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Sebastian

Sebastian

Titel: Sebastian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Korb und zuckte zusammen - eine vollkommen verständliche Reaktion darauf, etwas, das normalerweise die Form eines Penis hatte, in Stücke geschnitten zu sehen.
    Da sie zögerte, nahm er ein Stück Brot, tauchte es in den Käse und bedeutete ihr dann, das Gleiche zu tun. »Vorsicht. Der Käse ist heiß.«
    Sie nahm eine Penisspitze aus dem Korb. Oh, sie hatte keine Ahnung was es war, würde die Form sicher nicht mit einem männlichen Glied in Verbindung bringen, aber als er ihr dabei zusah, wie sie die Spitze in den Käse tauchte, hatte er plötzlich das Gefühl, seine Hose sei zu eng - und sein Herz klopfte heftig, als sie ihre Zunge hervorschnellen ließ, um den heruntertropfenden Käse aufzufangen. Und als sie auf die Spitze blies, um den Käse so abzukühlen, dass man ihn essen konnte, dachte er, seine Haut würde in Flammen stehen.
    Sie hatte keine Ahnung, was sie da tat - und es brachte ihn um den Verstand.
    »Das ist lecker«, sagte sie und nahm sich noch ein Stück.
    Schnell steckte er sein eigenes Stück Brot mit Käse in den Mund, um zu verhindern, dass er etwas Erotisches, Suggestives, Anzügliches von sich gab. Etwas, aus dem seine Verzweiflung sprach.
    Wie sollte er denken können, wenn sein Penis pulsierte und sein Gehirn nicht darüber hinwegkam, wie sich ihr Mund um das Stück Brot schloss, wie sich ihre Lippen um seinen -
    Applaus von den anderen Tischen ließ sie beide aufschrecken. Lynnea wollte sich auf dem Stuhl herumdrehen, um zu sehen, weshalb die Leute klatschten, aber Philo war zurückgekommen und versperrte ihr die Sicht, als er einen Teller auf den Tisch stellte.
    »Passend zur Spezialität des Hauses«, sagte Philo. »Titten Surprise.«
    »Was?« Lynnea hielt schützend die Hand vor die Brust, als sie auf den Teller starrte.
    »Ähm … ja …« Philo warf Sebastian einen panischen Blick zu.
    Lynnea runzelte die Stirn. »Sie sehen aus wie... Pilze.«
    »Genau«, sagte Philo schnell. »Gefüllte Pilze. Harmlos.«
    Sie betrachtete die Pilze genauer. »Sie sehen wirklich ein bisschen aus wie Titten, oder? Ziemlich rund, aber oben spitz.« Sie nahm einen Pilz und legte ihn auf ihren Teller. Dann griff sie nach einem Stück Brot. »Und wie nennt Ihr das Zeug?«
    Auf Philos Stirn bildeten sich Schweißperlen. »Äh … Phallische Köstlichkeiten.«
    »Was bedeutet ›phallisch‹?«, fragte sie. Dann bekam sie Schluckauf.
    Sebastian schloss die Augen und unterdrückte ein Stöhnen. Sein kleines Häschen war von einem halben Glas Wein sturzbetrunken, und dabei zuzusehen, wie  ihre Hemmungen verschwanden, hinterließ ein sehr seltsames Gefühl in ihm. Er hätte sich darüber freuen sollen, wie einfach es gewesen war. Stattdessen wollte er sie von hier fortbringen, weg von allen schlechten Einflüssen. Was seltsam war, schließlich war er ein Inkubus, und dies war der Sündenpfuhl, und er hatte die Absicht, der schlechteste Einfluss zu sein, dem sie während ihres Aufenthaltes begegnete.
    »Das ist ein Wort, das wohlerzogene Damen nicht kennen«, gab Philo zur Antwort.
    »Oh.« Lynnea starrte das Brot an. »Aber ich bin ein schlechter Mensch, also kann ich das Wort auch sagen. Phalllllisch.«
    Jemand an einem anderen Tisch rief etwas, und als Antwort ergriff Philo die Flucht.
    Sebastian öffnete die Augen und sah Lynnea dabei zu, wie sie das Brot durch den Käse zog - und wusste, dass er in Schwierigkeiten steckte.
    »Iss deinen Pilz«, sagte er. Tageslicht! Jetzt klang er wie ein eingebildeter großer Bruder. Was war mit dem Verlangen zu jagen geschehen, zu verletzen, sie zu verführen?
    »Titten Surprise«, wiederholte sie. Dann begann sie zu kichern.
    Das Geräusch rief in ihm eine Wärme hervor, die ihn verwirrte. Es war, als stünde er plötzlich im Sonnenlicht - und dieser kleine Teil seiner Seele labte sich an ihrem Lachen.
    Danach reizte ihn das Brot plötzlich nicht mehr, und so trank er nur seinen Wein, während er ihr beim Essen zusah.
    Schließlich lehnte sie sich zurück, nahm einen Schluck Wein und sah sich um. »Das hier ist ein seltsamer Ort.«
    Es ist der Sündenpfuhl. »Warum bist du hier, Lynnea?«
    »War nicht geplant. Ich sollte eigentlich zur Schule der  Landschafferinnen fahren, aber Ewan hat mich am Stra ßenrand zurückgelassen und...« Ihr schauderte. »Ich will nicht daran denken. Nicht jetzt.«
    »In Ordnung«, sagte Sebastian beruhigend. »Wir werden nicht darüber sprechen.« Noch nicht. »Erzähl mir, wie du den Pfuhl gefunden hast.«
    »Ich bin über eine Brücke

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