Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Titel: Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
Vom Netzwerk:
viele zu Hause sind. Erhöht die Chance, dass jemand etwas Entscheidendes gesehen hat.“
    „Dein Wort in Gottes Gehörgang.“
    Da Markus den leitenden Söhlder Kollegen Rudolf Hansen kannte, erfuhren sie die wichtigsten Details im Stenogrammstil, ohne sich ausweisen zu müssen.
    „Wir haben die Caches regelmäßig überprüft, jede Stunde ist einer von uns losgefahren und hat nachgesehen. Um 7.16 Uhr habe ich persönlich diesen hier gecheckt. Unverdächtig. Um 8.18 Uhr stellte Kommissar Tilg fest, dass der Behälter nicht mehr so lag wie wir ihn ursprünglich vorgefunden hatten. Wir haben die Stelle fotografiert und konnten so genau vergleichen.“
    Er zeigte ihnen Fotoausdrucke. Die Veränderung war eindeutig, und die Zeitstempel auf den Aufnahmen belegten Hansens Darstellungen.
    „Dein Kollege hat die Nerven gehabt, zuerst zu fotografieren und dann nachzuschauen, Chapeau.“
    „Nach dem Knipsen alarmierte er uns. Dabei schaltete er die Videofunktion ein und filmte das Öffnen des Behälters. Ihr könnt euch das Video gern anschauen. Ich lasse es ihn nach Alfeld mailen, okay?“
    „Gute Idee. Er hat eine Hand gefunden?“
    „Die rechte Hand eines Mannes, gepflegt, kurz geschnittene Fingernägel, am Ringfinger der Abdruck eines lange getragenen Rings, vermutlich ein Ehering.“
    „Existiert auch ein Gedicht?“, fragte Lisa.
    „Ja, ich habe hier eine Abschrift für Sie.“
    Lisa nahm den Zettel und las ihn laut vor:

    „Ein Dolch im Gewand
    5 von 8

    So ist es im Leben,
    Gott hat dir Vieles gegeben,
    bist ein Kerl wie ein Bulle im Park,
    nun schmerzt’s nicht mehr so stark.“
    „Ein Bulle im Park? Was kommt als Nächstes?“ Lisa übergab Markus das Papier.
    „Sagt dir das etwas?“
    Markus und Rudolf Hansen nickten unisono. „Bodenburg.“
    „Wartet einen Augenblick. Ich habe noch eine Information, die wichtig sein könnte“, rief Hansen, als Lisa und Markus zu ihrem Wagen eilen wollten. Widerstrebend gingen sie zu ihm zurück.
    „Was hast du?“
    „Mein Kollege Tilg ist von einer älteren Dame angesprochen worden. Er hat seinen Dienstwagen drüben vor dem Rathaus geparkt und wollte hier herübergehen. Sie hat ihn aufgehalten, als er aus dem Auto gestiegen ist. Sie hat sich beschwert, dass eine Radfahrerin sie beinahe umgefahren hätte. Auf dem Gehweg. Sie hat nicht gesehen, woher sie gekommen ist. Sie tauchte urplötzlich auf, torkelte auf die Seniorin zu, berührte sie fast und sauste dann weiter.“
    „Eine Radfahrerin?“
    „Die Dame ist zumindest sicher, dass die Fahrerin lange Haare hatte.“
    „Okay, und warum denkt ihr, sie könnte den Cache manipuliert haben?“
    „Zwei Gründe. Die Seniorin sagt, die Frau ist an der Mühle losgefahren, und zwar nicht mit einem normalen Fahrrad, sondern mit einem Liegerad, mit quietschgelber Verkleidung. Deshalb fuhr sie diese Schlangenlinien. Außerdem war sie noch dabei, das Verdeck zuzuklappen.“
    Lisa hing an Hansens Lippen. „Sonst hätte man sie überhaupt nicht sehen können, oder?“
    „Stimmt, diese Hauben sind getönt.“
    „Wie viele derartige Fahrräder gibt es hier in der Gegend?“, fragte Markus.
    „Tilg prüft das gerade. Diese Dinger scheinen ziemlich teuer zu sein. Wir melden uns bei euch, sobald wir Genaueres wissen. Achtet unterwegs nach Bodenburg einfach auf ungewöhnliche Fahrräder.“

42
    Eberholzen, Montag, der 12.9.2011
    Normalerweise ließ sich Corinna Schwartz nicht gern in der Gegend herumschicken. Doch in diesem Fall machte sie bereitwillig eine Ausnahme. Wagner hatte sie gebeten, nach Alfeld ins Regionalbüro zu fahren. Er hatte eingefädelt, dass Schloss Abbensen in die Arbeitskreise Tourismus, Kultur und Wirtschaftsförderung aufgenommen werden konnte. Corinna sollte Kontakte knüpfen, Infomaterial abholen und Eindruck hinterlassen.
    Eigentlich wäre Corinna ebenso gern am Empfang gewesen, um dabei zu sein, wenn die ersten Gäste anreisten. Andererseits bot sich ihr damit eine akzeptable Möglichkeit, Dennis Voigt aus dem Weg zu gehen. Schließlich kam auch bei ihm die Arbeit immer zuerst.
    Gleichzeitig hoffte sie inständig, dass er gegen Abend abgereist sein würde. Sie beabsichtigte nicht, vorher zurückzukommen. Sie konnte die angereisten Damen beim Abendessen kennenlernen.
    Wie lange musste ein Metallbauer an einem Montag arbeiten? Sechzehn Uhr oder sechzehn Uhr dreißig schien ihr angemessen.
    Sie fuhr beschwingt über Wernershöhe nach Alfeld.
    Nach ihrem Gespräch im Regionalbüro wollte sie durch die

Weitere Kostenlose Bücher