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Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Titel: Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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und … nach Arbeit eben. Der Kerl in meiner Wohnung roch nach überhaupt gar nichts. Ich habe nicht einmal ein Waschpulver wahrgenommen.“
    „Du meinst, er hat sich extra für den Überfall auf dich neue Klamotten besorgt?“
    „Neu roch es auch nicht. Lisa, du musst verschwinden. Mit dem Kerl ist nicht zu spaßen. Wenn er dich gefunden hat, kommt er jederzeit an dich heran.“
    Lisa spürte, wie der Klumpen, der seit ein paar Tagen in ihrem Bauch saß, noch dicker wurde. „Ich lass mir das nicht gefallen!“, sagte sie und versuchte dabei, ihrer Stimme einen festen Klang zu geben.
    „Du machst dir etwas vor“, antwortete Frank leise und trennte die Verbindung.
    Sofort loggte Lisa sich in den Dienstcomputer ein und suchte nach Vorfällen in ihrer Nähe, die zu der Kinderbande passen könnten. Sie fand nichts, keinen einzigen Hinweis.
    Kurz entschlossen wählte sie Masouds Telefonnummer.
    „Khadija Khanej, guten Tag“, meldete sich eine weibliche Stimme. Gleich darauf ertönte das schrille Weinen eines Babys, und die Frauenstimme gab gurrende Geräusche von sich. „Masoud Khanej ist nicht zu Hause sein. Sie anrufen später erneut, bitte. Danke.“
    Aufgelegt.
    War das Masouds Frau? War er verheiratet? Hatte ein Kind bekommen?
    Ihre Finger tippten die Personenstandsanfrage bereits in das System, bevor sie entschieden hatte, ob sie das freuen oder ärgern sollte.
    Da stand es, schwarz auf blau, Masoud war seit gut vier Monaten verheiratet.
    Lisa atmete tief ein. Dass er sie so schnell vergessen würde, hätte sie nicht gedacht. Sie richtete sich gerade auf. ‚Bist du eigentlich bescheuert, Alte?‘, fragte sie sich selbst. ‚Eben noch hat dir der Gedanke an den Kerl Gänsehaut verursacht und jetzt plagt dich die Eifersucht.‘
    Nach dem Gespräch mit Frank fragte sie sich allerdings, ob ihr die neue Entwicklung besser gefiel.
    Diese Kinderbande mit ihrem Organhandel passte zu den Leichenteilen in den Caches. Aber alles andere ergab keinen Sinn. Sie hatten keinen Grund, auf sich aufmerksam zu machen. Die Organe stammten aus dem Ausland und wurden in Deutschland an Betuchte verscheuert. Niemand brachte zu diesem Zweck einen fünfzigjährigen Architekten um. Trotzdem sandte sie eine E-Mail an Ralf, in der sie ihn bat zu überprüfen, ob der Architekt oder die beiden anderen Toten ein Spenderorgan erhalten hatten oder ob sie selbst Organspender gewesen waren.
    Sie hatte die Mail gerade abgeschickt, als Markus und Meckler hereinstürmten.
    „Du bist schon da? Umso besser. Wir müssen los.“
    „Wohin?“
    „Nach Söhlde!“
    „Wo ist das denn?“
    Lisa musste ziemlich verdutzt geguckt haben, denn Meckler verzog einen Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen und sagte: „Unser Plan hat Erfolg gehabt. Wir haben alle Caches im Landkreis aufgelistet und die einzelnen Dienststellen gebeten, sie regelmäßig zu überprüfen. Eben hat Söhlde angerufen. Der Cache an der Mühle wurde manipuliert.“
    Lisa rief sich das Gedicht ins Gedächtnis zurück. „Von einer Mühle war nicht die Rede.“
    „Doch, doch, es handelt sich um eine Kreidemühle.“
    Sie liefen zusammen die Treppe herunter und Meckler erklärte: „Die Kollegen haben die vier Caches in ihrem Bereich zum Dienstantritt, also ab sechs Uhr, zum ersten Mal kontrolliert. Danach ist jede Stunde einer hingefahren. Gegen acht Uhr fünfzehn befanden sich eine abgetrennte, menschliche Hand und ein Zettel mit einem Gedicht darin.“
    Meckler ging zu seinem Wagen, während Lisa und Markus in ihren einstiegen.
    „Ich fahre nach Hildesheim. Wir müssen das nächste Rätsel so schnell wie möglich lösen und am sechsten Cache mit Handschellen auf ihn warten. Lange kann ich auch die Presse nicht mehr hinhalten.“
    Auf dem Weg nach Söhlde kontrollierte Lisa mehrmals ihr Handy. Sie erhielt keine SMS.
    Hinter Groß Düngen beschloss sie, Markus zu erzählen, was sie mit Hilfe von Frank herausgefunden hatte.
    Er hörte aufmerksam zu und sagte schließlich: „Irgendetwas stimmt da nicht. Das passt vorne und hinten nicht zusammen.“

41
    Söhlde, Montag, der 12.9.2011
    Sie konnten die Blaulichter der Einsatzfahrzeuge erkennen, bevor sie das Ortseingangsschild von Söhlde erreicht hatten. Die Mühle stand links von der Straße. Gegenüber befand sich ein größerer Parkplatz, auf dem sich eine beachtliche Menschenmenge versammelt hatte.
    „Müssen die gar nicht arbeiten? Ist Montagvormittag“, sagte Markus, während er einparkte.
    „Ist doch gut, wenn tagsüber so

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