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Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Titel: Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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Arm. „Denken Sie daran, nicht länger als eine halbe Stunde. Es soll sie niemand vermissen.“
    Sie nickte und ging auf die Wiege zu, die in der Mitte des Raumes stand. Ein Windspiel klirrte leise in der Luft.

49
    Bodenburg, Mittwoch, der 14.9.2011
    Markus betrat die Terrasse hinter Gelmans Haus und lugte durch die Fenster.
    „Bleib hinter mir“, sagte er plötzlich und streckte den Arm aus, um Lisa daran zu hindern, neben ihn zu treten.
    „Was siehst du?“ Normalerweise ärgerte sie sich über seine Versuche, sie zu beschützen, aber da sie es mit einem Hund zu tun hatten, war sie ihm durchaus dankbar.
    „Der Hund scheint verletzt zu sein. Er hinkt ziemlich stark. Jetzt läuft er in die Ecke. Da liegt jemand.“
    „Gefahr im Verzug?“
    „Kann man nicht wissen“, sagte Markus. „Lass uns zur Haustür gehen. Da richten wir weniger Schaden an als bei diesen riesigen Scheiben.“
    Während sie wieder um das Haus herumgingen, benachrichtigte Lisa die Kollegen und bat um Unterstützung.
    Eine plötzliche Bewegung von Markus schreckte sie auf. Er hielt seine Waffe in der Hand und zielte auf eine Person hinter der Hausecke, die Lisa nicht sehen konnte. „Polizei, bleiben Sie stehen.“
    Lisa hörte einen Schrei, dann: „Mein Gott, haben Sie mich erschreckt.“
    Markus ging weiter, sodass auch Lisa wahrnehmen konnte, dass eine kräftige junge Frau, die einen Rucksack bei sich trug, mitten auf dem Gartenweg zum Haus stehen geblieben war.
    Sie war ziemlich bleich und murmelte etwas, das Lisa nicht auf Anhieb verstand.
    Markus steckte die Waffe wieder ein. „Nein, wir sind nicht hier, weil Sie die Schule schwänzen.“
    „Das wäre ziemlich übertrieben, oder?“
    „Besitzen Sie einen Schlüssel zum Haus?“, fragte er.
    „Natürlich.“ Sie klang gelangweilt.
    Markus ging zu ihr und streckte die Hand aus. „Geben Sie ihn mir.“
    „Natürlich!“ Diesmal vermittelte das Wort eindeutig, dass die Frau Markus für verrückt hielt, wenn er das glaubte.
    Lisa beschloss, sich einzumischen. Schließlich bestand die vage Hoffnung, Arved Gelman könnte noch leben. „Hören Sie, wir haben einen Notruf erhalten. Es könnte sein, dass Ihr Vater verletzt ist und Hilfe braucht. Sie sind doch die Tochter von Arved Gelman, oder?“
    „Nicole, ja. Mein Vater, verletzt? Hier?“ Sie schaute auf die Uhr. „Er schläft morgens etwas länger, aber ab zehn Uhr ist er im Büro oder auf einer Baustelle oder zu einem Geschäftsessen, eigentlich überall, nur nicht zu Hause. Oder meinen Sie, ich wäre so bekloppt, jetzt herzukommen, wenn der Alte hier noch herumgeistert?“
    „Nun, heute scheint es jedenfalls anders gelaufen zu sein. Geben Sie mir bitte den Schlüssel.“
    „Haben Sie so ein Ausweisdings oder eine Marke?“
    Lisa verlor die Geduld. Sie zog ihre Waffe, entsicherte sie und ging auf die Haustür zu. „Wir kriegen die Tür auch ohne Schlüssel auf, bemüh dich nicht.“
    „Schon gut, hier ist er.“
    Lisa schloss die Tür auf. Sie hielt Nicole zurück, als diese in den Flur stürmen wollte. „Moment. Mein Kollege geht als Erster. Sie warten draußen.“
    Markus drängte sich mit gezogener Waffe an ihr vorbei. Lisa hörte den Hund knurren und dann Markus’ Stimme: „Wir brauchen einen Notarztwagen, schnell, ich glaube, er atmet noch.“
    Lisa telefonierte und hinderte Nicole daran, das Haus zu betreten.
    Markus kam zur Tür zurück. Er hielt einen kleinen grauen Hund auf dem Arm. „Hast du ein Handy?“, fragte er das Mädchen.
    Es nickte.
    „Euer Hund ist verletzt. Kümmere dich um ihn. Ruf euren Tierarzt an.“
    „Was ist mit meinem Vater?“
    „Er … hm … er ist wohl gestürzt und hat eine Kopfverletzung. Ich habe ihn in die stabile Seitenlage gelegt. Alles wird gut.“
    „Kann ich zu ihm?“ Ihre Augen schwammen in Tränen.
    „Besser nicht, erst soll die Spurensicherung, ach, kümmere dich um den Hund, damit du mitfahren kannst, wenn der Notarztwagen kommt“, sagte Markus.
    Lisa setzte hinzu: „Es wäre gut, wenn du deine Mutter informieren könntest, oder soll ich das für dich machen?“
    „Meine Mutter ist tot. David, mein kleiner Bruder, ist noch in der Schule.“
    „Wann kommt er?“
    „Nach eins.“ Jetzt rollten dicke Tränen über ihr Gesicht.
    Lisa war froh, als Sina und Artjom auftauchten. Sie hielten dem Team des Rettungswagens die Gartenpforte auf. Markus ging mit ihnen hinein. Lisa bat Sina, sich um Nicole zu kümmern und um den Hund und um den kleinen Bruder.
    Sina sah sie

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