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Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Titel: Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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Konstellation ein kleines Risiko. Andererseits brauchten sie Wagner nicht wirklich. Laut sagte er: „Voigt wird für Sie sorgen.“
    „Und wer hält Ihnen den Rücken frei? Nein, nein, ich will, dass sie verschwindet. Und ich habe schon eine Idee.“
    Gabriel Sola konnte sich nicht vorstellen, dass Corinna Schwartz sich im Mitarbeiterteil des Geländes herumtreiben oder in den Wirtschaftsgebäuden arbeiten würde. Sie hatte Stil und wusste, anders als Wagner, dass sie damit in die Privatsphäre ihrer Angestellten eindrang. Was ihm Sorgen machte, war der Aspekt der Besichtigungen. Wenn ein potenzieller Investor sich Schloss Abbensen zeigen ließ, um die Machbarkeit für sein Objekt zu prüfen, würde er sich auch und gerade die Versorgungs- und Mitarbeiterbereiche anschauen wollen. „Hm“, sagte er, „was für eine Idee?“
    Wagner sah sich demonstrativ um. Dann neigte er den Kopf und flüsterte: „Sie sorgen für einen kleinen Unfall, und im selben Moment taucht Voigt wie ein Ritter in weißer Rüstung auf, rettet sie und bringt sie zurück nach Berlin.“
    Sola wusste, dass Voigt mehr als ein Auge auf Corinna Schwartz geworfen hatte. Allerdings war er sich nicht sicher, wie sie die Sache sah.
    Wagner rückte noch ein Stückchen näher. „Es wäre gar nicht schlecht, wenn dieser Unfall irgendetwas mit unsachgemäß ausgeführten Metallarbeiten zu tun hätte.“ Er lachte künstlich laut. „So ein Unfall beschleunigt die Behebung von Reklamationen ungemein.“
    „Das ließe sich einrichten“, antwortete Gabriel. So viel Einfallsreichtum hätte er Wagner gar nicht zugetraut.
    „Lenkt das nicht zu viel Aufmerksamkeit auf das Schloss-Hotel und damit auf uns?“
    „Deshalb muss es einen Schuldigen geben, auf den die Presse sich stürzen kann.“
    Sola dachte nach. Das ließe sich einrichten. Auf Baustellen gab es immer Unfallgefahren. „Im hinteren Teil des Geländes könnte sich etwas machen lassen.“ Dabei durfte allerdings nicht der Hauch eines Verdachts entstehen, dass es sich um etwas anderes als einen Unfall handelte. Jedenfalls für die Außenwelt.
    Laut fragte er: „Wie wollen Sie das mit dem Timing hinkriegen?“
    „Darum kümmere ich mich. Bereiten Sie alles vor. Wenn Sie eine Möglichkeit gefunden haben, sagen Sie mir Bescheid, dann vereinbaren wir einen Zeitplan.“
    „Okay“, sagte Sola. „Wann kommt sie?“
    Wagner schaute auf seine Uhr.
    „Noch zwanzig Minuten.“ Er seufzte. „Dann will ich mal. Klingeln Sie mich an, sobald Sie fertig sind. Ich brauche Sie sonst nicht weiter, aber ich denke, Sie haben so genug zu tun.“ Er grinste anzüglich und stolzierte davon.
    Sola blickte hinter ihm her, während Wagner in Richtung Hauptgebäude ging.
    Gar keine schlechte Idee. Ein Unglücksfall.
    Vielleicht sollte er sich gleichzeitig Ähnliches für Lisa Grundberg einfallen lassen.
    Etwas, das wie ein Unfall aussah. Etwas, das hinterher keinen ihrer Kollegen dazu veranlassen würde, hier herumzuschnüffeln und Fragen zu stellen. Sie sollte ahnen, dass Absicht dahintersteckte. Nur so ein Gefühl, beobachtet zu werden. Eine Gänsehaut, ein prüfender Blick über die Schulter. Unsicherheit. Probleme einzuschlafen. Sie würde beginnen, sich zu fürchten und Fehler zu machen. Stress, Überarbeitung, noch mehr Unsicherheit. Beurlaubung. Treffer, versenkt.
    Dafür brauchte er mehr Informationen, über ihren Tagesablauf, ihre Hobbys, ihre Freunde. Und er hatte auch schon eine klare Vorstellung, wie er das bewerkstelligen wollte.
    Langsam ging er zur Einfahrt, um Thomas Steinwand abzufangen. Wagner brauchte ihm in seinem jetzigen Zustand nicht unbedingt zu begegnen. Er witterte sowieso an jeder Ecke eine Verschwörung.
    Sola pflanzte ein Lächeln in sein Gesicht und ging mit ausgestreckter Hand auf Thomas Steinwand zu, der irgendwie gehetzt auf ihn wirkte.
    Umso besser. Fehler entstehen durch Hast.

13
    Alfeld, Dienstag, der 6.9.2011
    Renate Jungclaus hasste es, wenn die Toiletten so aussahen. Benutztes Papier auf dem Boden, eine Lache vor dem Toilettenbecken und Zigarettenstummel im Wasser. Angewidert schloss sie die Tür und ging zur nächsten Kabine. Hier sah es noch schlimmer aus. Eine angetrocknete braune Masse verklebte Brille und Becken.
    Natürlich schoben ihre Kolleginnen die verdreckten Kabinen immer auf die Besucherinnen. Aber Renate war überzeugt, dass die Toiletten auch so aussähen, wenn das Fagus-Werk kein Touristenmagnet mehr wäre.
    Meistens konnte sie es vermeiden, die Toiletten zu

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