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Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Titel: Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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Gefunden haben wir eine Hand.“
    „Todesart Ertrinken. Das wäre Damon in der Ballade beinahe passiert.“
    „Habe ich nicht parat.“
    „Ich hab’s nachgelesen. Damon wollte den Tyrannen töten und wird erwischt. Sein Freund bürgt für ihn. Innerhalb von drei Tagen muss Damon zurückkehren, sonst stirbt der Freund an seiner Stelle. Er muss einen Fluss überqueren, der Hochwasser führt, und ertrinkt fast.“
    „Und wirft sich hinein in die brausende Flut, ich erinnere mich. Nichtsdestotrotz ergibt es wenig Sinn.“
    „Für mich schon. Wir haben zwei Männer, die sich von Amts wegen mit Bauanträgen beschäftigen.“
    „Bauamt in Alfeld und Umweltamt des Landkreises.“
    „Dann einen Architekten.“
    „Für Gewerbebauten.“
    „Und in Söhre einen Bürgen?“
    „Du bist schlau, das ist es. Fehlt uns jetzt noch ein Banker?“
    „Steht zu befürchten.“
    Ralf wartete im Besprechungszimmer auf sie. Lisas Rechner stand auf der Kommode an der Fensterwand.
    „Die gute Nachricht zuerst: Du hast keinen Virus. Nun die weniger gute: Jemand ist von außen in deinen PC eingedrungen, hat deine Passwörter abgefischt und dir die Fotos und das Hintergrundbild hinterlassen.“
    „Willst du mir sagen, dass mein Computer gehackt wurde und der Scheißkerl alle meine Mails gelesen hat?“
    „Schaltest du deinen PC eigentlich nie ab? Alle wahrscheinlich nicht, aber einige.“
    „Kannst du herausfinden, wer das war?“
    „Bin ich Labortechniker oder Magier?“
    „Scheiße, verdammte!“
    Markus legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Genug Fäkalsprache, das bringt uns nicht weiter. Schmeiß das Teil weg und kauf dir ein Neues.“
    „Gute Idee, dann installiere ich dir eine Firewall mit einem kleinen Verfolgungsgimmick. Sobald er es noch mal probiert, hängen wir uns dran.“
    Lisa versuchte ein zaghaftes Lächeln.
    „Gut so! Sag, Ralf, habt ihr bei unseren beiden letzten Toten festgestellt, ob etwas entwendet wurde?“
    „Sina und Artjom konnten ermitteln, dass Tolberg rund fünfzigtausend Euro in bar zu Hause hatte.“
    „Wer hat denn so viel Bargeld in der Küche herumliegen?“
    Ralf sah sie erstaunt an. „Wie kommst du ausgerechnet auf die Küche?“
    „Sollte ein Scherz sein.“
    „Ins Schwarze. Tolberg war in Bad Harzburg im Kasino und hat gewonnen.“
    „Man höre und staune. Spielte er regelmäßig?“
    „Scheinbar alle acht Wochen mit Studienfreunden“, erklärte Ralf.
    „Und er bewahrte das Geld in der Küche auf?“, erkundigte Markus sich.
    „Yep, sein Tresor, ein tragbares Modell Marke Kinderspielzeug, stand im Vorratsschrank.“
    „Zumindest teilweise scheint es dem Täter …“, sagte Lisa.
    „Ich plädiere immer noch für eine Täterin“, warf Markus ein.
    „… um Geld zu gehen.“
    „Oder um Andenken.“ Ralf hob abwehrend die Hand. „Ich meine das ernst.”
    „Auf dem Sideboard Tolbergs fehlen zwei Gegenstände, die runde Abdrücke hinterlassen haben. Leider konnte bisher niemand genau beschreiben, was da stand. Die Nachbarin behauptete, das wären nackte griechische Götter gewesen, während der einzige Freund, den wir ausfindig machen konnten, von Golfpokalen sprach.“
    „Kurios.“
    „Bei Damian Fuchs sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen“, erklärte Ralf abschließend, bevor er sich seufzend erhob. „Ich fahre jetzt nach Hildesheim. Heute Nachmittag landet Fuchs auf dem Seziertisch. Ich nehme nicht an, dass einer von euch beiden mitkommen oder mich sogar ablösen will?“
    „Äh, nö, wir müssen dringend …“, sagte Lisa.
    „… noch mal nach Bodenburg.“

46
    Abbensen, Mittwoch, der 14.9.2011
    Corinna erkundigte sich, ob alles in Ordnung sei. Die blonde Frau, die am Frühstückstresen stand und sich Müsli aussuchte, antwortete einsilbig.
    Corinna wollte sich gern mit ihr unterhalten. Es war deutlich zu erkennen, dass sie schwanger war. Warum machte sie eine Wellness-Kur ausgerechnet in diesem Zustand?
    Sie musste unbedingt daran denken und Frau Baric danach fragen, sobald sie zur Morgenbesprechung erschien.
    Hatte irgendeine Frauenzeitschrift so etwas empfohlen? Corinna glaubte, gesehen zu haben, dass drei ihrer Gäste schwanger waren.
    Allerdings konnte sie sich gut vorstellen, dass eine Schwangerschaft genau die richtige Zeit war, sich etwas Gutes zu tun.
    Die blonde Frau lächelte ihr jedenfalls entschuldigend zu, legte die Hand auf ihren Bauch und balancierte ihre Schüssel und ein Glas Maracujasaft zu einem der Frühstückstische.
    Corinna

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