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Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Titel: Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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sich schneller als Ralf, las die Buchstaben darauf und legte ihn enttäuscht zurück.
    „Astroland, was soll das sein?“, fragte sie.
    „Du bist zu ungeduldig.“ Markus glitt auf seinen Stuhl und legte das Blatt gerade vor sich auf den Tisch. „Wie hat Dorn das gestern formuliert? Ein sehr aufmerksamer Täter, der sich mit seinen Opfern vertraut gemacht hat.“ Er nahm einen Marker und zog ihn über die letzten Buchstaben des Wortes. „Astroland ist ein Geocacher. Er ist in der Szene berühmt für seine Multicaches. Um Uelzen hat er einen sternförmigen gelegt.“
    „Wie ist das zu verstehen?“
    „Wenn du dir die Karte der verfügbaren Caches ansiehst und auf die Lüneburger Heide zoomst, sind mehrere Caches so angeordnet, dass man auf der Karte einen fünfzackigen Stern erkennen kann.“
    „Dieser Astroland ist der gesuchte Roland?“ Lisa verstand die Beziehung nicht.
    Markus betonte den Namen noch einmal anders. „Ast-Roland!“
    „Jetzt klingelt’s bei mir. Wie heißt er richtig?“
    „Deswegen bin ich hier. Ralf, dein Job.“
    Nachdem Ralf sich verabschiedet hatte, fragte Lisa: „Eine Sache verstehe ich nach wie vor nicht.“
    Markus schnappte sich den zweiten Kaffeebecher, den Ralf nicht mitgenommen hatte, und trank einen Schluck, bevor er antwortete.
    „Du erinnerst dich an den Einbruch in meine Wohnung? An das GPS-Ei in meinem Wagen? Die Veränderungen an meinem PC?“
    „Klar.“
    „Wie passt das ins Bild?“
    Nach einer kurzen Pause sagte Markus: „Gar nicht. Ich habe heute Nacht ausführlich darüber nachgedacht.“
    „Konntest du nicht schlafen?“
    „Meine Mutter konnte nicht schlafen, angeblich. Deshalb wollte sie eine Partie Backgammon mit mir spielen. Dabei ist sie dauernd eingenickt.“
    „Was dir Gelegenheit verschafft hat, intensiv nachzudenken.“
    „Genau. Ich denke, wir haben es einerseits mit dem Geocachingfall zu tun, und auf der anderen Seite gibt es irgendjemanden, der es auf dich persönlich abgesehen hat.“ Er machte eine längere Pause, sah sie prüfend an.
    „Fitz hat mich gestern Abend angerufen.“
    Lisa fror auf einmal. Warum betonte er das so? War das so ungewöhnlich? Freunde telefonierten gelegentlich miteinander. Oder galt das nur für Freundinnen?
    „Fitz kam gestern durch die Robert-Linnarz-Straße …“
    „Ganz zufällig, klar.“
    „… da hat ein Fremder sich an deinem Wagen zu schaffen gemacht. Er hat ihn angesprochen, und er behauptete, Polizist zu sein und etwas zu überprüfen.“
    „Aber von hier hatte niemand einen derartigen Auftrag.“
    „Richtig! Deshalb schlagen wir vor, …“
    „Wir? Ihre Königliche Hoheit Markus I?“
    „Meckler und ich.“
    „Du hast mit Meckler gesprochen, bevor du es mir gesagt hast?“
    „Ich wollte dich nicht beunruhigen.“ Er sah sie an wie ein Dackel, der um eine Wurstpelle bettelte.
    „Danke schön, nun bin ich aber beruhigt.“
    „Lisa, komm, wir wollen deinen Wagen überprüfen. Fitz ist sich sicher, dass der Fremde keine Handschuhe trug und dass er dein Auto berührt hat, mit beiden Händen. Diese Chance dürfen wir uns nicht entgehen lassen. Gib mir den Schlüssel.“
    „Kommt nicht infrage. Ich fahr den Wagen selber her.“
    „Nicht nötig, er ist schon hier.“
    Lisa ließ sich wieder auf ihren Stuhl fallen. „Wozu braucht ihr dann den Schlüssel noch?“
    „Er lässt sich mit dem Abschleppwagen so schwer in die Werkstatt bugsieren. Komm, gib dir einen Ruck.“
    „Markus, warum sollte jemand es ausgerechnet auf mich abgesehen haben?“
    „Du meinst, warum nur auf dich und nicht auch auf mich?“
    „Seit ich hier bin, haben wir alle Fälle gemeinsam bearbeitet.“
    „Dann trägt dir offensichtlich ein Kasseler etwas nach. Wer weiß, vielleicht war er im Knast und kommt jetzt erst dazu, sich zu rächen.“
    „Das hast du liebevoll formuliert. Er kommt erst jetzt dazu, sich zu rächen. Vereinbart man dafür einen Termin? Donnerstag, 17 Uhr, Lisa Grundberg erschrecken.“
    „Du bist unfair. Ich will dir helfen.“
    „Ich weiß, aber es macht mich fuchsteufelswild, so hilflos zu sein, dem Kerl ausgeliefert zu sein.“

54
    Abbensen, Donnerstag, der 15.9.2011
    Direkt nach dem Frühstück hatte Corinna die blonde Schwangere abfangen wollen. Doch sie hatte den Frühstücksraum eilig verlassen und war wie vom Erdboden verschwunden.
    Wahrscheinlich macht sie einen Spaziergang durch den Park, dachte Corinna bei sich. Sie zog sich eine Regenjacke über und ging ebenfalls nach draußen.
    Sie

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