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Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Titel: Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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verabschiedete Markus sich. „Ich gehe nach Hause. Du kommst sowieso bei mir vorbei, wenn du nach Hildesheim fährst. Ruf mich an und hol mich dann ab, ja?“
    „Geht klar!“
    „Vielleicht solltest du dich auch ein Stündchen aufs Ohr hauen. Wer weiß, wie lange das heute dauert.“
    „Klingt verlockend. Mach ich gleich. Ich will eben noch mal versuchen, Frank zu erreichen. Mir geistert da noch etwas durch den Hinterkopf.“
    „Du musst mal abschalten“, sagte Markus, bevor er das Büro verließ.
    Lisa wartete, bis nichts mehr zu hören war. Dann setzte sie sich mit dem Telefon ans Fenster und wählte Franks Nummer.
    Er meldete sich beim ersten Klingeln. „Hallo Lisa!“
    Er klang ganz nah.
    „Hi Frank. Wie geht’s? Bist du auf der Arbeit oder kannst du reden?“
    „Ich habe ein paar Tage Urlaub genommen. Sprich.“
    „Ich habe darüber nachgedacht, wer mir nachschleicht. Ich würde den Kollegen in Kassel gern den Link schicken, den du mir übermittelt hast. Du weißt schon, Jens Rehbeck.“
    „Über den brauchst du dir keine Gedanken mehr zu machen. Der ist so gut wie Geschichte.“
    „Hast du?“
    „Ich werde nicht zulassen, dass der Dreckskerl dir etwas tut.“
    Lisa starrte auf ihr Handy. Das klang gar nicht nach dem verschreckten Frank, mit dem sie vor wenigen Tagen telefoniert hatte. „Frank, was hast du vor?“
    „Mach dir einfach keine Sorgen.“ Klick. Aufgelegt.
    Sofort wählte sie die Nummer erneut.
    Er ging nicht dran.
    Stattdessen signalisierte ihr Handy den Eingang einer Nachricht.
    Sie rief sie ab.
    „Liebste Lisa, habe einen Gruß bei Eusebio deponiert. Du wirst ihn ewiglich erinnern. FITZ.“
    Auf Ideen kam der. Zum ersten Mal fröstelte sie heute nicht. Vielleicht hatte Fitz recht. Sie konnte ohne Weiteres in die Innenstadt spazieren, sich einen Eisbecher mit viel Schokolade gönnen und hinterher erst nach Hause gehen.
    Sie zog den Blazer über, überprüfte den Sitz ihrer Waffe, fuhr den PC herunter und verließ das Gebäude durch den Hintereingang.
    Obwohl es nieselte, war es nicht richtig kalt draußen. Kurz überlegte sie, ob sie umkehren und sich einen Schirm holen sollte, entschied sich aber dagegen. Sie war unterwegs.
    Lisa schob die Glastür zur Eisdiele auf. Eusebio begrüßte sie mit Handschlag. „Schokoladenbecher ohne Likör und Cappuccino mit echter Sahne, richtig?“, fragte er freundlich.
    „Ja, unbedingt. Hast du eine Karte für mich, oder einen Brief?“
    „Brief? Nein, etwas Größeres, aber es riecht nicht gut. Setz dich erst und iss, dann bringe ich es dir.“
    Lisa setzte sich an einen der Tische im hinteren Bereich. Hier war alles sonnengelb gestrichen, und an den Wänden hingen immer verschiedene Gemälde von Künstlern, die in der Nähe lebten. Heute handelte es sich um winzige Stadtansichten von Alfeld. Lisa erkannte den Fillerturm und die Nicolaikirche. Warum so klein? Dann erfasste sie es. Die Künstlerin malte auf Teebeutel. Cool. Auf Ideen kommen die Leute.
    Sie setzte sich.
    Schwungvoll stellte Eusebio den Eisbecher und die Tasse auf den Tisch vor sie. Genüsslich schaufelte sie ein wenig Schokoladeneis auf den Löffel und krönte es mit einem Tupfer Sahne. Sie achtete darauf, möglichst viele Zutaten des Schokobechers auf jeden einzelnen Löffel zu bugsieren. Sie befand sich in einer Genussoase. Nichts existierte außer ihr und dem herben Schokoladeneis, der süßen Sahne, der klebrigen Schokosoße und dem cremigen Vanilleeis. Köstlich.
    Erst als Eusebio ein Päckchen neben sie auf die Bank stellte, tauchte sie wieder auf.
    Ein Paket? Sie hatte mit einem Brief gerechnet, vielleicht mit einem Päckchen.
    Was war das für ein Geruch?
    Es roch nach … und plötzlich war Lisa hellwach.
    Sie sprang auf, nahm das Paket und ging damit zur Toilette.
    Schnell ritzte sie das Klebeband mit ihrer Nagelfeile auf und klappte die Deckel zur Seite.
    Sie schaute in das platt gedrückte Gesicht eines Babys.
    Sofort verwandelte sich die Masse in ihrem Magen in einen Eisklumpen.
    Sie wechselte in den Profimodus, scannte was vor ihr lag.
    Ein totes Baby.
    Dilettantisch eingeschweißt.
    In einem Standardpostversandkarton. Ungebraucht.
    Sie brauchte ein Team. Sie konnte doch nicht mit einem toten Säugling in einem Pappkarton durch die Stadt marschieren.
    Sie musste Eusebio befragen. Ob er sich erinnerte, wer das Paket gebracht hatte?
    Fitz?
    Wohl kaum.
    Sie zog ihr Handy heraus, um die Nummer zu überprüfen, von der aus die SMS gesendet worden

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