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Sebastian

Sebastian

Titel: Sebastian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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damit er die höhnische Botschaft an einen anderen Ort trug. An irgendeinen anderen Ort.
    Als sie Schritte auf die Bank zukommen hörte, löste sie den Blick nicht von Teich. Sie wartete, bis Lee sich neben ihr auf die Bank gesetzt hatte, dann reichte sie ihm die Nachricht.
    »Sebastian würde nicht wollen, dass du ihn rettest, nicht, wenn es bedeutet, dich in Reichweite des Rates zu bringen«, sagte Lee, nachdem er die Botschaft gelesen hatte.
    »Das ist nicht Sebastians Entscheidung.«
    »Es ist eine Falle. Er ist der Köder. Das weißt du.«
    »Ich weiß.« Könnte sie es tun? War sie stark genug? Worüber sie nachdachte, war noch nie versucht worden, also hätten die Zauberer keinen Anlass, es für möglich zu halten, geschweige denn, zu glauben, es könnte eine Gefahr für sie darstellen. Es würde auch bedeuten, die Dinge in Bewegung zu setzen und Sebastians Leben dann in die Hände einer anderen zu legen, aber die Stärke und der Mut waren vorhanden, vorausgesetzt Lynneas Entschluss geriet nicht ins Wanken, wenn es soweit war. Und Lynnea würde die Entscheidung treffen müssen. Jeder Schritt auf dieser Reise würde Lynneas Entscheidung sein müssen. Aber sie könnte es schaffen und ihr somit die Freiheit geben, Gerechtigkeit für die Herzen anderer zu suchen - und sich um die Zauberer zu kümmern.
    Sie sah ihren Bruder an. »Wirst du uns helfen, Lee?«
    Er legte eine Hand auf ihre. »Immer.«
    »Dann haben wir einiges zu erledigen. Sprich mit Teaser. Finde heraus was du kannst, darüber, wo Sebastian hingegangen ist, als er den Pfuhl mit dem Zauberer verlassen hat. Wir müssen die Brücke finden, die meine Landschaften mit der Stadt der Zauberer verbindet. Und dann müssen wir den Zauberern eine Nachricht zukommen lassen.«
    »Glorianna … es ist eine Falle. Deshalb wollten sie Sebastian.«
    »Es ist eine Falle«, stimmte sie zu. »Aber Sebastian ist nicht der Köder.«
     

Kapitel Vierundzwanzig
    Glorianna sah zu, wie Lee zum Dank die Hand hob, als die Dämonenräder zurück in den Pfuhl rasten.
    »Gut«, sagte er, »das hat sich Sebastian wirklich schlau ausgedacht, die Dämonenräder zu bitten, in dieser Landschaft zu warten, um uns zu zeigen, wo die Brücke liegt.«
    Sie rümpfte die Nase, denn irgendwie erschien es ihr angebracht, ungehalten zu sein. »Ich bin mir sicher, er hat ihnen nicht gesagt, dass es in Ordnung ist, die Wasserpferde zu jagen.«
    »Die Kleinen haben sie nicht gejagt. Das haben sie dir ausdrücklich noch einmal gesagt.«
    »Oh. Aha. Das ändert natürlich alles. Oder?« Letzteres fragte sie, weil Lee sie angrinste.
    »Wir zanken uns.«
    »Tun wir nicht.«
    »Tun wir doch.«
    »Tun wir -« Sie brach ab. Sie fühlte sich immer, als sei sie zehn Jahre alt, wenn sie eine solche Streiterei begannen. »Vielleicht. Und was, wenn?«
    »Wir zanken nur, wenn etwas Schlimmes geschehen ist und wir wissen, dass alles wieder gut wird. Also ist deine Idee vielleicht doch gar nicht so verrückt.«
    »Sie ist nicht verrückt.« Riskant, sicher. Und gefährlich, wenn es nicht so lief, wie sie es sich gedacht hatte. Aber nicht verrückt. »Warum hast du den Dämonenrädern gesagt, sie könnten uns hier alleine lassen?« Mit einer ausladenden Geste deutete sie auf die Baumgruppe.
    »Weil ich die Brücke spüren kann.« Lee wandte sich in westliche Richtung und sprach über die Schulter weiter. »Und ich habe mir gedacht, du bekommst ein besseres Gefühl für das Land, wenn wir zu Fuß weitergehen, und dass du uns früher warnen kannst, sollte der Weltenfresser ein paar unangenehme Überraschungen in dieser Landschaft hinterlassen haben.«
    Da sie den versteckten Ankerpunkt des Weltenfressers in der Landschaft der Wasserpferde nicht gefunden hatten und unangenehme Überraschungen recht wahrscheinlich waren, beeilte sie sich, zu Lee aufzuschließen und sich bei ihm einzuhaken - sowohl als Zeichen schwesterlicher Zuneigung als auch weil sie sich beide, wenn Gefahr drohte, in einem Wimpernschlag in ihre Gärten versetzen konnte, solange sie ihn berührte.
    »Weißt du noch, als Mutter einmal eine ganze Woche krank war?«, fragte Glorianna.
    »Ich erinnere mich.« Lee lächelte. »Ich war ungefähr neun und du warst elf.«
    Sie nickte. »Die Nachbarn brachten ihr Suppe und Fleischbrühe, aber wir haben uns so ziemlich alleine durchgeschlagen - und mit meinen Kochkünsten überlebt.«
    »Du bist zum Metzger und zum Lebensmittelhändler gegangen, um etwas zu essen zu kaufen -«
    »- und du hast den Schlitten

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