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Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Titel: Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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seit er zu Hause ausgezogen ist. Jede freie Minute hat er on the Road verbracht. Und für sein Schmuckstück hat er eine Garage hinter dem Haus gemietet. Der braucht keinen Architekten.“
    „Vielleicht eine neue Liebe, und alles ändert sich?“, hakte Lisa nach.
    „Nee, mit Frauen hatte er es nicht so.“
    Markus erkundigte sich: „Eine feste Beziehung?“
    „Nee, eher der ewige Single.“
    „Ich verstehe das immer weniger. Habt ihr Einbruchspuren entdeckt?“, fragte Lisa.
    „Keine.“
    „Das heißt, Damian Fuchs hat seinen Mörder hereingelassen.“
    „Und er hat sich in seinem Beisein ausgezogen“, fügte Markus hinzu.
    Hansen widersprach ihm. „Nicht notwendigerweise. Wir haben einen durchnässten Bademantel gefunden. Er ist zerrissen und könnte vom Badewannenrand gerutscht sein.“
    „Gibt es weitere Hinweise auf einen Kampf? Hat er sich gewehrt?“
    „Kaum. Unsere Leute gehen davon aus, dass der Besucher …“
    „Oder die Besucherin.“ Markus konnte es nicht lassen.
    „Meinetwegen Besucherin, jedenfalls hat sie oder er ihn von hinten niedergeschlagen. Wo genau, wissen wir noch nicht. Auf alle Fälle wurde Damian Fuchs anschließend in die Wanne bugsiert und ertränkt.“
    „Klingt nicht übermäßig feminin“, bemerkte Lisa.
    Hansen sah sie prüfend an. Scheinbar wusste er nicht, wie er ihre Bemerkung einstufen sollte, und wollte kein Risiko eingehen. „Rein körperlich könnte eine kräftige Frau das durchaus bewältigen. Damian wog kaum mehr als sechzig Kilo.“
    „Habe ich’s nicht gesagt, es wird immer undurchsichtiger.“
    „4 von 8“ hatte jemand mit Lippenstift an den Spiegelschrank geschrieben.

44
    Abbensen, Dienstag, der 13.9.2011
    Den ganzen Tag lang war er unruhig wie ein Panther im Käfig auf und ab gelaufen. Gleich nach Arbeitsbeginn hatte er mit Wagner abgesprochen, was anlag. Das war nicht viel gewesen. Eine Glühlampe in einem Gästezimmer im ersten Stock war durchgebrannt. Wenn’s hoch kam, brauchte er dafür zehn Minuten. Eine Mitarbeiterin der Küche hatte durch einen Bedienfehler die Steuerung der Geschirrspülanlage außer Gefecht gesetzt. Vielleicht eine halbe Stunde.
    Selbst wenn er noch einen Ölwechsel beim Multicar einplante und den Rasen im Innenhof mähte, obwohl der es längst nicht wieder nötig hatte, füllte er damit höchstens seine Arbeitszeit bis zur Mittagspause.
    Er könnte einkaufen fahren, zwei Rosenstöcke gingen offensichtlich nicht an und mussten ersetzt werden. Außerdem brauchte er dringend eine neue Bohrmaschine. Die alte hatte beim letzten Einsatz deutliche Rauchzeichen von sich gegeben. Allerdings wollte er das Gelände um keinen Preis verlassen.
    Heute nicht.
    Okay, Monkey würde erst gegen Abend kommen, vorzugsweise, wenn alle anderen beim Abendessen saßen.
    Trotzdem.
    Sola beabsichtigte, alle Eventualitäten auszuschließen, kein einziges Detail würde er dem Zufall überlassen.
    Nachdem er die Glühlampe ausgewechselt und die Spülmaschine repariert hatte, kehrte er in die Versorgungsgebäude zurück. Er achtete sorgfältig darauf, dass niemand in seiner Nähe war, als er das Regal an der Rückwand der Werkstatt zur Seite schwingen ließ und schnell in den dahinter gelegenen Raum trat.
    Janka, die mit dem Rücken zur Tür gestanden hatte, drehte sich überrascht zu ihm herum.
    „Was machst du?“, fragte er, bevor sie etwas sagen konnte.
    „Ich heize die Betten auf. Wir wissen nicht, in welchem Zustand sie sein werden.“ Sie zeigte auf die Küchenzeile. „Außerdem habe ich Infusionslösungen angemischt. Eine Woche hast du gesagt, nicht wahr? Wir haben eine Woche, um sie aufzupäppeln.“
    Ihre Stimme klang skeptisch, sodass Sola sie prüfend betrachtete. Hatte er sich in ihr geirrt? War sie zu weich für den Job?
    „Das reicht. Glaub mir.“
    Er ging zu ihr hinüber und nahm sie in die Arme. „Wir haben Erfahrung damit. Wichtig ist, dass sie gewaschen und gewärmt werden. Außerdem brauchen sie Nahrung.“
    „Sie benötigen auch Zuwendung und …“
    „Shht, keine Sorge, die bekommen sie, sobald wir sie übergeben haben.“ Er sah ihr tief in die Augen. „Und sie werden mehr davon bekommen, als wir beide zusammen jemals erhalten haben.“
    Sie nickte. „Wahrscheinlich hast du recht. Mehr Geld werden sie außerdem zur Verfügung haben. Sie werden zur Schule gehen und können eine gute Ausbildung machen, nicht wahr?“
    Sola stimmte ihr zu. Aber eigentlich ging es ihn nichts an. Es interessierte ihn nicht die Bohne. Er

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