meine Eingeweide mich wieder einholen.«
    Sebastian lachte. Der unverschämte Junge lachte einfach. Das ärgerte sie so sehr, dass sie es schaffte, sein Hemd loszulassen und von dem Rad zu steigen.
    Jeb, bemerkte sie, sah keineswegs mitgenommen aus. Sie konnte ihn nicht deutlich erkennen, da einzig die Sterne die Nacht erhellten, aber er rieb sich das Kinn, wie er es immer tat, wenn etwas sein Interesse geweckt hatte.
    Teaser grinste Jeb an und legte den Kopf schief.
    »Ich werde darüber nachdenken«, sagte Jeb. Er ging zu ihr hinüber und umfasste ihren Ellbogen mit einer seiner großen, starken Hände. »Komm mit, Schatz. Wenn wir zu Hause sind, mache ich dir eine Tasse Tee, und du kannst dich ein wenig hinlegen.«
    »Sprich nicht mit mir, als sei ich alt und gebrechlich«, fuhr Nadia ihn an. Da die Dämonenräder sie bis an den Rand des Waldes hinter Sebastians Cottage gebracht hatten, war es nicht mehr als ein Fußmarsch von wenigen Minuten, bis sie zu Hause sein würde.
    Sie drehte sich zu Sebastian um. »Wenn du mich das nächste Mal besuchen kommst, hoffe ich, dass Sparky dir auf den Kopf macht.«
    Jebs unterdrücktes Lachen konnte Sebastians Gestammel nicht übertönen. Damit ging es ihr schon wieder besser, also hakte sie sich bei Jeb ein, und die beiden folgten dem Pfad, der sie nach Hause bringen würde.
     Sebastian starrte auf den dunklen Waldpfad und verspürte einen Stich im Herzen.
    »Möchtest du nach dem Cottage sehen, wenn wir schon hier sind?«, fragte Teaser.
    Er schüttelte den Kopf. »Es ist niemand hier gewesen.« Dessen war er sich sicher, weil er jeden Tag am Cottage vorbeischaute, wenn er die Brücken überprüfte, die in den Pfuhl führten. »Lass uns zurückfahren.«
    »Jeb hat gesagt, er

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