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Sebastian

Sebastian

Titel: Sebastian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Aber jetzt ist Er entkommen. Die Landschaften, die mit Ihm eingeschlossen waren, sind es nicht mehr, und Er hat die Macht, diese Orte mit anderen Landschaften zu verbinden, um Ankerpunkte zu schaffen, von denen aus Er auf Jagd gehen kann. Er wird sich von der Angst nähren, die Er weckt, und so seine Macht über einen Ort stärken, bis alles, was in dieser Landschaft noch leuchtet, das Dunkle der Herzen ist. Bis das Licht so schwach ist, dass die Menschen es nicht einmal mehr in sich selbst entdecken können. Hoffnung, Glückseligkeit, Liebe. All diese Gefühle werden schwinden, bis sie nicht mehr sind, als blasse Erinnerungen.«
    Sebastian füllte sein Glas auf und leerte es gleich wieder zur Hälfte. »Glaubst du, dass dieses … Ding … im Pfuhl auf die Jagd geht?«
    »Ich weiß, dass Er hier war. Er hat versucht, eine Seiner Landschaften in der Gasse zu verankern, in der die Frau getötet wurde. Ich habe diesen Teil des Pfuhls neu gestaltet, als ich gesehen habe, was Er getan hat.«
    Er erzählte ihr, wie die Gasse sich verändert hatte, als er, Teaser und der Bullendämon dort gewesen waren, um sich die Leiche anzusehen. Dann erzählte er ihr von dem anderen Tod in der Landschaft der Wasserpferde.
    »Ich kann verstehen, warum dieser Weltenfresser im Pfuhl jagen würde«, sagte er, als er ihnen den Rest des  Weins einschenkte. »Der Pfuhl ist eine dunkle Landschaft mit vielen Menschen und menschenähnlichen Dämonen auf engstem Raum. Aber warum sollte er ein Wasserpferd umbringen? Diese Dämonen jagen selbst Menschen, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. Würde dieses Ding sie nicht … willkommen heißen?«
    Glorianna schüttelte den Kopf. »Wie die Bullendämonen, die Nachtschwärmer und einige andere sind die Wasserpferde ein dunkler Aspekt Ephemeras - aber ein natürlicher Aspekt. Der Weltenfresser hat sie nicht geschaffen. Er kann sie nicht kontrollieren, also wird Er auch auf sie Jagd machen.« Sie zögerte. »Bleib nicht zu lange vom Pfuhl fort, Sebastian. Tu, was du tun musst, aber bleib nicht zu lange fort.«
    »Warum?« Da war etwas, was sie ihm nicht sagen wollte, aber dies war nicht der Zeitpunkt für Geheimnisse, nicht, wenn sie recht hatte und dieser Weltenfresser in Ephemera auf Jagd war.
    Der Ausdruck in ihren Augen gefiel ihm nicht. Stolz und Bedauern - und beide Gefühle wurden von ihm ausgelöst.
    »Weil du der Anker des Pfuhls bist«, sagte sie schließlich. »Die anderen Bewohner schaffen seine Struktur … aber im Kern ist der Pfuhl, was du in ihm siehst und was du von ihm erwartest. Weil der Pfuhl dein Innerstes widerspiegelt.«
    »Willst du damit sagen, dass ich das Ding in den Pfuhl gelassen habe, damit es hier jagen kann?«
    »Nein. Du hättest Ihn nicht davon abhalten können, den Pfuhl zu betreten. Aber Er kann den Pfuhl nicht verändern, wenn du nicht zulässt, dass er sich verändert.«
    Sebastian lachte trocken. »Mein Wille gegen etwas, das so böse und tödlich ist, dass es die Welt in einen Albtraum verwandeln kann? Glaubst du wirklich, dass ich dafür gewappnet bin?«
    »Du hast es bereits getan«, sagte sie, als er sie ungläubig anstarrte. »Du hast es selbst gesagt, Sebastian. Die Gasse hat sich verändert, wurde zu einer anderen Landschaft, aber du hast es nicht zugelassen. Du hast an dem festgehalten, was die Gasse eigentlich sein sollte und bist so entkommen. Du kannst Ihn nicht davon abhalten, den Pfuhl aufzusuchen. Es gibt jede Menge Brücken, die den Pfuhl mit anderen Landschaften verbinden, die sich nicht in meiner Obhut befinden. Bis diese Übergänge nicht abgerissen sind, kann Er einen Weg hinein finden und kleine Zugangspunkte schaffen. Aber Er kann das Herz des Pfuhls nicht kontrollieren, wenn du an diesem Ort festhältst.«
    Philo. Mr Finch. Teaser. All die anderen Bewohner des Pfuhls. Die Verantwortung für ihr Leben lastete schwer auf seinen Schultern. Mit so etwas hatte er nie gerechnet.
    Dann sah er Glorianna an und erkannte, dass die Bürde, die sie trug, tausendmal schwerer war.
    Er legte seine Hand auf ihre. »Was hast du jetzt vor?«
    Sie seufzte. »Alles, was ich jetzt tun kann, ist an den Landschaften in meiner Obhut festzuhalten und sie zu schützen, so gut ich kann. Lee kann mir dabei helfen - wenn ich ihn erst einmal gefunden habe.«
    Er hörte die Besorgnis in ihrer Stimme. Er versuchte nicht, ihr falschen Trost zu spenden. Nach dem, was sie ihm gerade erzählt hatte, wäre das kein Zeichen der Freundschaft gewesen. Also ließ er einfach seine

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